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(GZ-10-2023)
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Revolution mit Wärmepumpe

Der Bundesklimaschutzminister mit Randzuständigkeit für Wirtschaft ruft die Wärmepumpenrevolution aus: Privatleute müssen in sieben Monaten gänzlich neu geplant haben. Pino rätselt, warum sich die öffentliche Hand dann bei vielen Planungen 15 bis 20 Jahre Vorlauf gönnen darf.

Haben Sie in diesem Frühjahr schon eine Gartenparty veranstaltet oder ein Wochenende im Liegestuhl auf der Terrasse gechillt? Wurde bei Ihnen schon angegrillt – also nicht auf dem Tischgrill in der Küche, sondern ganz zünftig draußen im Holzkohlennebel? Konnten Sie schon eine längere Wanderung von Biergarten zu Biergarten absolvieren, ohne pitschnass geregnet zu werden?

Tatsächlich ist dieses Frühjahr nass, kalt und ungemütlich. So gar nicht, wie man es sich wünscht, wenn man Montag bis Freitag für das nächste Wochenende Pläne macht. Opfer sind natürlich die Veranstalter von Frühlingsfesten, Biergartenbetreiber und die Gartenmärkte, denn wer will schon bei wahlweise Dauerregen oder plötzlichen Schauern den durchweichten Garten umgraben oder bepflanzen.

Es gibt aber noch eine andere Gruppe von Verlierern: Die Klimahysteriker jedweder Generation. Sie müssen erkennen, dass bei uns dieses Frühjahr keine Wetterextreme herrschen, sondern halt nur über Wochen Sauwetter, wie es seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (wie es immer so schön heißt) alle paar Jahre zu beobachten ist. Keine Trockenheit oder gar Dürre, sondern gut gefüllte Wasserspeicher und satte Grundwasserstände. Dummerweise für die Klimaaktivisten gab es auch keine Überschwemmungen, weil sich das Wetter ans jahrhundertealte Drehbuch gehalten und nur so viel und intensiv abgeregnet hat, dass das Wasser die Chance hatte, in den Boden zu versickern. Der Klimawandel verschnauft wohl.

Gut, Wetterextreme, ja sogar Katastrophen, sind um den ganzen Globus aufgetreten. Aber die katastrophale Dürre in Südspanien ist ebenso weit weg wie die Überschwemmungen in Kalifornien und die 45 Grad Rekordtemperatur für Mai in Vietnam nehmen wir ebenso nur en passant wahr, wie den Taifun in Bangladesch. Ungewöhnliche Wetterkonstellationen bei uns würden den Untergangspredigern und Propagandisten eines radikalen Wirtschaftsumbaus natürlich eher in die Karten spielen.

Und radikal geht es ja zu: Heizungen schon ab 2024 bei Neueinbauten mit mindestens 65 Prozent erneuerbarem Anteil will der Bundesfilzklimaschutzminister; pro Tag müssten laut dem Bundeskanzler rein rechnerisch 40 Fußballfelder mit Solaranlagen gebaut und fünf neue Windräder errichtet werden.

Als Kater gehen mir da so einige Gedanken im Kopf herum. Zum Beispiel, warum Privatleute schon in sieben Monaten gänzlich neue Planungen veranlassen und dann auch noch umsetzen sollen, wenn sich doch die öffentliche Hand bei vielen Planungen bis zu 15 oder 20 Jahre Vorlauf gönnt. Denn es ist doch mit den Händen zu greifen, dass in der Kürze der Zeit deutsche oder europäische Hersteller gar nicht genug Wärmepumpen für die Heizungsrevolution produzieren und liefern können.

Nachdem der Klimaschutzminister ja noch eine Randzuständigkeit für Wirtschaft hat, wäre es da nicht sinnvoller, den deutschen und europäischen Herstellern einen realistischen Zeitplan vorzugeben, in dem sie sich an die Umstellung der Produktion oder den Aufbau neuer Kapazitäten machen können? Stattdessen verkaufen deutsche Unternehmen ihre Wärmepumpensparte an die Amerikaner und die asiatischen Lieferanten feixen vor Freude auf extragute Geschäfte einschließlich eines faktischen zukünftigen Monopols wie heute bei Solarpaneelen.

Dann diese Ausbauziele für Solar und Wind. Das hört sich für mich verdächtig nach Fünf-Jahres-Plan à la real existierender Sozialismus des 20. Jahrhunderts an. Und der Stachanow der Klimaseligen baut keine Kohle ab, sondern Solarpaneele im Akkord auf. Ich frage: Wo sind die Flächen für die Fußballfelder und die Türme – in einer Zeit, da wir überall übermäßigen Flächenverbrauch und die Zubetonierung unserer Landschaft beklagen? Wo sind die Beamten, die das alles mit weniger als eineinhalb Jahren Vorlauf genehmigen?

Da könnte man mit Blick auf den regenverhangenen Himmel schon trübselig werden. Aber ich halte es mit Dolly Parton: „Wer einen Regenbogen haben will, muss den Regen akzeptieren.“

Ihr Pino

Pino

 

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