Kolumnen & Kommentarezurück

(GZ-7-2023)
Kommentar von Christoph Göbel
 

► Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München:

 

Wohnortnahe, kostenlose Beratung

Liebe Leserinnen und Leser,

früher war alles ganz simpel, möchte man meinen. Eltern zogen ihre Kinder auf, vor allem Mütter widmeten lange Jahre ihres Lebens dem Nachwuchs – und dieser übernahm im Gegenzug später die Pflege der Eltern. Veränderte Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, ein größerer Bewegungsradius, hoher Siedlungsdruck und neue Lebensentwürfe entzerren jedoch zunehmend das klassische Mehrgenerationen- Modell. Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, seinen Lebensabend im Kreise der Familie oder zumindest in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Und doch ist das der Wunsch der allermeisten Menschen.

Daher setzen wir in der Seniorenarbeit im Landkreis München einen starken Fokus auf die Sicherstellung der häuslichen Versorgung.

Ergänzend zu den vielen Unterstützungsangeboten, angefangen bei der aufsuchenden Seniorenberatung, der Fachstelle für pflegende Angehörige bis hin zum Postpatenprojekt ist vor kurzem eine weitere wichtige Säule errichtet worden: der Pflegestützpunkt.

Oft tritt eine Pflegebedürftigkeit ganz plötzlich und unerwartet ein und stellt Betroffene wie Angehörige vor eine schwierige Situation. Fragen zu Organisation der Pflege und zu deren Finanzierung stehen dabei meist an erster Stelle. Ich bin sehr froh darüber, dass den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis München seit Anfang März für diese und viele andere Anliegen rund um das Thema Pflege mit dem Pflegestützpunkt ein neues kostenloses Beratungsangebot zur Verfügung steht.

Die Mitarbeitenden unterstützen Ratsuchende beispielsweise bei der Organisation einer individuellen, passgenauen pflegerischen Versorgung im eigenen häuslichen Bereich, sie finden die passenden Dienstleistungen für sie heraus und sparen ihnen dadurch Zeit und lange Wege. Die Beantragung von finanziellen Leistungen, von Zuschüssen für den behindertengerechten Umbau der Wohnung oder eines Pflegegrads sind ebenso Fragen, die im Pflegestützpunkt geklärt werden können, wie die Vorbereitung auf den Besuch des medizinischen Dienstes und vieles andere mehr. Auch wenn die Möglichkeiten der häuslichen Versorgung erschöpft sind, gibt es Rat und Unterstützung.

Betroffene können sich sowohl in den Räumlichkeiten des Stützpunkts als auch in der eigenen häuslichen Umgebung beraten lassen.

Das Angebot richtet sich aber nicht nur an Seniorinnen oder Senioren oder deren Angehörige. Alle Bürgerinnen und Bürger, die Beratung zum Thema Pflege benötigen, also beispielsweise auch Menschen mit einer Behinderung, können sich an die Fachkräfte wenden.

Die Kosten für den Pflegestützpunkt tragen zu zwei Dritteln die Kranken- und Pflegekassen und zu einem Drittel der Bezirk Oberbayern sowie der Landkreis München. Ich bin mir sicher, dass dieses neue Angebot als weiterer Beratungsbaustein rund um das Thema Pflege und Senioren schon bald nicht mehr wegzudenken ist und für die Bürgerinnen und Bürger eine große Unterstützung sein wird.

Wer sich für die Arbeit des Pflegestützpunktes interessiert findet dazu unter www.landkreis- muenchen.de weitere Informationen.

mit herzlichen Grüßen

Ihr Christoph Göbel, stv. Landesvorsitzender der KPV Bayern, Landrat des Landkreises München

 

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