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(GZ-17-2022)
Michael Trzybinski, Erster Bürgermeister der  Schloss- und Wasserstadt Schillingsfürst
 

Matthias Schlechter

Erster Bürgermeister der Gemeinde Reit im Winkl

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Die Gemeinde Reit im Winkl mit rund 2.400 Einwohnern und 600 Zweitwohnsitzen.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Ich bin seit 1.5.2020 hauptamtlicher Erster Bürgermeister.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Ich war bei der Sparkasse im Bereich der Firmen- und Kommunalkunden tätig.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Vor meinem Amtsantritt war ich 12 Jahre im Gemeinderat, in den letzten 2 Jahren als Zweiter Bürgermeister. Da ich seit meiner Geburt in Reit im Winkl lebe, in zahlreichen Vereinen und auch im sonstigen gesellschaftlichen Leben aktiv bin, wurde ich Mitte der 2000er Jahre wegen der Kandidatur für den Gemeinderat gefragt. 

Auch wenn es eine übliche Formulierung ist: Wenn Dir Deine Heimatgemeinde und deren Zukunft am Herzen liegt, ist die Möglichkeit im Gemeinderat mitzugestalten am besten geeignet – das ist mein Beweggrund gewesen.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Die Jahre im Gemeinderat und in der Kommunalkundenberatung sind eine gute Grundlage, aber lange nicht alles. Das Amt des Bürgermeisters kann man nicht schulisch erlernen, ich denke mit einer Mischung aus Interesse an Menschen, Zuversicht, Gestaltungwillen und Respekt im Allgemeinen sollte man das Amt angehen. Schulungen der Spitzenverbände dienen als gute Ergänzung, aber im Grunde braucht man Hausverstand.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Reit im Winkl ist enorm tourismusintensiv, da hat uns Corona schwer getroffen, finanziell wie auch seelisch waren und sind das schwierige Zeiten, wie überall. Das örtliche private Seniorenheim wurde geschlossen, die dezentrale Lage von Reit im Winkl an der Grenze zu Salzburg und Tirol macht es uns auch bei der Pflege nicht leicht. Die KiTa ist alt und zu klein. Das Hallenbad ist nicht mehr sanierungswürdig. Aber Schwerpunkt war Corona im Zusammenhang mit dem Tourismus.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Neben den alltäglichen Themen beschäftigen mich aktuell insbesondere der Start der Städtebauförderung, der Erwerb des aufgegebenen Seniorenheimes (und früheren Gemeindekrankenhauses) und dessen Umgestaltung zur viergruppigen KiTa mit Seniorenwohnen und Begegnungsstätte, die Baulandentwicklung für die Bevölkerung vor Ort vorrangig durch Nachverdichtung in unserem beengten und so wertvollen Naturraum, Hochwasserschutzmaßnahmen, Wasserversorgung für den Ortsteil Winklmoos, Gewerbeflächen für die Handwerksbetriebe, die Zukunft des Hallenbads bzw. die Nutzungsmöglichkeiten, die Sanierung des Bauhofes, Sanierung der Kläranlage und des Kanalnetzes u.v.m.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Bei der Vielzahl der aktuellen Themen und deren Umfang, haben wir noch viel vor.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Da halte ich mich zurück, ich bin ja selbst erst gut zwei Jahre im Amt.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

So viel Infos wie rechtlich möglich gebe ich raus, um alle am Prozess Beteiligten gut einzubinden.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Das Thema hat verschiedene Seiten. Zum einen bietet die Digitalisierung die Möglichkeit für die Politik wie auch für die Bürger, besser zu informiert zu sein. Andererseits hält sich zuweilen die Begeisterung zurück, wenn der Anstand in den sozialen Medien abnimmt, verbunden mit der Begeisterung für einfache Botschaften und ohne den Willen, sich in die Tiefe mit Themen zu beschäftigen.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Man sollte die Dinge so nehmen wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass sie so kommen, wie man sie nehmen möchte (Curt Goetz).

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Die Frage kommt früh im Amt, und der Bayer dürstet ja nicht ständig nach Lob. Aber wenn es irgendwann mal heißt, „des hams scho ned schlecht gmacht“, dann können unser Gemeinderat und ich zufrieden sein.

 

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