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(GZ-24-2024 - 19. Dezember)
Christian Schmid, Erster Bürgermeister der Stadt Velburg

 

Christian Schmid

Erster Bürgermeister der Stadt Velburg

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich darf die Stadt Velburg vertreten mit Stand heute insgesamt 5.578 Einwohnern, darunter sind ca. 600 US-Amerikaner, die in Velburg wohnhaft sind, noch nicht berücksichtigt.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Mein Amt durfte ich am 1. Mai 2020 antreten; ich bin hauptamtlich tätig.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Vor meinem Amtsantritt war ich als Hotelbetriebswirt im 4*Superior Hotel mit Privatbrauerei Winkler Bräu in Lengenfeld tätig. Mein damaliges Amt als Hotelleiter übe ich aktuell nicht mehr aus.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Ich bin seit meiner Jugend ehrenamtlich bei verschiedenen Vereinen aktiv, allen voran bei der Feuerwehr (zuletzt als Kreisbrandinspektor). Kommunalpolitik hat mich deswegen schon immer interessiert. Wir hatten und haben in Velburg immer schon interessante Besuche von hochkarätigen Politikern aus der Landes- und Bundespolitik zum Austausch und Kennenlernen zu Gast. Das hat mein Interesse geweckt. Schnell habe ich erkannt, dass wir hier vor Ort miteinander einiges bewegen und schaffen können.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Ich habe mich intensiv auf meine Rolle als Bürgermeister vorbereitet, indem ich sowohl meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse als auch meine Erfahrungen aus dem Ehrenamt eingebracht habe. Diese Kombination ermöglicht es mir, die finanziellen Aspekte der Gemeinde zu verstehen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Bürger zu erkennen. Dass ich vor meiner Kandidatur bereits Mitglied des Stadtrates war, hat mir natürlich auch geholfen. Durch den Austausch mit anderen Bürgermeistern bzw. Kandidaten und die Teilnahme an Schulungen konnte ich wertvolle Einblicke gewinnen, die mir helfen, die Herausforderungen meiner Position erfolgreich zu meistern.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Bei meinem Amtsantritt lagen die Herausforderungen in der Bewältigung dringender Projekte, die mein Vorgänger noch begonnen hatte und der Digitalisierung des Rathausbetriebes. Gerade die Fertigstellung und Inbetriebnahme unseres Kulturzentrums Wieserstadl war ein nennenswertes Highlight. Der Zuständigkeitsbereich der Stadt Velburg ist mit 175 km² und über 50 Ortschaften sehr vielfältig und umfangreich. Natürlich war die Pandemie auch eine Herausforderung für uns neue Bürgermeister.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Momentan beschäftigen die Rathausverwaltung und mich vor allem die Themen Dorferneuerung Günching, neue Ortsdurchfahrt in Hollerstetten, die Ortsmittengestaltung in Deusmauer, die digitale Verwaltung, die Planung eines neuen Kindergartens, der schon lange überfälligen Rathaussanierung und Wirtschaftsförderung. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Gemeinde attraktiv bleibt, indem wir neue Gewerbe ansiedeln und unsere Innenstadt aufwerten. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf der Förderung von kulturellen Projekten und Veranstaltungen, wie dem Kulturzentrum Wieserstadl.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

In Zukunft werde ich mich verstärkt mit dem Thema Nachhaltigkeit und Finanzen auseinandersetzen müssen. Dies umfasst sowohl ökologische als auch ökonomische Aspekte, um sicherzustellen, dass wir als Gemeinde zukunftsfähig und lebenswert bleiben. Neben unseren Pflichtaufgaben sollte auch noch Spielraum für wertige Zusatzinvestitionen für die Zukunft vorhanden sein. Auch die Integration aller Ortsteile ist ein wichtiges Anliegen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und alle Bürger einzubeziehen.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Mein wichtiger Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen lautet: Bleibt offen für Feedback und lernt von den Erfahrungen anderer. Es ist entscheidend, sich kontinuierlich weiterzubilden und die eigenen Entscheidungen kritisch zu hinterfragen. Zudem ist es wichtig, ein gutes Netzwerk aufzubauen, um Unterstützung und Rat zu erhalten. Habt Spaß am Amt und traut Euch was!

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Ich beziehe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Bürger aktiv in meine Entscheidungsfindung ein. Wöchentliche Rücksprachen und Mitarbeitermeetings und Bürgerversammlungen in allen Ortsteilen sind ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit, um direktes Feedback zu erhalten und Anliegen / Meinungen der Mitarbeiter und Bürger ernst zu nehmen. Auch im Stadtrat pflegen wir einen offenen Austausch über wichtige Themen im Rahmen von Vorbesprechungen, Klausurtagungen und Sondersitzungen im laufenden Jahr.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Die Digitalisierung wird einen erheblichen Einfluss auf die künftige Kommunalpolitik haben. Ich strebe weiterhin an, dass Amtsgeschäfte für die Bürger einfacher online erledigt werden können. Dies erhöht hoffentlich auch langfristig die Effizienz der Verwaltung. Am wichtigsten bleibt aber für mich trotzdem das persönliche Gespräch im Rathaus. Die Kunst wird es sein, den seit Jahrzehnten beklagten Bürokratismus zeitgleich nebenbei abzubauen.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Mein Lebensmotto lautet: „Immer wieder geht die Sonne auf“. Dieses Motto begleitet mich in meiner Arbeit als Bürgermeister und spiegelt wider, dass wir nach Rückschlägen und schlechten Nachrichten immer wieder positiv in die Welt schauen müssen und vor allem können.

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Ich möchte in Erinnerung bleiben als ein Bürgermeister, der stets das Wohl seiner Gemeinde im Blick hatte und sich für eine positive Entwicklung von Velburg eingesetzt hat. Mein Ziel ist es, eine Atmosphäre des Vertrauens und des Miteinanders zu schaffen, in der alle Bürger sich wohl und daheim fühlen. „Der hod scho passt.“

 

Foto © Christian Schmid

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