Die TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft eG feiert 40 Jahre Engagement für solidarisch hergestellte, regionale Bio-Lebensmittel und genossenschaftliche Zusammenarbeit. Was 1984 als mutige Initiative begann, ist heute zu einer starken Gemeinschaft gewachsen, die rund 950 Genossenschaftsmitglieder mit 5.500 Genossenschaftsanteilen zählt.
TAGWERK-Landwirtin und ehemalige Biokönigin Raphaela Lex (r.) mit Schwester Bernadette und Papa Lorenz auf ihrem Hanf-Feld. Bild: Being Organic in EU
Heute betreibt TAGWERK einen Biogroßhandel mit eigener Transportlogistik, eine Metzgerei mit Schwerpunkt auf Tierwohl und mehrere eigene Läden. Rund 150 Erzeuger- und zahlreiche Verarbeitungsbetriebe gehören zum Netzwerk der Genossenschaft. Der angeschlossene TAGWERK Förderverein e.V. setzt unter anderem wichtige Bio-Projekte um.
„Für uns als Bio-Betrieb ist die Zusammenarbeit in der Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft sehr wichtig. Durch den Anschluss an die Genossenschaft haben wir kurze Transportwege und gute Vermarktungsmöglichkeiten für unsere regionalen Bioprodukte“, erklärt Landwirtin und TAGWERK Aufsichtsrätin Raphaela Lex.
Ein weiterer Schritt im Jubiläumsjahr: Auf dem Münchener Oktoberfest fand die Auftaktveranstaltung für das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“* statt, das durch TAGWERK mit initiiert wurde.
„Für die LVÖ als Dachverband der Bio-Anbauverbände in Bayern, ist TAGWERK ein wichtiger, verlässlicher und inspirierender Partner“, erklärt Thomas Lang, Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ). „TAGWERK-Produkte finden sich immer wieder unter den Gewinnern unseres Wettbewerbs „Bayerns beste Bioprodukte. Wir sind stolz darauf, seit diesem Jahr gemeinsam mit TAGWERK und weiteren Partner-Organisationen das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“ zu realisieren, das sich für ein nachhaltiges kulinarisches Angebot auf dem Oktoberfest einsetzt.“
Bio: Vor 40 Jahren noch eine Nischenerscheinung
TAGWERK hat in den letzten vier Jahrzehnten maßgeblich dazu beigetragen, Bio-Produkte in der Gesellschaft zu etablieren – und das schon zu Zeiten, als Bio-Produkte noch eine Nischenerscheinung waren. Über den Bio-Fachhandel und Bio-Lieferdienste sind die TAGWERK-Markenprodukte heute gut platziert. In München hat sich insbesondere mit VollCorner und deren Bioläden über die Jahre eine gute Partnerschaft entwickelt.
Doch die TAGWERK-Gemeinschaft ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Trotz der aktuellen Herausforderungen in der Biobranche gibt es ehrgeizige Pläne für die Zukunft. TAGWERK plant eine weitere Expansion nach München.
Expansion und Unterstützung für Bioläden in München
Das Jubiläumsjahr 2024 zeigt sich nicht nur von der Feier- und Erfolgsseite. Die Biobranche sieht sich aktuell mit großen Herausforderungen konfrontiert: Sie kämpft mit sinkenden Umsätzen. Viele inhabergeführte Läden müssen schließen. TAGWERK will das nicht hinnehmen und inhabergeführte Läden in Not unterstützen. „Wir brauchen solidarische Lösungen und neue Ideen, um diese Läden fit für die Zukunft zu machen“, sagt Reinhard Gromotka, Mitgründer von TAGWERK und Geschäftsführer der TAGWERK Bio Metzgerei. „Hier geht es nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern darum, ein Netzwerk aufzubauen, das auf Solidarität und Zusammenarbeit basiert.“
Um einen Laden zu erhalten gebe es mehrere Möglichkeiten. Es sei denkbar, die Läden entweder unter der TAGWERK-Flagge in der Genossenschaft weiterzuführen oder gemeinsam mit den Menschen vor Ort Ideen für gemeinschaftsgetragene Projekte zu entwickeln.
Netzwerk für eine nachhaltige und solidarische Zukunft
„Solidarität ist das Herzstück unserer Genossenschaft“, erklärt Beatrice Rieger, Vorständin der TAGWERK eG. „Aber für all diese Projekte brauchen wir Menschen, die mitmachen – heute mehr denn je. Denn Bio ist mehr als ein Siegel, es ist eine Haltung. Darum möchten wir Interessierte dazu einladen, sich mit uns in der Genossenschaft als Mitglied zu engagieren.“ Genossenschaftsmitglied mit der Möglichkeit zur Mitbestimmung kann man bereits mit einem einmaligen Betrag von 200 Euro werden. „Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch viel zu tun“, freut sich Michael Rittershofer, geschäftsführender Vorstand des TAGWERK Förderverein e.V. „Wir wollen zeigen, dass wir gemeinsam stärker sind und es möglich ist, eine nachhaltige und gerechte Bio-Wirtschaft aufzubauen, von der alle profitieren.“
Über TAGWERK
Die TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft eG wurde 1984 gegründet, um regionale ökologische Lebensmittel auf faire Weise zu vermarkten. Heute zählt die Genossenschaft rund 950 Mitglieder, betreibt einen Biogroßhandel mit eigener Transportlogistik, mehrere Bio-Märkte sowie eine eigene Bio-Metzgerei. Mit rund 150 Erzeugerbetrieben und zahlreichen Verarbeitungsunternehmen trägt TAGWERK seit 40 Jahren zur Entwicklung einer nachhaltigen und solidarischen Bio-Wirtschaft bei.
Anmerkung
*Das Projekt „Mehr Bio auf der Wiesn“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).
V.l.: Raphaela Lex, TAGWERK-Landwirtin und Aufsichtsrätin, Dr. Michael Rittershofer, Geschäftsführender Vorstand TAGWERK Förderverein e.V., Beatrice Rieger, Vorständin TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft, Reinhard Gromotka, Gründungsmitglied der ersten Stunde und Geschäftsführer der TAGWERK Bio Metzgerei bei der Jubiläumspressekonferenz im Presseclub München. Bild: Stiftung Journalistenakademie
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