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(GZ-14-2023 - 20. Juli)
Luise Hausberger, Erste Bürgermeisterin  der Gemeinde Baierbach
 

Luise Hausberger

Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Baierbach

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich vertrete die Gemeinde Baierbach mit 800 Einwohnern, die kleinste Gemeinde im Landkreis Landshut. Wir haben 36 Ortsteile, 28,74 km Gemeindeverbindungsstraßen und eine Größe von 16 km².

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Seit dem 01.05.2008 bin ich ehrenamtlich als Erste Bürgermeisterin tätig.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Bis 2013 war ich selbstständig als Marktbeschickerin tätig, dann habe ich das beendet; ich konnte das zeitlich nicht mehr vereinbaren. Eine kleine Gemeinde hat dieselben Aufgaben wie eine große; im Gegenteil: In einer kleinen Gemeinde bleiben für den Bürgermeister mehr Tätigkeiten, da hierfür nicht so viel Personal zur Verfügung steht. Neben meinem Bürgermeisteramt bin ich im Kreistag des Landkreises Landshut, Vorsitzende des Zweckverbands Wasserversorgung Isar-Vils und ehrenamtlich tätig.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

In meiner Jugend war ich nicht politisch tätig; war aber immer schon interessiert an der großen Politik. Zur Kommunalwahl 2002 wurde ich gebeten, für den Gemeinderat zu kandidieren. Das Amt übte ich eine Wahlperiode bis 2008 aus. Dann kandidierte ich als Bürgermeisterin und wurde gewählt.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Meine Vorbereitung bestand darin, dass ich vor der Wahl viel mit Gemeinderäten und amtierenden Bürgermeistern sprach und nach der Wahl die Seminarangebote des Bayerischen Gemeindetags in Anspruch nahm. Ansonsten hieß es immer „learning by doing“.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Mein erster Bau war die Kläranlage. Hier lernte ich schon viel über den Arbeitsablauf in und mit der Verwaltung sowie den Firmen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Derzeit beschäftigt mich der Abschluss des Glasfasernetzausbaues. Zusammen mit der VG-Mitgliedsgemeinde Altfraunhofen haben wir einen Glasfaseranschluss in jedes Haus (wer wollte) in der Gemeinde Baierbach verlegt. Hier stehen wir kurz vor dem Abschluss. Gerade wurden zwei Sozialwohnungen vermietet, welche die Gemeinde in einem erworbenen Haus grundsanierte. In Baierbach hat vor kurzem der Bau einer Nahwärmeversorgung des Dorfes begonnen, Heizhausbau u. Rohrleitungsbau haben begonnen. Ich bereite gerade zusammen mit dem Gemeinderat die Ausweisung eines neuen Baugebietes vor.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

In den nächsten Jahren werden wir uns in Baierbach mit der Bachrenaturierung sowie dem Kanal- und Straßenbau beschäftigen.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Liebe junge Kolleginnen und Kollegen, geht euren Weg. Holt dennoch immer andere Meinungen ein, bleibt immer authentisch und lasst euch von nichts und niemandem verbiegen.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Es ist für mich selbstverständlich, mit unseren Mitarbeiterinnen- und Mitarbeitern neue Projekte zu besprechen. Über unser Mitteilungsblatt informiere ich regelmäßig unsere Bürger und Bürgerinnen. Ich habe wöchentlich eine Amtsstunde, zu der jeder ohne Termin kommen kann. Das Baierbacher Motto lautet: „Schmatz‘n bringt d’Leut zam“.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Die Digitalisierung hat sicherlich sehr viel Einfluss auf die Kommunalpolitik, denn Anträge oder ähnliches digital ausfüllen zu können, ist einfach und geht schnell. Online-Termine und -Sitzungen ersparen viel Zeit und Kosten.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Geht nicht – gibt’s nicht!

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Ich möchte als eine Bürgerin der Gemeinde in Erinnerung bleiben, die die Chance bekam, sich dort zu engagieren und über den „schönsten Beruf der Welt“ etwas zu verändern sowie die Gemeine voranzubringen.

 

Foto © Luise Hausberger

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