(GZ-1/2-2023) |
► Verpackungsgipfel in Berlin: |
Kreislaufwirtschaft in Krisenzeiten |
Auf Einladung von bvse (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung), BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft) und AGVU (Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt), kamen rund 200 Experten aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Forschungsinstituten zu ihrer Jahreskonferenz in Berlin zusammen. Im Mittelpunkt des 5. Verpackungsgipfels unter dem Motto „Recyclingfähigkeit und Sekundärrohstoffeinsatz bei Verpackungen – Kreislaufwirtschaft in Krisenzeiten“ standen u.a. die Auswirkungen der Energiepreisexplosion auf die Verpackungs- und Recyclingwirtschaft sowie neue gesetzliche Vorgaben für den Einsatz von Sekundärrohstoffen in Verkaufsverpackungen.
Beim Verpackungsgipfel wurde unter anderem die bevorstehende Einführung verpflichtender Quoten für den Einsatz bereits recycelten Materials bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen diskutiert. Dies wird vielfach als wichtiger Schritt zur Schließung von Rohstoffkreisläufen, damit zur Reduktion des Einsatzes von Neumaterial gesehen. Zudem standen in den Konferenzbeiträgen aus Unternehmensperspektive kreislauforientierte Verpackungsstrategien und technische Innovationen im Verpackungsrecycling im Fokus.
Verpackungswende
„Eine umfassende Verpackungswende muss dazu führen, dass im kurzlebigen Verpackungsbereich künftig weniger Verpackungen benötigt werden und die noch benötigten Verpackungen besser recycelt werden“, hob eingangs die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Dr. Bettina Hoffmann, hervor. Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Wolfgang Trunk von der EU-Kommission stand der kürzlich veröffentlichte Gesetzesvorschlag für eine neue EU-Verpackungsverordnung mit Vorgaben zu Abfallvermeidung, Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit. Trunk zufolge führen europaweit einheitliche Regeln zur Gestaltung, Zusammensetzung und Kennzeichnung von Verpackungen zu mehr hochwertigem Recycling und damit zu einer effizienteren Nutzung knapper Ressourcen.
Eine positive Bilanz der Konferenz zogen die Veranstalterverbände BDE, AGVU und bvse. Gleichzeitig wiesen sie auf künftige Chancen hin. Aus ihrer Sicht leistet der Ausbau des Verpackungsrecyclings einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks des Sektors. Es sei richtig, die Produzenten zum verstärkten Einsatz von Recyclingmaterialien zu ermuntern. Zentrales Element einer gelingenden Kreislaufwirtschaft bleibe das Wettbewerbsprinzip, damit sich innovative Ansätze im Verpackungsrecycling rasch durchsetzen können.
DK
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