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(GZ-11-2021)
Dr. Claudia Alfons, Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau. Foto: Stadt Lindau, Christian Flemming
 

Dr. Claudia Alfons

Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich bin Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau mit rund 25.000 Einwohnern.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

Am 01. Mai 2020.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Ich möchte Verantwortung für meine Heimatstadt übernehmen und dazu beitragen, dass die Menschen bei uns in der Stadt Vertrauen in Politik und Verwaltung haben.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Mitbringen konnte ich, dass ich in Lindau aufgewachsen und als Juristin seit 2014 im öffentlichen Dienst tätig bin. In Vorbereitung meiner Kandidatur habe ich sehr viele Gespräche geführt, mit MitbürgerInnen, Vereinen, Verbänden und Unternehmen und so meine Stadt und die Anliegen der Menschen hier noch umfassender kennengelernt.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Die Stadt Lindau hat in den letzten Jahren große Projekte angestoßen, die umgesetzt und abgeschlossen werden müssen, wie z. B. die Bayerische Gartenschau, die 2021 bei uns stattfindet, den Bau der Lindauer Therme oder einen neuen Fernbahnhof. Dazu kamen die zusätzlichen Herausforderungen durch die Corona-Pandemie.

Doch das Wichtigste, unabhängig von den Sachthemen, ist es für jede/n neue/n Amtsinhaber/in rasch zu einer guten und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit Stadtverwaltung, Stadtrat und Bürgerschaft zu kommen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Weiterhin die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die genannten Großprojekte. In wenigen Tagen steht z. B. die Eröffnung der Bayerischen Gartenschau – unter Corona-Bedingungen – an.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Mit dem Spagat, den viele Kommunen leisten müssen: Wir werden unsere Anstrengungen gegen den Klimawandel und für bezahlbaren Wohnraum verstärken, ebenso werden wir in unsere Schulen und Betreuungsangebote investieren.

Auf der anderen Seite können wir unseren Haushalt nicht noch mehr belasten und müssen perspektivisch unseren Schuldenstand zurückführen.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Nach nur einem Amtsjahr bin ich nicht diejenige, die Ratschläge erteilen sollte. Ich persönlich finde es wichtig, für die Belange der Menschen zugänglich zu bleiben und viel dafür zu tun, dass politisches Handeln für die Menschen – unabhängig davon, ob es ihren eigenen Präferenzen entspricht – nachvollziehbar und verlässlich ist.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Ich habe wöchentliche Besprechungsrunden mit den Führungskräften sowie Einzel-Jourfixe mit Amtsleitern und Stabsstellen. Ebenso führe ich monatlich ein Gespräch mit dem Personalrat.

Für BürgerInnen biete ich jeden Mittwoch eine Bürgersprechstunde an und gebe jeden Freitag in einem Videopodcast via Instagram und Facebook Einblick in meine Arbeitswoche. Ergänzend berichte ich in einer kleinen Kolumne in der Lindauer Bürgerzeitung, die alle zwei Wochen erscheint.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

In der Kommunikation und unseren Arbeitsprozessen, z. B. auch zur Vorbereitung von Sitzungen, merken wir schon heute, wie sehr sich das verändert. Diese Trends werden sich weiterentwickeln und es werden neue Formate und Hilfsmittel hinzukommen. Bleiben wird aber, dass Politik von Menschen für Menschen gemacht wird.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

„Halten wir uns heiter und tätig!“ (Thomas Mann)

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Ich bin nur ein Glied in einer langen Kette und will dazu beitragen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder noch gut und gerne in Lindau leben. Wenn meine Amtszeit im Rückblick eine sein wird, die die Menschen und Verantwortungsträger bei uns in der Stadt einander näher gebracht hat und von einem guten Miteinander geprägt war, würde ich mich sehr freuen.

 

Foto: Stadt Lindau/Christian Flemming

 

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