Zu Gast bei ...zurück

(GZ-11-2024 - 6. Juni)
Jürgen Lippert, Erster Bürgermeister der Stadt Gemünden a.Main
 

Jürgen Lippert

Erster Bürgermeister der Stadt Gemünden a.Main 

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Stadt Gemünden a.Main mit rund 10.000 Einwohnern.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Ich habe mein Amt am 01.05.20214 angetreten und bin hauptamtlicher Bürgermeister.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Vor meinem Amtsantritt war ich Beamter im Landratsamt Main-Spessart. Ich war in der Schulverwaltung als stellv. Sachgebietsleiter in der 3. Qualifikationsebene tätig.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Die Kommunalpolitik eröffnet die Möglichkeit seine eigene Heimat mitzugestalten. Diese Chance wollte ich ergreifen, um an maßgeblicher Stelle die Entwicklung meiner Heimatstadt Gemünden a.Main mit ihren 14 Stadtteilen mit zu begleiten und auch mit zu lenken. Insbesondere war mein Ziel, die aufgelaufenen Herausforderungen anzugehen und entscheidend an der Umsetzung mitzuwirken.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Durch meine vorherige Zeit als Stadtrat der Stadt Gemünden a.Main waren viele Themen bereits bekannt, wenn auch nicht in der ganzen Tiefe. Darüber hinaus hatte ich aufgrund meiner Tätigkeit durchaus Vorerfahrungen in Bezug auf Sitzungsabläufe kommunaler Gremien. Eine konkrete Vorbereitung fand allerdings nicht statt.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Eine Übergabe der Dienstgeschäfte durch meinen Vorgänger fand nicht statt. So war die Einarbeitung in verschiedene Sachverhalte durchaus nicht ganz einfach, wenngleich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung mir die Einarbeitung sehr erleichtert haben.

Die größte Herausforderung war die längst überfällige Sanierung bzw. der Neubau der Mainbrücke. Bereits vier meiner Vorgänger haben sich an diesem Thema versucht. Schlussendlich gelang es, die Maßnahme in meiner ersten Amtszeit anzugehen und umzusetzen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Die Themen sind vielfältig. An großen Maßnahmen beschäftigt mich der geplante Neubau der Kindertagesstätte in Gemünden sowie die Entwicklung eines Neubaugebietes. Darüber hinaus natürlich die Beschaffung von Fahrzeugen und die Ausstattung für unsere vielen Feuerwehren. Auch die Themen Digitalisierung in der Verwaltung sowie in den Schulen in Trägerschaft der Stadt sind weiterhin im Fokus.

Als Vier-Flüsse-Stadt hat natürlich auch das Thema Brückenbau und Brückensanierung Priorität. Neu hinzugekommen sind Themen wie Altstadtsanierung, Jugendförderung und Tourismusentwicklung. Alles in allem ein bunter Strauß an Aufgaben, die derzeit und in den nächsten Jahren zu bewältigen sind.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Der Glasfaserausbau im Stadtgebiet hat bereits begonnen. In den nächsten Jahren werden alle Stadtteile nach und nach erschlossen werden. Der Bereich Straßenausbau ist ebenfalls in den nächsten Jahren in den Fokus zu nehmen. 

Alles vor dem Hintergrund knapper werdender Finanzkraft. Es wird interessant bleiben, all diese Herausforderungen zu meistern. Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen? Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung und natürlich mit dem Stadtrat.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

In der Verwaltung finden selbstverständlich regelmäßige Besprechungen mit den Amtsleitungen statt aber auch ein Austausch mit allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Darüber hinaus werden die Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene städtische Medien (wöchentliches Mitteilungsblatt, Bürger-App, Internet etc.) von aktuellen Vorgängen in Kenntnis gesetzt. Die jährlich stattfindenden Bürgerversammlungen sind wichtig für den Austausch mit den Bürgern. Darüber hinaus hat jeder Bürger die Möglichkeit seine Anliegen schriftlich, mündlich oder auch persönlich bei mir vorzubringen.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

Der Einfluss der Digitalisierung wächst ständig. Sitzungen der Gremien finden bereits mit digitalen Endgeräten statt. Die Möglichkeiten der Dienstleistungen für die Bürger werden nach und nach ausgebaut. Trotzdem ist es m.E. wichtig, dass der Bürger auch zukünftig die Möglichkeit hat, seine Anliegen persönlich und mit dem Gang ins Rathaus vorzubringen. Er kann auch weiterhin erwarten, kompetente Ansprechpartner vorzufinden. Wir sind derzeit alle mitten im Prozess der Digitalisierung. Wie es sich weiterentwickeln wird, bleibt spannend.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Wer etwas erreichen will, sucht Wege, wer etwas verhindern will, sucht Gründe. 

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Als Bürgermeister, der einige wichtige Projekte und Aufgaben umgesetzt bzw. vorangebracht hat.

 

Foto © Jürgen Lippert

Dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen?
Bedenken Sie nur, welche Informationsfülle ein Abo der Bayerischen GemeindeZeitung Ihnen liefern würde!
Hier geht’s zum Abo!

GemeindeZeitung

Zu Gast bei ...

AppStore

TwitterfacebookinstagramYouTube

Google Play

© Bayerische GemeindeZeitung