Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-13-2022)
Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz
 

► Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz:

 

Biodiversität trifft Kommune – Verbindung mit Zukunft

Liebe Leserinnen und Leser,

Biodiversität und biologische Vielfalt umfassen drei Elemente:

  • Artenvielfalt – Vielfalt zwischen den Arten
  • Genetische Vielfalt – Vielfalt innerhalb der Arten
  • Vielfalt der Lebensräume

Kommunen stellen die ideale Handlungsebene im Biodiversitätschutz dar. Folgende Gründe bieten dazu die besten Vorraussetzungen:

  • Kommunen verfügen meist über viele eigene Flächen und können dort schnell handeln
  • Zwischen Bürgerinnen und Bürgen besteht eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit
  • Mit ihrem Netzwerk können auch zahlreiche relevante Akteure mit eingebunden werden

Aber warum soll eine Kommune Biodiversität schützen? Dies ist bei weitem keine einfache Frage und es gibt darauf sicherlich vielfältige Antworten. Unsere Verantwortung für die Natur sowie regionale Wertschöpfung bilden hier die Motivationsgrundlage. Wenn sich Kommunen aktiv für die biologische Vielfalt engagieren, fördert dies automatisch die Wahrnehmung der Kommune zu dieser Thematik.

Kommunen sind in der Lage, bei der Umsetzung von Maßnahmen ihre Stärken auszuspielen. Dabei sollten sowohl strategische Elemente als auch praktische Maßnahmen in ihrer Gesamtheit gesehen werden.

Und dabei bedeuten die Maßnahmen nicht grundsätzlich Mehraufwand! Viele Projekte lassen sich an die Situation vor Ort anpassen, wodurch Zeit und auch finanzielle Mittel eingespart werden können.

Viele Kommunen betreiben Biodiversität bereits unbewusst. Biotope oder andere vorhandene gemeindlichen Flächen werden aufgewertet und in vielen Kommunen ist „Ökokonto“ kein Fremdwort.

Auch die Gemeinde Trabitz möchte Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität übernehmen, denn erfolgreicher Schutz der Biodiversität braucht aktives Handeln! Und dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. Wir haben uns dazu entschieden, dem Kommunalzirkel „Biodiversität trifft Kommune“ beizutreten. Über siebzig Kommunen sind hier mit dabei – vom blutigen „Anfänger“ bis hin zum „Vollprofi“! Hier werden wir für bestens darauf vorbereitet, wie wir Biodiversität in der Kommune leben können und wo die Umsetzung von Projekten sinnhaft und sinnvoll ist. Der persönliche Austausch sowie das Netzwerk, das dieser Kommunalzirkel bietet, ist dabei fundamental wichtig.

Die gemeindliche Überzeugung muss mit Haltung und Beharrlichkeit aktiv in die Öffentlichkeit getragen werden, denn der Schutz der Biodiversität verlangt die Anpassung der Ziele der Kommunalentwicklung und gesellschaftliche Verhaltensänderungen. Und immer, wenn Wandel und Veränderung notwendig werden, tritt auch vereinzelt Widerstand auf. Da der Biodiversitätsschutz unter anderem den Erhalt der menschlichen Lebensgrundlagen bedeutet, muss viel politische Energie und Geduld in kontroverse Auseinandersetzungen und die argumentative Überzeugung einer breiten gesellschaftlichen Mehrheit fließen, um dem Thema zu einem möglichst schnellen Durchbruch zu verhelfen.

Wir freuen uns sehr darauf, Biodiversität in der Gemeinde Trabitz umsetzen zu dürfen. Dabei ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger, Landwirte und Gruppierungen wir z.B. LBV mit einzubeziehen. Denn nur gemeinsam können wir neue Wege beschreiten.

Ihre Carmen Pepiuk, Stv. Landesvorsitzende der KPV Bayern, Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Trabitz

 

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