Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-18-2022)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

 

Hilfe, die ankommt: Das Postpatenprojekt

Liebe Leserinnen und Leser,

der Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Klimawandel und immer wieder Corona – es sind die stets gleichen und unbestritten auch schwerwiegenden und existenziellen Themen, die unseren Lebens- und Arbeitsalltag maßgeblich bestimmen. Dabei geht oft der Blick für die kleineren, für den Einzelnen aber mindestens genauso wichtigen Themen verloren. Im Landkreis München ist vor kurzem ein Projekt gestartet, welches die Sorgen und Nöte älterer Menschen, die möglichst lange selbstständig bleiben wollen, in den Blick nimmt: das Postpatenprojekt.

Mit zunehmendem Alter und den damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen fällt es vielen Menschen schwer, eingehende Briefe zu lesen, zu ordnen und nach ihrer Dringlichkeiten zu beurteilen. Im Landkreis München haben Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren jetzt die Möglichkeit, einen ehrenamtlichen Helfer an die Seite gestellt zu bekommen. Die sogenannten Postpatinnen und Postpaten unterstützen ältere Menschen beim Erledigen ihrer Post, beim Schriftverkehr und bei Behördenangelegenheiten.

Die Postpaten kommen zu den Seniorinnen und Senioren nach Hause und helfen beim Öffnen, Sortieren, Ablegen und Beantworten der Post. Offizielle Schreiben werden gemeinsam bearbeitet. Auch beim Ausfüllen von Formularen assistieren die ehrenamtlichen Helfer. Die Postpatinnen und Postpaten nehmen sich nicht nur ausreichend Zeit, sie stehen auch in regelmäßigem Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Aufsuchenden Seniorenberatung im Landratsamt sowie mit anderen Postpatinnen und Postpaten.

Die Ehrenamtlichen werden für diesen Einsatz vom Münchner Bildungswerk geschult und von den Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen der Aufsuchenden Seniorenberatung fachlich begleitet. Selbstverständlich sind sie zum Datenschutz und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Sie beachten die Privatsphäre der Betroffenen und handeln nur mit deren Einverständnis. Für die Seniorinnen und Senioren ist die Unterstützung zudem völlig kostenlos.

Ich freue mich sehr über dieses neue Angebot für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Neben der konkreten Hilfe können hieraus auch wertvolle menschliche Kontakte entstehen und einer drohenden Vereinsamung entgegenwirken.

In der Hoffnung, dass das Angebot bei uns im Landkreis gut angenommen wird und vielleicht sogar (Post)Pate für Initiativen andernorts werden kann verbleibe ich 

mit herzlichen Grüßen

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

 

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