Interviews & Gesprächezurück

(GZ-14-2020)
 

► GZ-Interview mit Staatsminister Hubert Aiwanger:

 

Regionale Windkümmerer: Konkrete Unterstützung für Kommunen bei Windprojekten

Herr Minister, Sie rufen aktuell Kommunen dazu auf, verstärkt Windenergieprojekte in Angriff zu nehmen. Warum liegt Ihnen das so am Herzen?

Aiwanger: Ich kenne unheimlich viele Kommunen, in denen die Themen Klimaschutz und Energiewende ganz weit oben auf der Tagesordnung stehen. Da gibt es viel Engagement und kreative Ansätze. Beim Ausbau der Photovoltaik zum Beispiel machen wir dezentral Riesenfortschritte.

Der Solarenergieausbau muss aber von einem noch stärkeren Ausbau der Windenergie flankiert werden. Dazu haben wir AUFWIND, die Bayerische Windenergieoffensive, ins Leben gerufen und werden Hemmnisse beim Ausbau der Windenergie systematisch abbauen.

Sie bieten den Kommunen im Rahmen von AUFWIND jetzt auch ganz konkret Unterstützung bei Windprojekten an.

Aiwanger: Ja, die Staatsregierung wird in jedem Regierungsbezirk einen regionalen Windkümmerer installieren, der Kommunen bei allen Schritten hin zu ihrem Windrad begleitet.

Der Bau einer Windenergieanlage stößt vor Ort ja nicht immer gleich auf Gegenliebe. Die Windkümmerer klären auf, bieten neutrale Informationen und helfen so, die Akzeptanz bei dem Menschen zu erhöhen.

Wer genau sind denn die Windkümmerer?

Aiwanger: Das werden Experten sein, die Erfahrung haben in der Zusammenarbeit mit Kommunen und sich beim Thema Erneuerbare Energien und insbesondere Windenergie gut auskennen. Wir sind gerade noch dran, diese Experten als Dienstleister in unserem Auftrag zu gewinnen.

Die Windkümmerer können die Kommunen dann auch ganz gezielt zum Beispiel bei der grundlegenden Anfangsphase oder sogar bei der Bauleitplanung für eine Windenergieanlage unterstützen und bei Konflikten vor Ort moderieren.

Haben Sie schon Rückmeldungen von interessierten Kommunen?

Aiwanger: Einige Kommunen haben sich bereits mit vielversprechenden Projekten beworben. Insgesamt können gut 35 Gemeinden betreut werden, bis zu fünf pro Regierungsbezirk. Wir haben noch Plätze frei. Die Bewerbung funktioniert ganz unkompliziert. Einfach auf der Homepage www.aufwind.bayern.de das Bewerbungsformular ausfüllen und an das Bayerische Wirtschaftsministerium schicken.

Welche Voraussetzungen müssen die Kommunen eigentlich erfüllen?

Aiwanger: Ganz einfach: Sie müssen Lust auf Windenergie haben. Wir unterstützen auch Kommunen, die zwar noch kein konkretes Projekte haben, aber den Willen, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Das ist wichtig, da die Kommunen den Windkümmerer natürlich tatkräftig unterstützen müssen.

Neben den Windkümmerern kümmert sich die AUFWIND Offensive um viele weitere Themen.

Aiwanger: Richtig. Den Ausbau der Windenergie müssen wir mit einem ganzen Maßnahmenbündel anschieben. Wir arbeiten intensiv an verschiedenen Stellschrauben, zum Teil müssen wir dazu auch immer wieder an die Bundesregierung herantreten. Ich will zum Beispiel einen Regionalisierungsbonus für Windenergieanlagen bei der EEG-Förderung. Zudem sollen Kommunen in Zukunft unkompliziert direkt finanziell von Windrädern auf ihrem Gebiet profitieren.

In Bayern haben wir Verbesserungen beim Windenergie-Erlass angestoßen. Da beschäftigten wir uns vor allem damit, die Anforderungen an den Artenschutz rechtssicherer zu gestalten. Ich bin zuversichtlich, dass all diese Bausteine dazu beitragen werden, dass in Bayern zeitnah wieder vermehrt Windenergieprojekte initiiert werden.

 

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