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(GZ-23-2021)
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► Naturschutz und Rohstoffindustrie:

 

Gemeinsam für den Amphibienschutz

Erste Vertragsabschlüsse in Mittelfranken im Kooperationsprojekt „Natur auf Zeit“

Der LBV hat jetzt auch in Mittelfranken erste Kooperationsverträge mit Rohstoffgewinnungsunternehmen zum Schutz von bedrohten Amphibien geschlossen. Bei einem Geländetermin in der Sandgrube in Wolkersdorf trafen sich hierfür der Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Christian Barth, der Regierungspräsident von Mittelfranken Dr. Thomas Bauer, die Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds Ulrike Lorenz, der LBV-Landesfachbeauftragte Naturschutz Dr. Andreas von Lindeiner, der Geschäftsführer des Bayerischen Industrieverbands Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV) Dr. Bernhard Kling sowie fünf Rohstoffgewinnungsunternehmen und die zuständigen Unteren Naturschutzbehörden.

V.l.: Klaus Schneider, SHF Steinbruchbetriebe GmbH & Co KG; Michael Reithelshöfer jun., Stefan Köhn, Michael Reithelshöfer sen., alle M. Reithelshöfer GmbH; Dr. Bernhard Kling, BIV Baustoffe, Steine und Erden e.V.; Dr. Christian Barth, Amtschef Bayerisches Umweltministerium; Dr Stephanie Gillhuber, BIV; Dr. Andreas von Lindeiner, LBV; Dr. Thomas Bauer, Regierungspräsident von Mittelfranken; Pascal Bunk, Knauf Gips KG; Thomas Herrscher, Franken Schotter. Bild: Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V.
V.l.: Klaus Schneider, SHF Steinbruchbetriebe GmbH & Co KG; Michael Reithelshöfer jun., Stefan Köhn, Michael Reithelshöfer sen., alle M. Reithelshöfer GmbH; Dr. Bernhard Kling, BIV Baustoffe, Steine und Erden e.V.; Dr. Christian Barth, Amtschef Bayerisches Umweltministerium; Dr Stephanie Gillhuber, BIV; Dr. Andreas von Lindeiner, LBV; Dr. Thomas Bauer, Regierungspräsident von Mittelfranken; Pascal Bunk, Knauf Gips KG; Thomas Herrscher, Franken Schotter. Bild: Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V.

Mit dem Vertrag nehmen die Firmen nun an einem bayernweiten Projekt zum Schutz von bedrohten Amphibienarten in Rohstoffgewinnungsstätten teil. „Die neue Qualität unseres Projektes ist, dass es nun eine Verbindlichkeit für alle Beteiligten im Hinblick auf Abbau und Artenschutz gibt, die sowohl den gefährdeten Amphibienarten als auch den Unternehmern nutzt. Die Erfahrungen aus diesem Projekt können nun auch bundesweit für andere streng geschützte Arten in Rohstoffgewinnungsstätten übertragen werden“, erklärte Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter Naturschutz.

Mit der engen und vertraglich geregelten Zusammenarbeit können gemeinsam Schutz- und Entwicklungsmöglichkeiten für Amphibien in Kies-, Sand- oder Lehmgruben beziehungsweise Steinbrüchen geschaffen werden. „Unsere Unternehmen schaffen in ganz Bayern mit einer Vielzahl an großen und kleinen Projekten wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten. Das liegt zum einen an den natürlichen Gegebenheiten in Gruben und Brüchen und zum anderen am besonderen Engagement der Betreiber“, betonte Dr. Bernhard Kling, Geschäftsführer Bayerischer Industrieverband Baustoffe, Steine und Erden e.V. (BIV).

Freiwilliger Naturschutz

„Naturschutz und Abbauunternehmen arbeiten Hand in Hand zum Schutz von Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Kammmolch und Laubfrosch in Mittelfranken. Das ist nicht selbstverständlich, sondern eine neue Stufe des freiwilligen Naturschutzes im Regierungsbezirk, daher ist das Projekt ‚Natur auf Zeit‘ für mich sensationell“, unterstrich Dr. Thomas Bauer, Regierungspräsident Mittelfranken. Zu den umgesetzten Maßnahmen in den Rohstoffgewinnungsstätten zählen zum Beispiel der Erhalt und die Anlage von Kleinstrukturen wie Totholz, Wurzelstöcke oder Sand- und Geröllhaufen beziehungsweise der Schutz von Kleingewässern.

Seit 2017 führt der LBV zusammen mit dem BIV und der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Bergbau- und Mineralgewinnungsbetriebe e.V. (ABBM) das Pilotprojekt durch. Ziel ist die Sicherung und Optimierung von Lebensräumen für europaweit bedrohte Amphibienarten in aktiven Gewinnungsbetrieben. Über die gesamte Laufzeit bis Ende 2022 wird das Projekt vom bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Den Anlass für das gemeinsame Vorhaben gab ein aktueller Bericht der Bundesregierung über das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000. Dieser zeigt für sieben besonders bedrohte Amphibienarten mit europaweiter Bedeutung einen ungünstigen Erhaltungszustand und überwiegend einen negativen Gesamttrend der Vorkommen auf.

 

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