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(GZ-9-2022)
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► 34. Lindauer Seminar:

 

„Praktische Kanalisationstechnik – zukunftsfähige Entwässerungssysteme“

Bereits zum 34. Mal traf sich die Fachbranche zur renommierten Fachveranstaltung für Entwässerung, Inspektion und Sanierung von Kanal- und Rohrsystemen. Moderierte Vortragsblöcke mit aktuellen Themenschwerpunkten der Branche, Diskussionen zu Herausforderungen und Lösungsmöglichkeiten sowie eine begleitende Fachausstellung machten das von JT-elektronik veranstaltete Seminar erneut zu einem Podium intensiven Informations- und Erfahrungsaustausches.

Von links: Univ.-Prof. Kasten Körkemeyer, Dr. Christian Falk, Uli Jöckel (JT-elektronik), OB Dr. Claudia Alfons, Daniel Wittmann, Jennifer Hölzwimmer (Bayerischer Gemeindetag), Cornelia und Tobias Jöckel, Univ.-Prof. Wolfgang Günthert sowie Sonja Jöckel. Bild: Christian Flemming
Von links: Univ.-Prof. Kasten Körkemeyer, Dr. Christian Falk, Uli Jöckel (JT-elektronik), OB Dr. Claudia Alfons, Daniel Wittmann, Jennifer Hölzwimmer (Bayerischer Gemeindetag), Cornelia und Tobias Jöckel, Univ.-Prof. Wolfgang Günthert sowie Sonja Jöckel. Bild: Christian Flemming

Themenschwerpunkt des von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Max Dohmann, Aachen, moderierten Teils waren aktuelle politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob die Covid 19-Pandemie Veränderungen für die Siedlungsentwässerung gebracht hat. Hinterfragt wurden der politische Stellenwert der Daseinsvorsorge und aktuelle Finanzierungsfragen öffentlicher Einrichtungen der Abwasserentsorgung.

Qualitätssicherung

Themen zur Qualitätssicherung bei der Kanalinstandhaltung moderierte Univ.-Prof. Dr.-Ing. F.W. Günthert, München. Im Mittelpunkt standen Verpflichtungen für die notwendige Qualität im Kanalbau und bei Kanaldienstleistungen, Merkblätter des RSV-Rohrleitungssanierungsverbandes zur Qualitätssicherung, Anforderungen an Inhaber des RAL-Gütezeichens und Handlungsempfehlungen des Verbands zertifizierter Sanierungs-Berater für Entwässerungssysteme e.V.

Technologie des Trinkwasser-Schlauchlinings

Erstmals gab der Rohrleitungssanierungsverband (RSV) ein Merkblatt heraus, das die noch junge Technologie des Trinkwasser-Schlauchlinings umfangreich beschreibt. Damit werden Versorger und Ingenieurbüros bei Planung, Ausschreibung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen unterstützt. Auch zeigt der Verband praktische Lösungen für die Verbindung des Druckliners an das Trinkwassernetz sowie zur Herstellung von Anschlüssen.

Blick zu den Nachbarn

Mit einem Blick ins benachbarte europäische Ausland ging es schließlich um Umsetzungsansprüche in der Schweiz und um Empfehlungen zur Qualitätssicherung in Österreich. Ausführungen zu aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätzen für den Kanalbetrieb bildeten einen weiteren Themenschwerpunkt. Das Augenmerk lag u.a. auf der Optimierung des Kanalbetriebs mit Hilfe der Telematik, Mikropartikel, AZ-Rohre und Reinigung renovierter Leitungen, Reinigung von Kanälen mit Dokumentation der Ablagerungen, Fahrzeug-Check vor Kanalreinigung sowie Konsequenzen der Digitalisierung für die Personalstrukturen.

Das weite Feld der Digitalisierung

Digitale Methoden und das Thema Künstliche Intelligenz im Rahmen von Grundlagenermittlung, Zustandskodierung von Abwasserkanälen, Kanalbewertungen, Datenauswertungen oder der automatisierten Inspektion und Zustandsanalyse von Abwasserkanälen standen im Zentrum der von Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer, Kaiserslautern, moderierten Vorträge.

Des Weiteren nahm man neue organisatorische Konzepte für die Kanalinstandhaltung in den Blick. Thematisiert wurden dazu Stand und Perspektiven der Dienstleistung „Kanalinstandhaltung“, Kanalsanierung in der Agilen Verwaltung und die Wasserwirtschaft 2030+ mit aktuellen Entwicklungen in Dortmund sowie Abwasserdienstleistungen am Beispiel von 17 kleineren Kommunen.

Konkret handelt es sich hierbei um das 2021 gegründete Unternehmen „gKU Abwasserdienstleistung Donau-Wald“. Mit dem Zusammenschluss setzen die Gemeinden aus den bayerischen Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf die Vorgaben aus der Eigenüberwachungsverordnung um, indem die turnusmäßigen Überprüfungen der Abwasserleitungen und Schächte durchgeführt werden, damit deren Sanierungsbedarf langfristig reduziert und ein aktiver Grundwasserschutz sichergestellt wird.

Aussteller-Forum

Auf spannende und interessante Themen durften sich schließlich Besucher des Aussteller-Forums freuen. Dazu zählten ein gigantischer Schlauchliner für Augsburg, das permanente Monitoring von UV-Strahlern als Voraussetzung der kontrollierten, gesteuerten Aushärtung großer Liner-Durchmesser mit hohen Wanddicken, der Einsatz von Close-Fit Liner aus PE-HD mit Praxisbeispielen, sowie 3D-Laserscanning als Werkmittel für optimiertes Vorgehen, als Basisinformation, Baustellenvorbereitung und -überwachung. Präsentiert wurden darüber hinaus ein neues JT-Fahrzeugkonzept sowie eine Alternative Kanalerfassung und -dokumentation mit Schnelleingaben und Künstlicher Intelligenz.

DK

 

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