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(GZ-5-2022)
Michael Obst, Erster Bürgermeister Markt Kellmünz a.d.Iller
 

Michael Obst

Erster Bürgermeister Markt Kellmünz a.d.Iller

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Kellmünz a. d. Iller mit rund 1.500 Einwohnern.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenmtlich tätig?

Hauptamtlich, 2014.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Nach einer Lehre als Elektromaschinenbauer und der Zeit als Offizier bei der Bundeswehr war ich 16 Jahre Lehrer an der Mittelschule.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Die große Chance mit Mitte 40 nochmals etwas ganz Neues mitgestalten zu dürfen. 

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Hohe Schulden, nahezu kein geordneter Übergabeprozess – ich habe am 30. April 2014 den Schlüssel zum Büro erhalten und musste am 01. Mai 2014 vollumfänglich das Amt des Ersten Bürgermeisters einnehmen. Das hat sich angefühlt, wie auf den letzten Wagen eines fahrenden Zuges aufzuspringen, bei dem man eigentlich als Lokführer tätig sein sollte. Der Weg vom letzten Wagen bis vor zur Lok war hart und steinig ;-).

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Derzeit sind wir in den Endzügen der Dorferneuerung, mit der wir Veränderungen anstoßen konnten, die unser kleiner Ort finanziell sonst nie hätte stemmen können. Umfangreiche Kanal-, Wasser- und Infrastrukturmaßnahmen wurden umgesetzt. Kultur wurde ermöglicht und eine neue Sporthalle gebaut. Die ordentliche Ausweisung von Bauland hat zu einem erhöhten Zuzug geführt, was sich darin zeigt, daß der Kindergarten vergrößert werden muss.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Das Thema der nächsten Jahre ist es, unsere Bemühungen schwerpunktmäßig auf unsere älteren Mitbürger im Seniorenalter zu richten. Niederschwellige Angebote für diese Altersgruppe und das Versprechen daß jeder und jede möglichst lange im Ort alt werden kann. Wer einen Kindergarten in seinem Ort betreibt sollte in Zukunft auch ein „Seniorenwohnen“ im Ort ermöglichen.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Es gibt nie „die Meinung“ der Bürger. In der Regel sind 20 Prozent für ein Vorhaben; 20 Prozent sind dagegen und 60 Prozent nehmen zur Kenntnis, dass etwas los ist.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Wir kommunizieren sehr offen und transparent; berichten umfänglich im gemeindlichen Mitteilungsblatt über die Sitzungen, veröffentlichen regelmäßig die Beschlüsse aus dem „nicht öffentlichen“ Teil, sobald der Geheimhaltungsgrund entfallen ist und halten engen Kontakt zur Tagespresse. Zu verschiedenen Fragen haben wir Bürgerinformationen, Bürgerbefragungen und Bürgerentscheide durchgeführt.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Corona hat uns gezeigt, was möglich ist und hat uns bewegt, alte Krusten aufzubrechen – Rathäuser werden in Zukunft digitaler und Bürgerdienste werden zunehmend online angeboten. Arbeitsplätze in der Verwaltung müssen mobil werden. Nicht jeder Angestellte benötigt noch einen eigenen Schreibtisch. Die verbindliche Vereinbarung von persönlichen Terminen wird in Zukunft selbstverständlich online möglich sein. Ein Auftritt in den „sozialen“ Medien gehört zum Grundbaukasten der Bürgerinformation, da wir sonst gerade die „Jungen“ nur eingeschränkt erreichen.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

„Wer redet der säht – wer zuhört der erntet!“

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Als ein Bürgermeister, der alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten genutzt hat, um Kellmünz noch liebens- und lebenswerter zu machen.

 

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