Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-18-2024 - 26. September)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

 

Erhalt der Lebensqualität durch Klimafolgenanpassung

Liebe Leserinnen und Leser,

die Hiobsbotschaften über Starkregen und Hochwasser, Hitzeperioden und Trockenheit ereilen uns seit einiger Zeit in immer kürzeren Abständen. Freilich gab es das auch früher schon. Doch Häufigkeit und Intensität solcher Extremwetterereignisse nehmen zu. Dass dies eine Folge des Klimawandels ist, daran zweifelt mittlerweile wohl (fast) niemand mehr.

Das Thema Klimawandel ist beileibe kein neues. Erste Studienergebnisse zu den heutigen klimatischen Veränderungen gab es bereits vor über 50 Jahren. Dennoch wurde lange nur wenig gegen den Treibhausgaseffekt unternommen. Auch deshalb rückt nun zunehmend die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in den Fokus.
Der menschengemachte Klimawandel ist real.

Seine Auswirkungen sind vielfältig und wir bekommen sie alle zu spüren: durch gesundheitliche Beeinträchtigungen, Schäden an Infrastruktur und Transportwegen, Ertragsausfälle in der Landwirtschaft, Artenwandel und Artensterben, Bodenerosion und vieles mehr.

Ein „weiter so“ können wir uns nicht mehr erlauben. Maßnahmen, um den Klimawandel zu verlangsamen, sind unverzichtbar und wir alle müssen etwas dazu beitragen. Seit einiger Zeit ergänzt jedoch eine weitere Säule den globalen Umgang mit dem Klimawandel: die Klimafolgenanpassung.

Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels tragen dazu bei, die Lebensqualität für uns alle zu erhalten und zu verbessern. Indem wir in Klimaanpassung investieren, schaffen wir die Grundlage für eine weiterhin lebenswerte Gemeindeinfrastruktur, für den Erhalt der Gesundheit, Lebensqualität und das Wohlbefinden von uns allen. Den Landkreisen und Kommunen kommt hier eine zentrale Rolle zu. Denn die Folgen des Klimawandels betreffen nahezu alle kommunalen Handlungsfelder, wie beispielsweise die Stadt-, Grün- und Entwässerungsplanung, die Verkehrswegeplanung, die Wald- und Forstwirtschaft oder die Gesundheit. Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern gemeinsames Handeln auf lokaler Ebene.

Um dieser Verantwortung nachzukommen und den Landkreis widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu machen, gehen wir im Landkreis München das Thema strategisch an und erstellen bis Ende des Jahres 2025 ein landkreisweites Konzept zur Anpassung an den Klimawandel. Mit seiner Hilfe sollen anschließend gezielte Maßnahmen geplant und umgesetzt werden.

Im Rahmen des Konzepts, dessen Erstellung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird, werden diejenigen Themenbereiche und Kommunen im Landkreis München identifiziert, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Darauf aufbauend sollen gezielte Maßnahmen zur Risikominderung entwickelt und der Landkreis so widerstandsfähiger gegenüber Hitze, Dürre, Starkregen und anderen klimatischen Extremen gemacht werden.

Unser Ziel ist es, eine nachhaltige Strategie zur Klimaanpassung zu entwickeln, die langfristig Bestand hat und nicht nur reagiert. Wir wollen die Anpassung an Auswirkungen des Klimawandels aktiv gestalten und vorausschauend lenken, damit unser Landkreis auch in Zukunft ein lebenswerter Ort für die jetzige und nachfolgende Generationen bleibt.

Je mehr Kommunen und Landkreise sich diesem Ziel anschließen und Taten folgen lassen, umso wirkungsvoller werden die Ergebnisse sein. Packen wir’s also an!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

 

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