(GZ-24-2024 - 19. Dezember) |
► Stadt Memmingen: |
Demenz aus der Tabuzone holen |
„Menschen mit Demenz gehören in die Mitte unserer Gesellschaft“ steht in großen Buchstaben auf dem Plakat. Auf einem anderen ist eine ältere Frau mit schneeweißem Haar zusehen. Fröhlich strahlt sie in die Kamera, während ihr Mann sie liebevoll betrachtet und mit lacht. Ein paar Schritte weiter springt auf einem weiteren Plakat ein Mann in rotem Pulli Papierfliegern hinterher, die auf eine Wand gemalt sind. Gespannt auf Bauzäunen touren diese und weitere Motive im Rahmen einer Wanderausstellung seit 2023 durch Bayern. Sie alle zeigen Menschen mit Demenz.
Bei der Ausstellungs-Eröffnung in Memmingen (v.l).: Thomas Munding; Stephan Abele; Alex Eder, Landrat Unterallgäu; Désirée von Bohlen und Halbach, Vorstandsvorsitzende von Desideria Care e.V.; Klaus Holetschek. MdL; Jan Rothenbacher, Oberbürgermeister Memmingen; Stefan Proßer, Vizepräsident des Sparkassenverbands Bayern; Raimund Steber, Ärztlicher Direktor Bezirkskrankenhaus Memmingen und Regina Merk-Bäuml, Direktorin AOK Direktion Memmingen-Unterallgäu. Bild: Desideria
Der gemeinnützige Verein Desideria Care hat die Openair-Fotokunstausstellung „Demenz neu sehen“ unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek entwickelt. Cham, Landsberg, Landshut, Mühldorf, Neumarkt, Kulmbach, Kelheim und Memmingen haben sie bereits erfolgreich auf öffentlichen Plätzen in den Innenstädten gezeigt. Auch für 2025 besteht für bayerische Kommunen die Möglichkeit, die Ausstellung kostenfrei auszuleihen und aktiv dabei mitzuwirken, das Thema Demenz aus der Tabuzone zu holen.
Zu sehen sind 24 ausgewählte Bilder, die im Rahmen des Fotowettbewerbs „Desideria Preis für Fotografie Demenz neu sehen“ entstanden sind. Mit den Fotografien will Desideria Care der Volkskrankheit Demenz mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit verschaffen und der Erkrankung das Stigma nehmen. Denn: Bilder haben eine hohe emotionale Wirkung und sind oft stärker als Worte. Sie können den Blick der Gesellschaft öffnen und einen Bewusstseinswandel auslösen. Sie sollen eine andere Sichtweise auf Demenz bewirken und Tabus aufbrechen. Und noch eine Botschaft möchte der gemeinnützige Verein mit den Ausstellungen vermitteln. „Demenz ist nicht nur Drama. Es gibt schöne Momente, die gilt es zu fördern und auch bewusst zu schaffen“, betont Désirée von Bohlen und Halbach, die Gründerin von Desideria Care.
Kostenfreie Ausleihe für bayerische Kommunen
Für den Verleih der Openair Ausstellung kooperiert Desideria mit der AOK Bayern und dem Sparkassenverband Bayern. Dank der Unterstützung dieser Partner ist die Ausleihe der Ausstellung für bayerische Kommunen kostenfrei und wird von den beiden Partnern vor Ort mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie einer Eröffnungsveranstaltung begleitet. Beim Eröffnungsevent präsentieren und vernetzen sich die Kooperationspartner zusammen mit der Kommune und lokalen Beratungs- und Versorgungseinrichtungen der Demenzlandschaft. Auch ein Rahmenprogramm mit Vorträgen und anderen Events ist denkbar.
Die Ausleihe der Openair-Fotokunstausstellung wird in Bayern direkt über die Kooperationspartner organisiert. Nähere Informationen über die verschiedenen Präsentationsmöglichkeiten sowie das individualisierbare Begleitmaterial erhalten Interessierte direkt bei Karina Brandl vom Sparkassenverband Bayern und Gerhard Kranz von der AOK unter aok-svb@svb-muc.de.
Auf einen Blick
Die Openair Fotokunstausstellung umfasst 24 Schwarzweiß- und Farb-Motive, präsentiert auf 15 hochwertigen Textilbannern (Format: 3,40 x 1,73 m). Die Banner werden auf Bauzäunen befestigt. Diese können im öffentlichen Raum als fünf Dreieck-Ensembles oder einen Platz säumend aufgestellt werden.
Begleitende Texte erzählen die Geschichten hinter den Bildern. Diese können als Hörgeschichten über einen QR-Code erlebt werden. Den Bürgerinnen und Bürgern wird das Thema Demenz durch die neuartige Präsentation im öffentlichen Raum nähergebracht.
Mehr Infos: www.desideria.org/fotopreis/openair-fotokunstausstellung
Über Desideria Care e.V.
Der gemeinnützige Verein Desideria wurde 2017 von Désirée von Bohlen und Halbach gegründet. Der Verein unterstützt und stärkt Familien mit Angehörigen, die an Demenz erkrankt sind. Mit innovativen digitalen Angeboten gibt Desideria Betroffenen und ihren Angehörigen eine Perspektive. Eckpfeiler hierfür sind Wissen, Selbstfürsorge und Lebensqualität. Desideria setzt sich für eine demenzfreundliche Gesellschaft ein, in der Demenz kein Stigma und Tabu ist. Ziel ist es, ein Umdenken in der Gesellschaft zu bewirken und mehr Teilhabe und Lebensqualität für betroffene Familien zu schaffen.
Mehr Infos unter www.desideria.org.
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