Interviews & Gesprächezurück

(GZ-17-2017)
gz interview mit andreas kolb
 
► Andreas Kolb, Vorstandsmitglied der Bayerischen Beamtenkrankenkasse
 
Die Beihilfe – einfach im Handling und Garant für eine umfassende Versorgung (Teil 2)
 
Beamte, die in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert sind, „verschenken“ wesentliche Teile ihres Beihilfeanspruchs, weil immer zuerst die Sachleistung der gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch genommen werden muss. Besser ist daher die Kombination aus Beihilfe und privater Krankenversicherung. Im zweiten Teil des Interviews erläutert Andreas Kolb, Vorstandsmitglied der Bayerischen Beamtenkrankenkasse, wie das am besten funktioniert.

GZ: Herr Kolb,ist die Beihilfeleistung für Beamte bei Krankheit ausreichend?

Kolb: Jeder Beamte und jeder Beamtenanwärter weiß, dass die Beihilfe nur einen gewissen Prozentsatz seiner Krankheitskosten abdeckt. Die Differenz müsste er immer selbst bezahlen. Und wer seinen Beihilfeanspruch genauer anschaut, wird feststellen, dass er zum Beispiel bei stationären Aufenthalten Zuzahlungen leisten muss. Für Brillen und Kontaktlinsen leistet die Beihilfe bei Personen über 18 Jahren nur in Ausnahmefällen. Bei Vorsorgeuntersuchungen und Schutzimpfungen gibt es Leistungsbegrenzungen. Für Zahnersatz wird nur ein Teil der Kosten als beihilfefähig anerkannt und entsprechend dem persönlichen Prozentsatz erstattet. Nur mit einer privaten Ergänzungsversicherung können diese Restkosten abgedeckt werden, weshalb seit 2009 eine Krankenversicherung Pflicht ist.

GZ: Welche Lösung bietet die Versicherungskammer Bayern konkret an?

Kolb: Wir haben mit einem speziellen Beamtentarif in Verbindung mit weiteren Ergänzungsbausteinen einen Komplettschutz speziell für die Bedürfnisse von Beihilfeberechtigten entwickelt. Dieser bietet, zusammen mit den Beihilfeleistungen, eine optimale Absicherung im Krankheitsfall. Mit Ergänzungstarifen lässt sich der Schutz nach eigenen Bedürfnissen erweitern.

Ein weiteres Extra ist die Beitragsrückerstattung. Das heißt: Wenn Sie über einen bestimmten Zeitraum keine Versicherungsleistungen in Anspruch nehmen, wartet auf Sie eine attraktive Beitragsrückerstattung. Leistungen für bestimmte Vorsorgeuntersuchungen gefährden diesen Anspruch natürlich nicht.

GZ: Haben Sie auch Lösungen für Beamtenanwärter, die bei den Gemeinden anfangen?

Kolb: Ja, auch ihnen bieten wir attraktive und preisgünstige Tarife an. All jene, die sich noch 2017 bei uns versichern, erhalten zudem ein Zertifikat, mit dem wir ihnen für die gesamte Zeit der Tarifzugehörigkeit Beitragsstabilität und eine Beitragsrückerstattung in Höhe von sechs Monatsbeiträgen garantieren. Auch hier gilt: Rechnungen für Vorsorgeuntersuchungen können sie trotzdem bei uns einreichen, das hat keine Auswirkung auf die Beitragsrückerstattung.

GZ: Wenn der Dienstherr schon bei Ihnen abrechnet, welche Vorteile hat dann ein Beamter, wenn er selbst auch bei Ihnen versichert ist?

Kolb: Eins vorweg: Mehr als zwei Drittel der bayerischen Kommunen haben ja ihre Beihilfeablöseversicherung bei der Versicherungskammer Bayern. Wenn der Dienstherr schon über uns abrechnet und somit der Beamte seine Beihilfeleistungen direkt bei uns beantragt, ist es für ihn natürlich viel einfacher, wenn er selbst bei uns versichert ist. Mit unserer sogenannten Kombiabrechnung bieten wir einen erstklassigen Kundenservice aus einer Hand. Der spürbare Vorteil für den einzelnen Versicherten ist, dass er eine Arztrechnung nur einmal einreichen muss – und zwar am besten gleich über unsere „RundumGesund-App“.

GZ: Was kann diese App?

Kolb: Mit der „RundumGesund-App“ können unsere Kunden alle ihre Arztrechnungen, Rezepte, usw. sowie den ausgefüllten Beihilfeantrag einfach fotografieren und an uns schicken. Der Aufwand mit oft lästigem Papierkram und der Weg zum Briefkasten fallen weg. Dadurch beschleunigt sich die Leistungsabrechnung, die der Kunde smart mitverfolgen kann: Mittels zusätzlicher Status-Funktion erhält er über die App eine Nachricht zum Eingang des Leistungsantrags, zum Stand der Bearbeitung bis hin zur Leistungsabrechnung. Die persönlichen Daten sind dank aufwändiger Verschlüsselung bei der Übertragung geschützt. Die App kann kostenlos aus dem Internet auf das Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden. Viele unserer Kunden nutzen die App schon und sind von ihr begeistert.

GZ: Herr Kolb, herzlichen Dank für das Gespräch.

Unser Interviewpartner Andreas Kolb ist Vorstandsmitglied der Bayerischen Beamtenkrankenkasse

 


Beamte müssen zur Beihilfe des Dienstherrn eine ergänzende eigene Krankenvorsorge abschließen. Deshalb ist die große Mehrheit in einer beihilfeergänzenden Quotenversicherung der PKV versichert. Lesen Sie im ersten Teil des Interviews, das in GZ 15/16-2017 am 10. August erschienen ist.

RED

 

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