Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-5-2022)
Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz
 

► Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz:

 

70 Häuser und eine Heizung: Nahwärmenetz in Trabitz bewährt sich

Liebe Leserinnen und Leser,

der Ölpreis und die Diskussion um Russlands Pipeline „Nord Stream 2“ lassen 70 Trabitzer Hauseigentümer kalt. Sie haben ihre Heizung stillgelegt und beziehen Nahwärme von einer Biogasanlage im Ortsteil Blankenmühle. Der Betreiber des Netzes ist die Nahwärme Trabitz GmbH & Co. KG, eine Tochtergesellschaft der Bürger-Energiegenossenschaft West. Es kommen regelmäßig Anfragen von Bürgern aber auch Gewerbetreibenden, die an das Netz anschließen möchten. Auch ein Netzausbau ist nicht ausgeschlossen, bedarf jedoch einer detaillierten Vorprüfung.

Im Juli 2019 wurde mit dem Bau begonnen und bereits Ende 2019 ging das 6.000 Meter lange Netz in Betrieb, was der optimalen Zusammenarbeit von Netzbetreiber, den ausführenden Firmen und den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Trabitz zu verdanken war. Im Februar 2021 wurde die Anlage von der Bürger-Energiegenossenschaft eG und der NEW eG gekauft und somit ist die Wärmeversorgung in Trabitz auch langfristig gesichert.

Und Eins steht fest: die regionale Wertschöpfung hat ihre Vorteile! Die Nahwärme spart nicht nur Platz, sondern auch Kosten bei der Anschaffung, beim Betrieb und bei der Instandhaltung. Die Anlage ist klimafreundlich, regional und bequem. Es gibt keinen Schmutz im Haus wie bei einer Holzheizung, die Ansprechpartner sind vor Ort und auch der Kaminkehrer braucht nicht mehr vorbeikommen. Es ist eine günstige Wärme, denn es wird nur bezahlt, was verbraucht wird und somit sind die Heizkosten deutlich günstiger gegenüber dem Heizöl.

Rund 3,5 Mio. kWh pro Jahr Wärme werden in das Netz abgegeben. Damit die Wärme auch gesichert ist, hat der Betreiber einen Pufferspeicher (Volumen: 42.000 Liter) beim Blockheizkraftwerk aufgestellt. Das Kraftwerk läuft mit Biogas, welches den Generator für die Stromerzeugung antreibt. Hier werden bis zu 6,5 Mio. kWh pro Jahr ins Netz eingespeist. Die NEW eG hat die Direktvermarkung des Stroms an die Next-Kraftwerke übergeben; diese wiederum stellen den Strom den Endabnehmern zur Verfügung.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat in der Gemeinde Trabitz einen hohen Stellenwert. Die Gemeinde versucht, die kommunalen Handlungsmöglichkeiten, wie Solar-, Biogas- und Wasserkraftanlagen, kreativ und innovativ auszuschöpfen. Mittels der Biogasanlagen sowie PV-Anlagen wird in der Gemeinde Trabitz mehr Strom erzeugt als benötigt. Die besten Voraussetzungen für eine Bewerbung zur Energie-Kommune, was gemeinsam mit der NEW eG auf den Weg gebracht wird.

Der Mut zur Entscheidung, in der Gemeinde Trabitz ein Nahwärmenetz zu bauen, wurde definitiv belohnt – eine klassische Win-Win-Situation! In vielen Gemeinden in Bayern bieten sich Nahwärmenetze an und ob mit oder ohne Partner an der Seite gilt: alles beginnt mit dem ersten Schritt!

Ihre Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz

 

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