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(GZ-22-2024 - 21. November)
Anita Forster, Erste Bürgermeistein  der Gemeinde Dieterskirchen; Foto: Fotostudio Kraus, Oberviechtach

 

Anita Forster

Erste Bürgermeistein der Gemeinde Dieterskirchen

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?

Ich darf als Erste Bürgermeisterin die Anliegen der Gemeinde Dieterskirchen mit 1.035 Einwohnern vertreten.

 

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?

Seit 1. Mai 2020 bin ich als ehrenamtliche Bürgermeisterin für die Gemeinde unterwegs.

 

Welchem Beruf sind Sie vor Ihrem Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?

Ich bin tätig als Religionslehrerin im Kirchendienst an der Grund- und Mittelschule in Neunburg vorm Wald. Das mache ich nach wie vor sehr gerne. Allerdings habe ich mein Stundenmaß auf etwa halbtags reduziert. So gelingt es mir relativ gut beiden Aufgaben gerecht zu werden, zumal der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft ebenfalls in Neunburg vorm Wald ist.

 

Was war Ihr persönlicher Anreiz in die Kommunalpolitik zu gehen?

Eine Aussage unseres Altbürgermeisters hat mich dazu bewegt, als Bürgermeisterin zu kandidieren. Bei seiner Aussage: „Wenn i am Kindergarten vorbeifahr, dann gfrei i mi!“ konnte man diese Freude wirklich spüren, selbst wenn ihn das Bauprojekt noch so manchen Nerv gekostet hat.

Das war die gesuchte Antwort auf meine innerliche Frage: Warum soll man sich dieses – doch sehr fordernde – Amt „antun“, zumal man sich als Fachfremde in viele Aufgabenbereiche einarbeiten muss?

Es lohnt sich! Wenn man für die Gemeinde etwas schafft, worüber man sich dann aus tiefstem Herzen freuen kann. Und die eindeutige Bilanz unseres Altbürgermeisters nach 24 Dienstjahren war, dass die schönen Momente überwiegen.

 

Wie haben Sie sich vorbereitet?

Da ich zuvor noch nicht einmal Mitglied des Gemeinderates war, habe ich die öffentlichen Gemeinderatssitzungen besucht, sowie eine öffentliche Sitzung in der Verwaltungsgemeinschaft. Ich habe mich in die Geschäftsordnung eingearbeitet und mich in grundsätzliche Themen eingelesen.

 

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?

Das Herausforderndste war für mich Sachen an andere abzugeben, die ich bislang gerne gemacht habe. So zum Beispiel die Gartenarbeit an meinen Mann, die Übernahme der Chorleitung durch eine geeignete Nachfolgerin usw.

Auch anfallende Arbeiten noch mehr zu delegieren – und nicht alles selbst zu machen – musste ich mir stärker aneignen, um über die Runden zu kommen.

 

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?

Die Ertüchtigung unserer Kläranlage, die Erschließung eines neuen Baugebiets, sowie mein Herzensprojekt: die Erstellung eines neuen Heimatbuchs genießen aktuell Priorität. Und natürlich noch vieles mehr.

 

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?

Die Umsetzung eines größeren Windparks in unserer Gemeinde wird uns in den kommenden Monaten noch verstärkt fordern. Die Form der Bürgerbeteiligung sowie der Gemeinde gilt es aktuell abzustecken.

 

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?

Planen Sie „Termine“ für ihre Familie mit ein! Für eine gemeinsame Unternehmung darf man schon mal einen Tag vorab im Terminkalender blocken. Sie werden merken, wie oft Sie bei Terminvereinbarungen, sonst wieder etwas anderes drinstehen hätten.

 

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?

Zum Beispiel mit einem Ideenwettbewerb, einem Umfragebogen fürs Heimatbuch, oder auch schon mal mit einer Abstimmung auf Instagram, ob eine Fläche als wilde Blühfläche oder gepflegte Rasenfläche im Ortskern angelegt werden soll. So biete ich Möglichkeiten sich einzubringen.

Die Einbeziehung des Gemeinderats und der zuständigen Sachbearbeiter mit gemeinsamen Ortsterminen ist mir ebenfalls wichtig, sowie der regelmäßige Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen.

 

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?

KI oder AI wird sich künftig noch massiver auf den Verwaltungsprozess auswirken, sowohl unterstützend als auch risikobehaftend.

 

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?

Ein Spruch von Don Bosco trifft es ziemlich gut: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“

 

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?

Als eine, die sich gekümmert hat … und mit der man gemeinsam was in der Gemeinde bewegt und weitergebracht hat.

 

Foto © Fotostudio Kraus, Oberviechtach

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