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(GZ-10-2025 - 15. Mai)
GZ 10 2025 zu Gast bei Jürgen Götz

Jürgen Götz

Erster Bürgermeister der Gemeinde Veitshöchheim

Welche Kommune und wie viele Einwohner vertreten Sie?
Ich vertrete die Gemeinde Veitshöchheim, den aktuellen geographischen Mittelpunkt der EU und seit 1988 Heimat von „Fastnacht in Franken“ mit rd. 9.800 Einwohnern.

Wann haben Sie Ihr Amt angetreten und sind Sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig?
Mein Amtsantritt als hauptamtlicher Erster Bürgermeister war am 01.05.2014.

Welchem Beruf sind Sie vor Amtsantritt nachgegangen bzw. üben Sie diesen nach wie vor aus?
Vor meiner Bürgermeistertätigkeit war ich als Konstrukteur und Bauleiter im Bereich Stahlwasserbau tätig. In dieser Funktion begleitete ich Großprojekte im Schleusen-, Hochwasserschutzbau und Staudammprojekte im In- und Ausland.

Wie haben Sie sich vorbereitet?
Durch meine langjährige kommunalpolitische Aktivität konnte ich bereits viele Erfahrungen sammeln, die mir bei meinem Amtsantritt sehr hilfreich waren. So wurde ich bereits im Jahr 2002 in den Gemeinderat gewählt und war zuvor bereits viele Jahre im vorpolitischen Raum tätig.

Wo lagen bei Ihrem Amtsantritt die Herausforderungen?
Veitshöchheim war dank der hervorragenden Arbeit meiner Vorgänger bereits sehr gut aufgestellt. Der Erhalt und die Modernisierung unserer umfangreichen Infrastruktur bei knapper werdenden finanziellen Mitteln ist eine der Herausforderungen gewesen. Dazu kamen Themen wie Ausweitung der Kinderbetreuung, Breitbandausbau, Wasserver- und Entsorgung, Ausweisung eines neuen Baugebietes mit 280 Wohneinheiten, bis hin zum Ausscheiden von vielen langjährigen und erfahrenen Mitarbeitern in die Rente.

Welche Themen beschäftigen Sie momentan?
Hier gäbe es viele zu nennen, von denen ich an dieser Stelle einige besonders herausgreifen möchte.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Schulen in unserer Sachaufwandsträgerschaft. Aktuell läuft die Generalsanierung unseres Schulzentrums mit dem Neubau eines „Hortgebäudes“ für die Nachmittagsbetreuung, die ja ab 2026 einen Rechtsanspruch genießt. Insgesamt ist die Schaffung einer ausreichenden Zahl an Kinderbetreuungsplätzen ein großes Thema.

Hinzu kommt z.B. ein großes Projekt im Rahmen der Städtebauförderung zur Aufwertung des Mainufers im Bereich unserer neuen Fußgängerbrücke über den Main.

Womit werden Sie sich noch auseinandersetzen müssen/wollen?
Der soziale und gesellschaftliche Zusammenhalt in der Gemeinde ist ein wichtiges Thema der Zukunft. Auch die Fortführung der Digitalisierung unserer Verwaltung und das Thema Personal nehmen immer mehr Zeit in Anspruch.

Der Glasfaserausbau in der Gemeinde geht jetzt los. In den nächsten Jahren werden alle Quartiere nach und nach erschlossen werden. Auch der Straßenausbau bzw. die Straßensanierung wird in den nächsten Jahren zunehmend ein Thema.

Und dies alles vor dem Hintergrund knapper finanzieller Ressourcen…

Haben Sie einen wichtigen Ratschlag für junge Kolleginnen und Kollegen?
Zuhören bevor man urteilt. Gerade am Anfang hilft es, mehr zuzuhören als zu reden. So versteht man die Dynamiken in den verschiedenen Situationen besser. Außerdem ist es wichtig die Verwaltung und deren Arbeitsprozesse kennenzulernen.

Verständnis für die eigene Rolle: Als Bürgermeister ist man auch Teil eines Gremiums – also Teamarbeit! Es geht nicht um Einzelerfolge, sondern um gemeinsame Lösungen.

Wie beziehen Sie Kolleginnen und Kollegen / Bürgerinnen und Bürger / Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihre Arbeit und in Ihre Entscheidungsfindung ein?
Der Austausch mit meinen Mitmenschen – egal ob Kolleginnen und Kollegen, Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Mitarbeitende – ist mir außerordentlich wichtig. Schließlich bin ich nicht gewählt worden, um nur meinen eigenen Willen durchzusetzen, sondern um mich für das Wohl aller in der Gemeinde einzusetzen. Aus diesem Grund versuche ich immer ins Gespräch zu kommen.

Wieviel Einfluss wird die Digitalisierung auf die künftige Kommunalpolitik haben?
Die Digitalisierung wird die Kommunalpolitik der Zukunft massiv beeinflussen – und das auf mehreren Ebenen. Sie ist nicht nur ein technisches Thema, sondern verändert wie wir leben, arbeiten und politisch gestalten. Digitalisierung ist kein Einzelthema mehr – sie wird zur Querschnittsaufgabe.

Kommunalpolitiker von morgen brauchen digitale Kompetenz genauso wie soziale oder wirtschaftliche – und den Mut, Neues zu denken.

Gibt es ein Lebensmotto, das Sie begleitet?
„Lächeln. Durchatmen. Weitermachen.“

Wie wollen Sie in Erinnerung bleiben?
Als ein Bürgermeister der die Gemeinde vorangebracht hat.

 

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