Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-3-2022)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

 

Mit Zuversicht ins neue Jahr

Liebe Leserinnen und Leser,

ja, wir hätten uns einen anderen Start ins neue Jahr gewünscht. Wir hätten uns gewünscht, dass Corona nicht noch immer das beherrschende Thema ist. Wir hätten uns gewünscht, diesmal vielleicht wieder mit einer größeren Gruppe an Freunden und Verwandten den Jahreswechsel feiern zu können. Wir hätten uns gewünscht, uns nicht wieder alle paar Tage damit beschäftigen zu müssen, welche neuen Regelungen gerade gelten.

Trotz alldem blicke ich zuversichtlich in das neue Jahr! Unsere Notfallpläne haben funktioniert, das Gesundheitssystem ist nicht zusammengebrochen und auch die kritische Infrastruktur ist insgesamt funktionsfähig geblieben. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren einiges an Erfahrung gewonnen und in vielen Bereichen haben wir Fortschritte zu verzeichnen, die ohne Corona so nicht oder zumindest nicht so schnell denkbar gewesen wären. So sind die Gesundheitsämter aus dem digitalen Dornröschenschlaf erwacht und so manche der in Präsenzkultur verhaftete Chefetage hat erkannt, welche Potenziale Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle bergen. Es ist uns aber zum Teil auch drastisch vor Augen geführt worden, wo wir weitreichenden Nachholbedarf haben.

Vieles haben wir vor Ort freilich nicht selbst in der Hand, aber wir können uns politisch dafür einsetzen – etwa für die Verbesserung der Situation der Pflegekräfte, sowohl was die Arbeitsbedingungen als auch was die Bezahlung angeht. Wir können, ja, wir müssen die neue Bundesregierung in die Pflicht nehmen, den Lippenbekenntnissen von Vertretern der alten wie der neuen Regierung nun auch Taten folgen zu lassen. Aber wir können sehr wohl auch selbst konkret vor Ort unterstützen, zum Beispiel durch die Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums für Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Branchen der sogenannten kritischen Infrastruktur.

Auch wenn wir uns so sehr wieder nach etwas mehr Normalität sehnen, dürfen wir nach Überwindung der Pandemie nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen. Wir müssen uns den Aufgaben und Chancen, die uns Corona aufgezeigt hat, stellen. Nur dann wird die Plackerei der vergangenen und kommenden Monate nicht vergebens gewesen sein, sondern wird auch nachhaltige Verbesserung gebracht haben.

Obwohl das Jahr nun schon ein paar Wochen alt ist, wünsche ich Ihnen in diesem Sinne ein gutes und erfolgreiches 2022! Bleiben Sie gesund und zuversichtlich und gehen Sie das noch junge Jahr mit neuem Schwung an.

 

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

 

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