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(GZ-3-2021)
Zu Gast bei Franz Rasp
 

Franz Rasp

Erster Bürgermeister in Berchtesgaden, Stv. Bezirksvorsitzender Oberbayern, Bayerischer Gemeindetag

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Markt Berchtesgaden, ca 7850.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

1. Mai 2008.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Ich wurde gefragt, ob ich für den Gemeinderat kandidieren möchte, das war 2001. 2002 wurde ich gewählt. Die Einblicke als Gemeinderat haben mir gezeigt: da kann man was bewegen, es steht und fällt mit der Person des Bürgermeisters.

Nach einer Zäsur im privaten Bereich 2004 brauchte ich Abstand um mir klar zu werden, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen möchte. Deshalb bin ich in sechs Wochen 4000 Kilometer mit dem Fahrrad durch Neuseeland gefahren – allein. Danach war mir klar: Ich möchte mich mehr für meinen Heimatort einsetzen.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Studium Bauingenieurwesen; Referendariat für den höheren bautechnischen Verwaltungsdienst mit großer Staatsprüfung 2000; Sechs Jahre als Gemeinderat.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Hohe Pro-Kopf-Verschuldung; frisch gescheitertes Hotelbauprojekt mitten im Ortszentrum mit bereits ausgehobener Baugrube aber gerichtlich aufgehobener Baugenehmigung; Sanierungsstau bei der gemeindlichen Infrastruktur.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Bewältigung Corona, Kinderbetreuung, Jugend- und Seniorenarbeit.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Sanierung bzw. Neubau eines kommunal verwalteten Alten-Pflegeheimes; Neubau Kindertagesstätte; Sanierung Kanäle und Wasserleitungen; Ausbau digitale Infrastruktur; Neubau einer Skisprungschanze.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Fachlich: Zuhören und sich möglichst viel Wissen aneignen, Mitarbeiter einbeziehen und konsequent delegieren, Verantwortung übernehmen und zeitnah entscheiden.

Persönlich: Versuche erst gar nicht, es allen recht machen zu wollen. Kümmere dich auch von Anfang an um deine körperliche und seelische Gesundheit.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Kolleginnen und Kollegen durch regelmäßige Treffen und telefonieren; Bürgerinnen und Bürger durch Informationsveranstaltungen zu ausgewählten Themen und niederschwellige Methoden auf unserer Homepage und über neue Plattformen wie Facebook und Instagram; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch standardisierte, regelmäßige Besprechungen.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Gremienarbeit: Schon jetzt führen wir 14-tägig gemeinsam Online-Sitzungen für alle Gemeinderäte durch, um zu informieren und im Gespräch zu bleiben; Sitzungsunterlagen werden nur noch online zur Verfügung gestellt; zukünftg wird auch online Beschlussfassung möglich sein müssen.

Bürgerdialog: Weiter stark steigende Bedeutung der „neuen“ Medien, auch hier werden online Beteiligungsplattformen wachsen.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Liberalitas Bavariae – im Sinne von leben und leben lassen!

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Positiv.

 

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