(GZ-11-2025 - 30. Mai) | ||
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Furth im Wald. Mit Drachengebrüll hat das Jahrhundert-Ereignis in der kleinen Grenzstadt begonnen! Eine knappe Stunde wartete der größte vierbeinige Schreitroboter der Welt in der Park-Arena mit dem spektakulären Dach, bis er das Startzeichen für die Bayerische Landesgartenschau Furth im Wald 2025 geben durfte. Sie findet bis zum 5. Oktober unter dem Motto „Sagenhaft viel erleben“ statt. Ministerpräsident Markus Söder war beeindruckt, wie bei diesem 23-Millionen Projekt Stadtentwicklung, Kultur und Natur zusammenspielen. „So etwas wie hier gibt es nicht einmal in München“, stellte er – den geschmückten Drachen im Rücken und die voll besetzte Park-Arena im Blick – launig fest. Den Gästen empfahl er, in die neue Welt in Furth im Wald einzutauchen: „Ihr könnt euch sehen lassen.“
Das Blumenband wird durchschnitten, der Drache brüllt, die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 ist eröffnet, v.l.: Drachenstich-RitterTobias Jelinek, EU-Vertreter Wolfgang Bücherl, Generalkonsulin Ivana Červenkova, Bürgermeister Sandro Bauer, Ministerpräsident Markus Söder, LGS-Geschäftsführerin Claudia Knoll, Landrat Franz Löffler, Umweltminister Thorsten Glauber, Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH, Regierungspräsident Walter Jonas und Ritterin Antonia Buschek.
Bild: Heidi Wolf, LGS 2025
Umweltminister Thorsten Glauber war vor einer Woche schon einmal da, um sich bei der großen Pressekonferenz vor dem Start einen Überblick über die Anlagen zu verschaffen, die mit der bisher höchsten Förderung entstanden sind. Dauerhafte Grün- und Erholungsanlagen für mehr Stadtgrün und mehr Lebensqualität seien geschaffen worden. „Über zehn Hektar Gartenschaugelände bedeuten 14 Fußballfelder grüne Lebensfreude“, sagte Glauber, der auch die spektakuläre Architektur hervorhob. Er stellte das Dach der Park-Arena mit dem Zeltdach des Olympia-Stadions in München, das die Handschrift des großen Architekten Frei Otto trägt, in eine Reihe. „Das sind bleibende Werte im Stadtbild. Die Gartenschau wird aber auch im Herzen bleiben“, war sich Glauber sicher.
Enorme Unterstützung
Mit der Landesgartenschau beginnt für Furth im Wald eine neue Zeit“, freute sich Bürgermeister Sandro Bauer. Ohne die massive finanzielle Unterstützung von Freistaat Bayern und Europäischer Union hätte die Stadt diese enorme positive Veränderung nie geschafft, vor allem nicht in dieser kurzen Zeit. An dem Projekt sei die Stadt mit einem Eigenanteil von neun Millionen Euro beteiligt, ein Kraftakt bei der finanziellen Situation der Kommune, der sich aber jetzt schon voll auszahle. Die Stadt habe ein anderes Gesicht bekommen, der Gemeinschaftssinn in der Bevölkerung sei spürbar gewachsen; 200 Ehrenamtliche – so viele wie noch nie bei einer Landesgartenschau in Bayern – engagierten sich bei diesem Ereignis.
Wie wichtig der Grenzstadt Furth im Wald gute Beziehungen zu Tschechien sind, spielte in allen Reden eine Rolle. Als Zeichen der guten Verbindungen, die seit der Grenzöffnung 1990 gewachsen sind, kamen auch Ehrengäste aus Tschechien zur Eröffnungsfeier, an der Spitze die Generalkonsulin der Tschechischen Republik in München, Ivana Červenkova. In einer Gesprächsrunde mit dem Chamer Landrat und Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler berichtete sie, wie sich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren intensiviert hat, vor allem seit es den Beirat für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit gibt. Dieser wurde 2023 gegründet, um für eine optimale Abstimmung entlang der gemeinsamen Grenze zu sorgen, die zahlreichen Projekte und Initiativen – auch der Ministerien – zu koordinieren und als einheitlicher Ansprechpartner aufzutreten. Er soll das zentrale Instrument für den Austausch der Staatsregierung zu grenzraumspezifischen Themen mit Tschechien sein und der ostbayerischen Grenzregion eine starke Stimme in München und Prag geben. Seitdem gehe es spürbar voran, so das Fazit von Červenkova und Löffler. Auf die Frage, wo derzeit die besonderen Herausforderungen liegen, nannte die Generalkonsulin das Dauerthema Zugverbindung nach Prag, die Verbesserung der Infrastruktur entlang der Grenze, die Förderung des Jugendaustausches und die bilingualen Schulen in der Grenzregion. „Wir packen das gemeinsam an“, versicherte Landrat Franz Löffler.
Durch das Programm führte Hana Scharffova. Moderatorin beim Tschechischen Fernsehen in Prag – ein Symbol dafür, dass die Landesgartenschau Furth im Wald 2025 auch für die tschechischen Nachbarn eine gute Gastgeberin sein will. Ob er das Geld der EU in Furth im Wald gut angelegt sieht, wollte sie von Wolfgang Bücherl wissen, dem Leiter der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in München. Der konnte die Frage nur bejahen. Er kommt aus dem nahen Rötz, kennt Furth noch aus der Zeit vor der Grenzöffnung und freut sich über die riesigen positiven Veränderungen. Wie sichtig neben der Stadtentwicklung mit spektakulärer Architektur auch die gärtnerischen Leistungen sind, beschrieb Gerhard Zäh, Vorsitzender der Bayerischen Landesgartenschau GmbH: „Blumen und Blüten erfreuen das Auge und wärmen das Herz!“ Seine Bitte an den EU-Vertreter und an den Umweltminister: „Ihr müsst an Gartenschauen festhalten!“
red
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