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(GZ-9-2022)
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► Bayerischer Integrationspreis 2022:

 

Gesundheit im Mittelpunkt

Der Bayerische Integrationspreis 2022 geht nach Regensburg, Nürnberg und Würzburg. Die drei ausgezeichneten Projekte hätten sich in besonderer Weise für die Gesundheit von Menschen mit Migrationsgeschichte eingesetzt, teilte der Landtag mit. 46 Projekte hatten sich für den diesjährigen Integrationspreis beworben. Dotiert ist der Preis mit insgesamt 6.000 Euro.

Mit dem ersten Preis (3.000 Euro) bedacht werden am 6. Mai im Maximilianeum die EineWelt-Hebammen in Regensburg, die geflüchtete Frauen und deren Kinder betreuen. Schwangere Frauen sind eine besonders vulnerable Gruppe unter den Geflüchteten, die häufig neben der medizinischen Versorgung auch emotionale Unterstützung benötigen. In der Ankereinrichtung Regensburg und diversen Gemeinschaftsunterkünften sind dafür sechs freiberufliche Hebammen im Einsatz. Sie bieten Sprechstunden und Wochenbettbetreuung, informieren über Schwangerschaft, Geburt, Versorgung von Babys und Verhütung. Außerdem stellen sie Kontakt zu weiteren Anlaufstellen im sozialen und medizinischen Bereich her.

EineWelt-Hebammen

Die „EineWelt-Hebammen“ sind seit 2015 am Start. Sie tragen dafür Sorge, dass sprachliche, kulturelle und psychologische Barrieren überwunden werden und konnten mittlerweile ca. 800 geflüchteten Frauen weit über eine normale Hebammentätigkeit hinaus Unterstützung geben und Stabilität vermitteln.

Therapeutische Angebote

Zweite Preise (je 1.500 Euro) erhalten die „Therapeutischen Angebote für Flüchtlinge (TAFF)“ der Diakonie Bayern in Nürnberg und das Projekt „SoulTalk“ aus Geldersheim/Würzburg.

„TAFF“ existiert seit 2014 an mittlerweile zehn Standorten in ganz Bayern. Vorzugsweise in ländlichen und kleinstädtischen Strukturen werden Kontakt- und Koordinierungsstellen etabliert, die Anlaufstelle für traumatisierte und psychisch erkrankte Geflüchtete sowie für alle, die mit ihnen in Kontakt stehen, sind: niedergelassene Psychotherapeuten, Ehrenamtliche, Hausärzte, Behörden, Erzieher. Niederschwellige erste Angebote wie individuelle Beratung und stabilisierende Interventionen durch die TAFF-Berater werden ergänzt durch spezifische Gruppenangebote und die Zusammenarbeit mit Beratungs- oder Gesundheitseinrichtungen. Ziel des Projekts ist die nachhaltige Öffnung des lokalen Versorgungssystems im Bereich psychischer Gesundheit für Geflüchtete.

Enorme Belastungen

Viele Geflüchtete kommen mit enormen psychischen Belastungen nach Deutschland. Das Projekt SoulTalk, Geldersheim/Würzburg (Projektträger: Kongregation der Schwestern des Erlösers) funktioniert durch gemeinsame Sprache und gemeinsame Fluchterfahrungen. Im Anker Geldersheim und der Teilgemeinschaftsunterkunft Würzburg bieten geschulte Geflüchtete den neu angekommenen Geflüchteten psychosoziale Beratungsgespräche in der Muttersprache an. In Einzelgesprächen, aber auch Gruppenmodulen werden Probleme benannt und Strategien entwickelt, um mit der Situation besser umgehen zu können. Für die Betroffenen ist es oft schon hilfreich, vermittelt zu bekommen: Wir hören zu. Wir verstehen dich. Du bist nicht allein.

DK

 

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