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(GZ-9-2023)
Marco Trautner, Erster Bürgermeister, Markt Wiesenttal
 

Marco Trautner

Erster Bürgermeister, Markt Wiesenttal

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Der Markt Wiesenttal mit seinen rund 2.700 Einwohnern, aufgeteilt auf 22 Ortsteilen, ist eine Flächengemeinde mit ca. 46 km². Beheimatet im östlichen Landkreis Forchheim bildet der Markt Wiesenttal das Herz der Fränkischen Schweiz.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Mit der Kommunalwahl 2020 trat ich am 01. Mai das Amt des hauptamtlichen Ersten Bürgermeisters an.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Vor meinem Amtsantritt war ich Polizeivollzugsbeamter in der Stadt des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann, somit in Erlangen.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Für mich sind das Ehrenamt und die Freiwilligentätigkeit tragende Säulen unserer Gesellschaft und nicht nur Worte oder Floskeln. Angesichts dieser Tatsache entschloss ich mich vor über 25 Jahren zur Übernahme meines ersten Ehrenamtes in der Freiwilligen Feuerwehr Muggendorf.

Im Laufe der Zeit konnte ich bei verschiedenen Vereinen weitere Ehrenämter übernehmen und mich so gesellschaftlich einbringen. So war es für mich eine logische Konsequenz, als mich 2013 unser Altbürgermeister und Ehrenbürger Paul Pöhlmann ansprach, ob ich mich für die damals anstehende Kommunalwahl aufstellen lasse, ja zu sagen. Auf Anhieb wurde ich in das jetzige Gremium gewählt.

Mein offener und aufrichtiger Umgang mit der Kollegin und den Kollegen im Marktrat verhalf mir zu einem sehr guten Start. Dies setzte sich dann mit einer hervorragenden und konstruktiven Zusammenarbeit bis zum heutigen Tage fort.

Aus diesem Ehrenamt heraus, sowie der Verantwortung und dem Gefallen an der Tätigkeit mit den Wiesenttalerinnen und Wiesenttalern und den hieraus resultierenden positiven Zusprüchen, reifte in mir der Entschluss, mich für eine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters zu bewerben, um die Nachfolge von Helmut Taut anzutreten.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Sechs Jahre Tätigkeit als Marktgemeinderat eenso wie auch berufliche Kenntnisse in der Verwaltung halfen mir in der Vorbereitung auf das Amt.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Hier muss man ganz klar sagen in der Bewältigung der Corona-Pandemie vor Ort. Aber auch die Umstellung der Verwaltungsmitarbeiter von einem Bürgermeister im Nebenamt zu einem Bürgermeister im Hauptamt und den damit verbundenen bzw. zu treffenden Abläufen bestimmten die Anfangszeit meines Amtsantrittes.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

  • Die Generalsanierung unseres gemeindeeigenen Familienschwimmbads Streitberg
  • Die Sanierung unserer gemeindeeigenen Wasserversorgung (Leitungsbau, Hochbehälter, Aufbereitungsanlage)
  • Die Durchführung von Dorferneuerungsmaßnahmen in den Orten Streitberg und Muggendorf
  • Der Neubau einer Kinderkrippe/eines Kindergartens
  • Ertüchtigung unserer Gemeindeverbindungsstraßen (ca. 60 Kilometer)

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

  • Erneuerung der Abwassereinrichtung
  • Vorantreiben der Digitalisierung
  • Ausbau des Glasfasernetzes
  • Ausweisung von Wohnbauflächen mit Schaffung von Baureife
  • Ausbau Erneuerbarer Energie
  • Leerstandsmanagemant zur Beseitigung von Leerständen, sprich Innenentwicklung und dem demografischen Wandel entgegenwirken.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Unvoreingenommen an das Amt herangehen. Sich einen Weg zurechtlegen, diesen verfolgen und sich nicht abbringen lassen, sich jedoch nicht in etwas verrennen. Geradlinigkeit ist das Stichwort.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Meiner Meinung nach ist es das Wichtigste, sein Ohr an der Bevölkerung zu haben und somit die Wünsche, Nöte und Sorgen der Bürger zu kennen und diese auch ernst zu nehmen. In entsprechenden Meetings/ Besprechungen/ Veranstaltungen den Sachverhalt frühzeitig transparent präsentieren, gemeinsam darüber sprechen und die Entscheidungen am besten einstimmig im Entscheidungsgremium, dem Marktgemeinderat, beschließen.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Die Digitalisierung wird im Allgemeinen weiter voranschreiten. Ebenso in der Kommunalpolitik wie auch in der Kommunalverwaltung. Dies macht es älteren Bürgerinnen und Bürgern nicht immer leicht. Auch stellt dies die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kommunalverwaltungen vor Herausforderungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Kommunalrechtsnovelle 2023 im Bereich der Digitalisierung auswirkt.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

„Frisch, fromm, fröhlich, frei“ gem. Leitspruch Turnvater Friedrich Ludwig Jahn.

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Ich würde mich freuen, als engagierter, bürgernaher Bürgermeister in Erinnerung zu bleiben, der sich für seine Heimat einsetzt und für seine Gemeinde Fundamente für eine positive Zukunftsentwicklung setzt.

 

Foto © Marco Trautner

 

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