Fachthemazurück

(GZ-15/16-2023 - 3. August)
gz fachthema

► Gezielt Synergien schaffen:

 

Natürlicher Klimaschutz hilft Kommunen gegen die Folgen der Klimakrise

Das BMUV hat die erste Förderrichtlinie für Kommunen
im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) veröffentlicht

 

Das Bundesumweltministerium hat die erste Förderrichtlinie für Kommunen im Rahmen des „Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz“ (ANK) veröffentlicht. Mit dem ANK sorgt die Bundesregierung dafür, dass Ökosysteme wiederhergestellt und bewahrt werden, so dass sie aktiv zum Klimaschutz beitragen können. Die Förderrichtlinie „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“, die jetzt startet, soll insbesondere Kommunen beim Natürlichen Klimaschutz auf öffentlichen Flächen unterstützen. Dafür stehen in den kommenden Jahren bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung. Ein weiteres Förderprogramm zu Natürlichem Klimaschutz in Unternehmen startete am 15. Juli im Rahmen des KfW-Umweltprogramms.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz nimmt weiter Fahrt auf. Jetzt gehen die ersten beiden Förderrichtlinien an den Start: Kommunen und Unternehmen, die sich für Klimaschutz und Artenvielfalt engagieren möchten, werden wir damit gezielt fördern. Ihr Beitrag ist enorm wichtig, denn gerade in Kommunen im ländlichen Raum gibt es Wälder und Auen, Böden und Moore, die gestärkt werden können. Sei es mehr Grün in Dörfern und Städten, mehr Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft oder die Entsiegelung von Böden: Wir schaffen gezielt Synergien, um sowohl Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden als auch die biologische Vielfalt zu erhalten. Diese Potenziale kommen allen Lebewesen zugute. Gesunde Ökosysteme sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und wirken als Puffer gegen Folgen der Klimakrise, indem sie zum Beispiel Wasser in der Landschaft halten und bei Hitze für Abkühlung sorgen. Das erhöht insgesamt auch die Attraktivität von ländlichen Gebieten.“

Gefördert werden mit dem kommunalen Programm für Natürlichen Klimaschutz investive Maßnahmen auf möglichst großen öffentlichen, nicht wirtschaftlich genutzten Flächen. Dazu zählt zum Beispiel, Dörfer und Städte naturnah und biodiversitätsfördernd zu begrünen, an landwirtschaftlich genutzten Flächen Wegraine und Säume mit Hecken, Gehölzen und Alleen anzulegen sowie Fließ- und Stillgewässer zu renaturieren. Außerdem sollen natürlichen Bodenfunktionen durch die Entsieglung von Flächen wiederhergestellt werden. Insgesamt wird dadurch die Attraktivität für Kommunen und ländliche Räume gesteigert.

Das BMUV bereitet weitere Fördermaßnahmen im Rahmen des ANK vor, die in Kürze veröffentlicht werden. Dabei geht es um Angebote zur Klimaanpassung und Stadtnatur sowie um Renaturierungsmaßnahmen für Moore, Wälder und Auen sowie um die Entwicklung von Wildnis in Deutschland. Insgesamt stehen für Fördermaßnahmen im ANK bis zu vier Milliarden Euro zur Verfügung.

Um dem hohen Informations- und Beratungsbedarf seitens der Akteure im Natürlichen Klimaschutz gerecht zu werden, errichtet die ZUG im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) derzeit das Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz (KNK). Es soll als bundesweite Anlaufstelle die Beratung zum Natürlichen Klimaschutz und zur Förderung von Maßnahmen entlang aller Handlungsfelder des ANK in den Ländern, Regionen und vor Ort koordinieren sowie mit zahlreichen Veranstaltungen Informations- und Vernetzungsangebote machen. Die Eröffnung des Zentrums ist für Anfang Oktober 2023 in Berlin geplant.

 

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?

Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

 

GemeindeZeitung

Fachthema

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung