Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-15/16-2024 - 1. August)
Eva Weber, stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Bild: © Stadt Augsburg/Martin Augsburger
 

► Eva Weber, stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg:

 

Goldenes Buch für Kinder

Liebe Leserinnen und Leser,

Als ich zur Oberbürgermeisterin gewählt wurde, war mein Patenkind acht Jahre alt. Als Grundschulkind lernt man dann ja auch, wer im Rathaus sitzt und was der Stadtrat so macht und wie das Stadtwappen aussieht (und die OB-Patentante bekommt dann stolz erzählt, dass man in der HSU-Probe alle Punkte hatte und man natürlich gewusst hat, wie die Oberbürgermeisterin heißt). Und man lernt, dass es ein Goldenes Buch gibt, in dem die Gäste der Stadt sich verewigen dürfen. Dies brachte mein Patenkind darauf zu fragen, dass sie eine total tolle Idee für eine Zeichnung hätte und ob sie nicht auch mal in das Goldene Buch malen darf.

Auch wenn das natürlich nicht geht, wurde mit dieser Frage eine Idee geboren: Das erste Goldene Buch der Stadt Augsburg für Kinder. Seit vielen Jahren praktizieren wir in Augsburg das Konzept „Lernort Rathaus“, mit dem wir vor allem Grundschulklassen, inzwischen aber auch Hort- und Kitagruppen einladen, das Rathaus zu erkunden und im Gespräch mit Mitgliedern der Stadtspitze oder des Stadtrates ins Gespräch zu kommen und vor Ort zu lernen, was Stadt eigentlich ausmacht. Und auch darüber hinaus kommen oft unterschiedliche Gruppen von Kindern und Jugendlichen ins Rathaus. Die Gesprächsrunden, die ich mit unseren jüngsten Bürgerinnen und Bürgern dabei schon haben durfte, waren oft spannend und intensiv. Denn die jungen Augsburgerinnen und Augsburger wachsen in einer Medienwelt auf und sind über viele aktuelle Dinge mehr als auf dem Laufenden.

Mir ist bei Kinder-Besuchen im Rathaus immer wichtig, den kleinen Augsburgerinnen und Augsburgern diesen Demokratieort ans Herz zu legen, ihnen zu erklären, dass es ihr Rathaus ist und dass Politik – vor allem Kommunalpolitik – alles andere als langweilig oder nicht relevant für uns alle ist.

Mit dem Goldenen Buch der Stadt Augsburg für Kinder haben wir nun einen Baustein der Wertschätzung geschaffen. Dass sie sich im Rathaus verewigen dürfen, mit Zeichnungen, Sprüchen, Stempeln oder Unterschriften, macht die Kinder stolz. Stolz auf sich selbst, aber auch stolz auf die Stadt, auf ihre Stadt. Und damit ist ein guter Baustein gelegt dafür, dass Kinder Demokratie wertschätzen lernen und verstehen, dass sie ein ganz wesentlicher Teil davon sind.

Ich freue mich jetzt auf viele Einträge der Jungaugsburgerinnen und -augsburger. Sei es bei Schulbesuchen oder vom Engele bei der Eröffnung des Christkindlesmarktes oder weil Kinder eine herausragende Leistung errungen haben – ich bin mir sehr sicher, dass das Goldene Buch der Stadt Augsburg für Kinder ein sehr buntes Dokument der Zeitgeschichte wird.

Apropos bunt: Der erste Eintrag hat natürlich meinem Patenkind gebührt. Es hat das Turamichele gemalt. Wer wissen will, was das ist, dem empfehle ich einen Besuch in Augsburg rund um den Michaelitag.

Ihre Eva Weber, stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg

 

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