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(GZ-19-2022)
Albert Nickl, Erster Bürgermeister der Gemeinde Speinshart
 

Albert Nickl

Erster Bürgermeister der Gemeinde Speinshart

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Die Klosterdorfgemeinde Speinshart mit 1.132 Einwohnern, eine typisch ländlich geprägte Gemeinde mit zehn Dörfern und drei Weilern.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters habe ich am 1.5.1996 mit 33 Jahren angetreten. Jetzt bin ich im 27. Bürgermeisterjahr und habe dabei immer noch viel Freude und Begeisterung . Zudem darf ich seit Juni 2014 das Amt des stellvertretenden Landrats des Landkreises Neustadt an der Waldnaab ausüben.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Ich bin gelernter Bankkaufmann und habe in meiner Bürgermeisterzeit bis 30.06.2020 in Teilzeit als Sparkassenfachwirt gearbeitet.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

In der Kommunalpolitik kann man etwas bewegen und gestalten. Zudem kann man den Bürgerinnen und Bürgern oftmals direkt vor Ort helfen.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Von Jugend an war ich schon immer an der Politik interessiert. Mit 16 Jahren bin ich der Jungen Union beigetreten und habe zur Wahl als Bürgermeister bereits sechs Jahre den mitgliederstärksten JU-Kreisverband Bayerns geführt.

Zudem war ich vor der Wahl zum Bürgermeister bereits sechs Jahre im Gemeinderat und Sprecher der CSU-Fraktion.

Ferner wurde ich 1990 als jüngster Kreisrat des Landkreises Neustadt a.d.W. gewählt und gleich zum Geschäftsführer der CSU-Kreistagsfraktion berufen.

Sowohl in meinem Beruf als Bankkaufmann als auch in kommunalpolitischen Funktionen habe ich viel gelernt und Kontakte geknüpft die mich zur Arbeit des Bürgermeisters hingeführt und diese auch erleichtert haben.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Die Fortführung der bereits begonnen Kanalisation und der baldige Bau einer Kläranlage damit die Abwässer der Gemeinde Speinshart erstmals vollbiologisch gereinigt wurden. Diese Investition mit Anschluss von acht Ortschaften an die neu zu erbauende Kläranlage war zugleich die größte gemeindliche Investition der Klosterdorfgemeinde Speinshart in ihrer gesamten Geschichte.

Der eingeleiteten und von vielen zunächst mit Skepsis beurteilten Dorferneuerung Speinshart zum Durchbruch zu verhelfen und zu einer ganzheitlichen Dorferneuerung für die ganze Gemeinde zu machen. Hilfe zur Selbsthilfe zu verstehen und sie intensiv zu nutzen und viele Bürger zu überzeugen auch mitzumachen.

Die Herkulesaufgabe der Sanierung des Klosters Speinshart, welche kurz vor meinem Antritt mit dem ersten Bauabschnitt gestartet wurde, gut zu begleiten und mitzuhelfen, dass auch die weiteren Bauabschnitte erfolgreich umgesetzt werden können.

Gemeindepolitik für die gesamte Gemeinde zu machen, das heißt in allen Teilen der Gemeinde etwas zu machen und damit alle Ortschaften auch voran zu bringen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Die Fortentwicklung der Begegnungsstätte Kloster Speinshart zu einem Begegnungs- und Wissenschaftszentrum KI.

Speinshart als Ort des Glaubens, der Kultur und Begegnung zu einem Ort weiter zu entwickeln, an dem sich Wissenschaftler aus der ganzen Welt treffen, austauschen, fortbilden und neue Entwicklungen einleiten.

Künstliche Intelligenz ist die Zukunft, und wir wollen dass etwas von dieser Zukunft künftig auch in Speinshart geschmiedet wird.

Grundschule und Kindergarten sind ständige Aufgaben, sie modern und zukunftsorientiert auszustatten und sie optimal zu begleiten hat oberste Priorität. Denn beide Einrichtungen prägen die jungen Menschen und sind entscheidend, dass sie später erfolgreich im Leben bestehen.

Wohlfühlbereiche im Kinder- und Jugendalter begünstigen eine spätere Standortentscheidung der jungen Menschen für unsere Heimat.

Der Energieumbau fordert insbesondere auch die Flächengemeinden den alternativen Energien eine Chance zu geben. Ebenso hat Energiesparen und die energetische Sanierung aller gemeindlichen Gebäude hohe Priorität.

Glasfaser in alle Haushaltungen zu bringen und die Funkversorgung noch zu optimieren, denn beide Systeme müssen optimal funktionieren und sind somit wichtige Standortvorteile für unsere Gemeinde.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Durch die Coronazeit ist eine gewisse Müdigkeit vieler Menschen im Vereins- und ehrenamtlichen Bereich eingetreten.

Eine Schwerpunktaufgabe ist für uns, die Menschen wieder zu motivieren und damit das gesellschaftliche und kulturelle Leben wieder zu aktivieren. Die Coronazeit hat uns auch gezeigt, wie wertvoll ein funktionierendes Gesellschaftsleben ist.

Aktivitäten die selbst mitgestaltet und geprägt werden, haben sowohl für die Besucher als auch die Veranstalter mehr innere Qualität.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Alle Aufgaben mit Herz und Leidenschaft zu machen. Die Bürgerschaft spürt das.

Nicht nur reden, sondern etwas tun, denn die Bürgerinnen und Bürger merken auch schnell ob es nur Show ist, oder ob es ernst gemeint ist und Arbeit dahinter steckt.

Über den Tellerrand hinausschauen, nicht jede Gemeinde muss alles haben, entscheidend ist, das eine Region zusammenwächst und miteinander möglichst viel zu bieten hat.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Bei allen Entscheidungen immer das Gespräch mit den direkt Betroffen suchen. Themenveranstaltungen oder Ortsteilversammlungen bieten dabei wichtige Einbindungsmöglichkeiten. Bereits frühzeitig bei den Entscheidungsfindungen offen zu informieren und möglichste viele Informationen transparent machen.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Sie wird auch die Kommunalpolitik verändern und Verwaltungsvorgänge spürbar erleichtern. Damit haben wir auch die Chance, die Bürger noch mehr und aktueller zu informieren und sie einzubinden.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Immer optimistisch sein, dann kann man auch viel erreichen.

Allen Menschen recht getan ist eine Kunst die niemand kann.

Hartnäckigkeit lohnt sich.

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Das ist nicht mein Ziel, mein Ziel ist unsere Klosterdorfgemeinde zu einer sehr lebendigen, lebens- und liebenswerten Heimat fort zu entwickeln.

 

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