Die BREKO Marktanalyse 2024, die auf Daten aller relevanten, am Glasfaserausbau in Deutschland beteiligten Unternehmen basiert und damit repräsentativ für den deutschen Telekommunikationsmarkt ist, zeigt auf, dass der Glasfaserausbau in Deutschland weiter vorangeht. Stand 30. Juni 2024 liegt die Glasfaserausbauquote bei 43,2 Prozent, der Anteil der angeschlossenen Haushalte bei 22,8 Prozent. Da sich der Glasfaserausbau in der Fläche aber verlangsamt, fordert der Bundesverband Breitbandkommunikation von der Bundesregierung endlich wirksame Maßnahmen.
Roman Skrodzki
Mit 2,6 Millionen neu gebauten Anschlüssen (Homes passed) stieg Roman Skrodzki zufolge die Glasfaserausbauquote laut Marktanalyse zwischen Mitte 2023 und Mitte 2024 um 7,6 Prozentpunkte auf 43,2 Prozent, wuchs aber um 1,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Anteil der angeschlossenen Haushalte (Homes connected) stieg um 4,5 Prozentpunkte auf 22,8 Prozent und damit um 3,6 Prozentpunkte stärker als im Vorjahreszeitraum. Zeitgleich nahm auch der Anteil der Haushalte, die einen Glasfaseranschluss gebucht haben (Homes activated), leicht zu: Die Take-Up-Rate liegt jetzt bei 26 Prozent. 2023 investierten die Netzbetreiber insgesamt 13,2 Mrd. Euro (BREKO: 4,8 Mrd. Euro) in die Digitalisierung Deutschlands.
Wie Skrodzki erläuterte, habe eine Regelung für die Migration von Kupfer auf Glasfaser beim Großteil der Befragten (89 Prozent) einen hohen Stellenwert. Nur 4 Prozent der befragten Unternehmen hielten eine Regelung für weniger wichtig. Etwa zwei Drittel forderten ein konkretes Abschaltdatum. Als Termin werde 2032 favorisiert.
Da analoge Genehmigungsverfahren den Glasfaserausbau verzögern könnten, sei die Digitalisierung von Genehmigungsverfahren dringend erforderlich, führte der BREKO-Referent weiter aus. Zudem seien moderne Verlegemethoden „ein klarer Beschleuniger“ für Glasfaserausbauprojekte. „Da wo es möglich ist, können mit geringerem Verlegeaufwand in kürzerer Zeit mehr Glasfaserkabel verlegt werden.“
Als Maßnahmen für eine politische Kurskorrektur nannte Skrodzki
- Konzept für die Kupfer-Glasfaser-Migration, um einen wettbewerbskonformen und verbraucherfreundlichen Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze sicherzustellen.
Adressaten: » Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bundesnetzagentur - Strategischen Doppelausbau endlich unterbinden und Deutsche Telekom mittels eines förmlichen Auskunftsersuchens verpflichten, ihre Glasfaser-Ausbauplanung bei der Bundesnetzagentur zu hinterlegen.
Adressat: » Bundesnetzagentur - Telekommunikations-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz (TK-NABEG): Echte Ausbaubeschleunigung statt Symbolpolitik, u.a. durch Festlegung des überragenden öffentlichen Interesses auch für den Glasfaserausbau.
Adressaten: » Bundestag, Bundesrat - Gigabitförderung zielgerichtet ausgestalten, damit eigenwirtschaftlicher und geförderter Ausbau synergetisch erfolgen können.
Adressaten: » Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Bundesländer
Wie die BREKO Marktanalyse ausweist, müsse Bayern beim Glasfaserausbau dringend aufholen, so Skrodzki. Mit einer Glasfaserausbauquote von 34,4 Prozent liege der Freistaat deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 43 Prozent. Auch beim Anteil der Glasfaseranschlussquote rangiere Bayern mit 19,2 Prozent hinter dem Bundesdurchschnitt von 23 Prozent.
„Mit 1,4 Mrd. Euro hat der Freistaat für 2024 fast fünf Mal mehr Mittel beantragt als laut Gigabitförderung des Bundes vorgesehen. Stand Oktober wurden heuer für 317 Ausbauprojekte Fördermittel beantragt, das sind rund 60 Prozent aller Anträge bundesweit “, heißt es inzwischen auf der Internetseite des Verbands. (Vgl. Beitrag "Ausbau der TK-Infrastruktur als Aufgabe unserer Generation")
DK
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