Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-3-2020)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

 

Mit der Zukunftsaktie Klimaschutz fördern

Liebe Leserinnen und Leser,

keine zwei Monate mehr, dann steht in Bayern erneut die Kommunalwahl an. Diese wird viele personelle Änderungen mit sich bringen. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker haben für sich entschieden – ob aus Alters-, beruflichen oder privaten Gründen –, sich nicht noch einmal zur Wahl zu stellen. Ob sich auch die kommunalpolitische Landschaft in Bayern merklich verändern wird, werden wir nach dem 15. März wissen.

Eines aber steht fest: Die wichtigen Themen, die großen Herausforderungen unserer Zeit werden auch nach der Wahl noch dieselben sein. Allen voran die Klimaerwärmung als zentrales globales Problem. Auch wenn wir in Zentraleuropa nicht zu den Haupt-CO2-Emittenten gehören, dürfen gerade wir mit unseren technischen und finanziellen Möglichkeiten nicht nachlassen, denn es geht um unser aller Lebensgrundlage und noch mehr um die unserer Kinder und Enkelkinder. Im Landkreis München haben wir uns zum Ziel gesetzt, sämtliche CO2-Emissionen entweder zu vermeiden, zu reduzieren und die verbleibenden auszugleichen.

Daher haben wir uns zur Einführung der so genannten Zukunftsaktie entschieden. Mit den Geldern aus dem Verkauf der Zukunftsaktie werden wir lokale und globale Klimaschutzprojekte fördern. Den Anfang haben wir bereits im vergangenen Jahr gemacht und sämtliche CO2-Emissionen der Landkreis-Liegenschaften ausgeglichen. In diesem Jahr sollen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden folgen. Voraussichtlich ab 2021 können dann auch Unternehmen und Privatpersonen über die Zukunftsaktie Teile oder die Gesamtheit ihrer Emissionen ausgleichen oder sich sogar klimapositiv stellen.

An erster Stelle steht aber nach wie vor das Vermeiden und Reduzieren von CO2-Emissionen – diesem Ziel widmet sich intensiv unsere Klima- und Energieinitiative 29++. Ganz besonders freut es mich deshalb auch, dass die Bewerbung des Landkreises München zusammen mit den Landkreisen Ebersberg und Landshut als „Wasserstoffregion Deutschlands“ erfolgreich war.

Im vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekt „HyBayern“ wollen die drei Landkreise gemeinsam mit Verkehrsbetrieben, Energieversorgern, Industrie, Gewerbe und Handwerk einen vollständig geschlossenen, mit in der Region gewonnenem „grünen“ Strom betriebenen Wasserstoffkreislauf von der Erzeugung bis zum Verbrauch implementieren. Als Endabnehmer kommen insbesondere Bus- und Lkw-Flotten in Frage, aber auch die industrielle Logistik innerhalb von Betrieben oder Fuhrparkfahrzeuge für Unternehmen sind wichtige Zielfelder.

Darüber hinaus wird auch das vielschichtige Thema der Mobilität ganz allgemein sowie die Schaffung ausreichenden und bezahlbaren Wohnraums – vor allem in den Ballungsräumen – die Kommunalpolitik auch in der neuen Amtsperiode an vorderster Stelle beschäftigen. Wenn der Wahlkampf hier befördernd darauf einwirkt, dann ist das gut so.

In diesem Sinne grüße ich Sie sehr herzlich

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

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