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(GZ-1/2-2022)
Dieter Kugler, Erster Bürgermeister der Gemeinde Röhrmoos und Mitglied im Ausschuss der kreisangehörigen Verbandsmitglieder des Bayerischen Städtetags; Vor der Bürgermeisterzeit als Kämmerer elf Jahre Vorsitzender der Kämmerer der oberbayerischen Mitglieder  des Bayerischen Städtetages
 

Dieter Kugler

Erster Bürgermeister der Gemeinde Röhrmoos und Mitglied im Ausschuss der kreisangehörigen Verbandsmitglieder des Bayerischen Städtetags; Vor der Bürgermeisterzeit als Kämmerer elf Jahre Vorsitzender der Kämmerer der oberbayerischen Mitglieder des Bayerischen Städtetages

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich vertrete die Gemeinde Röhrmoos mit 6.498 Einwohnern. Röhrmoos liegt im Landkreis Dachau.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten?

Erster Bürgermeister der Gemeinde Röhrmoos bin ich seit dem 1. Mai 2014. In der Wahlperiode von 2008 bis 2014 war ich Zweiter Bürgermeister.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Ich hatte mich schon als junger Erwachsener für die Kommunalpolitik interessiert. Durch meine berufliche Tätigkeit mit den gesammelten Erfahrungen bei einer größeren Gemeinde im Nachbarlandkreis Freising, kam die Überlegung, wie kann ich mich für meine eigene Gemeinde einbringen. 

Grundsätzlich kann man als Bürgermeister mit seinem Gemeinderatsgremium das unmittelbare Lebensumfeld mitgestalten. Ein Bürgermeister ist irgendwie auch ein Kümmerer.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Die jahrzehntelange Tätigkeit als Verwaltungsfachwirt war für mich eine sehr gute Ausgangsbasis. Außerdem war ich vor meiner Bürgermeisterzeit zwölf Jahre Mitglied im Gemeinderat.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Es gab verschiedene Bereiche in denen ich neue Akzente setzen konnte. Als Beispiel nenne ich ein Baugebiet im zentralen Bereich der Gemeinde nur etwa 150 m von der S-Bahnstation entfernt. Die ersten Planungen erfolgten bereits 1992. Letztendlich gab es immer wieder verschiedene Gründe, warum das Baugebiet scheiterte. Jetzt steht die Bauleitplanung kurz vor dem Abschluss.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Derzeit beschäftigen mich unzählige große und kleine Themen. Beispielsweise: Die Bauleitplanung für das fünfte Landkreisgymnasium; ein Bestattungswald in interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde; Schaffung zusätzlicher Krippen- und Kindergartenplätze wegen der steigenden Nachfrage.

Im Abwasserbereich hört es nie auf, da investieren wir jedes Jahr hohe Summen. Auch der Wohnungsbereich und die Seniorenthemen beschäftigen mich. Hier bin ich auch ganz stolz auf ein gemeinsames Projekt mit der Wohnungsbaugesellschaft im Landkreis Dachau. Das war die Schaffung von zwanzig sozialen Seniorenwohnungen, die wir im April 2021 eingeweiht haben.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Mit der Schaffung von Radwegen. Hier ist das große Problem der Grunderwerb. Es sollte eine Steuerreduzierung für die Veräußerung von Grundstücken geben, die der Infrastruktur dienen.

Weitere Themen sind finanzielle Defizite im Kinderbetreuungsbereich, Grundstücksbevorratungspolitik, Einheimischenmodell und Schaffung von Wohnraum. Innerhalb der kommunalen Familie liegt mir eine Verbesserung der finanziellen Ausstattung der Kommunen am Herzen.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Ich habe zwei Ratschläge:

1. Man muss die „Menschen“ mögen.
2. Wichtig ist es Entscheidungen zu treffen und nicht immer sind Kompromisse, die beste Lösung.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen/Bürgerinnen und Bürger/Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Die Bürgermeister im Landkreis Dachau tauschen sich regelmäßig aus. Wir sehen uns alle als Kollegen und nicht als Konkurrenten. Interkommunale Zusammenarbeit funktioniert bei uns. Mit den Bürgerinnen und Bürgern komme ich verschieden in Kontakt, bei runden Geburtstagen, bei Vereinsveranstaltungen oder einfach auf der Straße. Wir sind eine Landgemeinde, da ist der Kontakt einfacher möglich, weil man sich kennt.

Nützlich sind auch die vielen Kontakte mit ehrenamtlich aktiven Menschen. Da bekommt man die Meinung der Bevölkerung auch mitgeteilt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ganz wichtig, denn sie haben nicht nur die fachliche Kenntnis, sondern auch eine private Meinung. Die Gespräche bringen mir sehr viel. Auch ein „Flurfunk“ ist wichtig..

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Es wird nicht unbedingt besser, aber manches wird schneller gehen. Die Qualität von Entscheidungen wird teilweise besser und teilweise schlechter werden.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Vordenken muss man, wer nachdenkt ist zu spät dran!

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Nicht nötig, denn ich bin nicht wichtig. Aber freuen würde ich mich über die Aussage: „Guad hod er`s gmacht.“

 

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