Aus den Kommunenzurück

(GZ-15/16-2017) 
Aus den Kommunen
 ► 11. Wissenschaftstag und Ratssitzung der Metropolregion Nürnberg:
 
Zukunftsfähiger Bildungsstandort 
 

Metropolregion Nuernberg

Bambergs OB Andreas Starke (l.) übernahm das Ruder von Landrat Armin Kroder (Nürnberger Land). Bild: Lara Müller

Wahl von Bambergs OB Andreas Starke zum neuen Ratsvorsitzenden Etwa 900 Teilnehmer nahmen in Bamberg die Chance wahr, sich beim diesjährigen Wissenschaftstag über die aktuelle Lage und Entwicklungsaussichten der Metropolregion Nürnberg zu informieren. Entscheider und Multiplikatoren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildung waren eingeladen, sich auszutauschen und die wissenschaftliche Perspektive auf europäische Themen zu diskutieren.

Nicht nur die Stadt, sondern die gesamte Region Bamberg sei ein extrem zukunftsfähiger Bildungsstandort, zeigten sich Oberbürgermeister Andreas Starke und Landrat Johann Kalb überzeugt.

Dies liege, so Kalb, nicht zuletzt an der fruchtbaren Kooperation zwischen Stadt und Landkreis auf Augenhöhe.

Breit gefächert präsentierte sich das Themenspektrum beim 11. Wissenschaftstag. Arbeitsmarkt, Bildung, Mobilität und Gesundheitssysteme waren die Bereiche, denen sich Panel 1 in vier Impulsvorträgen widmete. Dabei standen volkswirtschaftliche Fragestellungen genauso im Mittelpunkt wie gesundheitliche und (psycho)soziale.

Bei der Denkmalpflege gilt es, die Vergangenheit möglichst geschickt in die Zukunft zu überführen. In einem weiteren Panel nahmen zwei Diskussionsrunden den Bereich aus unterschiedlichen Blickwinkeln in Augenschein: Erstere beleuchtete nach der Einführung „Laboratorium Bürgerbeteiligung“ das Prinzip der gesellschaftlichen Teilhabe am Beispiel des Kommunalen Denkmalkonzepts Bayern. „Digital Turn und Handwerk 2020“ wagte einen Blick über die Grenzen des Freistaats: Gäste vom Bundesdenkmalamt Österreich und aus Berlin tauschten sich mit Vertretern aus der Verwaltung, dem Handwerk und der Wirtschaft Oberfrankens aus.

Panel 3 wiederum thematisierte, wie Europa im Spannungsfeld von Identität und Diversität bestehen kann. Fakt ist: Diversität birgt ein enormes Potenzial, auch für Europa. Den Auftakt des Panels bildete ein Beitrag zum Bertelsmann-Vielfaltsmonitor, der den gesellschaftlichen Umgang mit Diversität analysiert. Ausführungen zu „Kulturelle Intelligenz und Global Mindset – Wie lerne ich von und vom Anderen?“ leiteten über zu Überlegungen, wie Diversität als Treibstoff für soziale Innovation und Kulturwandel in Unternehmen wirken kann.

Europa steht am Scheideweg und sieht sich einer offenen Zukunft gegenüber. Spätestens seit dem Brexit-Votum steht fest, dass sich das Rad der Geschichte jederzeit zurückdrehen kann. In einer Diskussionsrunde im Rahmen von Panel 4 erörterten die Teilnehmenden drei zentrale Fragen an die Europäische Union: „Was ist Europa?“, „Was ist das größte Problem Europas?“ und „Wo steht Europa in fünf Jahren?“. Politikwissenschaftler, ein Soziologe und der Honorarprofessor der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Prof. Günter Verheugen als intimer Kenner, näherten sich unter Einbeziehung des Publikums angesichts der Währungs- und Flüchtlingskrise neuen Perspektiven und Lösungsansätzen.

Neben den vier Themenpanels boten Informationsstände im Ausstellungsbereich den Besuchern zudem die Möglichkeit, mehr über die wissenschaftlichen Kompetenzen in der Metropolregion Nürnberg zu erfahren. Hochschulen und ausgewählte Forschungseinrichtungen der Region, aber auch die Sponsoren des Wissenschaftstags informierten hier über wissenschaftliche Kompetenzzentren und unternehmerische Aktivitäten.

Parallel zum 11. Wissenschaftstag versammelte die Ratssitzung der Metropolregion den Großteil der 57 Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte. Einstimmig wurde dabei Bambergs OB Andreas Starke zum Ratsvorsitzenden gewählt. Mit Starke wird in den nächsten drei Jahren erstmals ein Oberfranke die Geschicke der Metropolregion lenken. Als Stellvertreter fungieren Armin Kroder, Landrat des Landkreises Nürnberger Land und Franz Stahl, Bürgermeister von Tirschenreuth.

Dargestellt wurden auf der Sitzung zudem die Fortschritte bei der Mitmachkampagne „Platz für…“. Dabei porträtierte ein abwechslungsreicher Kurzfilm den Landkreis Bamberg, der sich besonders durch Weltoffenheit und Attraktivität für Fachkräfte auszeichnet.

Laut Metropolregion-Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker hat die Kampagne seit ihrem Start eine Reichweite von rund 20 Millionen Kontakten erzielt – unter anderem durch drei große Plakataktionen in 30 Städten der Metropolregion. Eine vierte Plakataktion über die gesamte Metropolregion sei gerade angelaufen. Im Oktober werde ein weiterer so genannter Flight folgen. Bislang wurden über die regionalen Medien über 4,5 Millionen Menschen erreicht.

Insgesamt konnten bei „Platz für“ bis dato zehn CobrandingMotive realisiert werden, bei denen Unternehmen, Kommunen und weitere Einrichtungen ihre Geschichte mit der Metropolregion Nürnberg erzählen. Weitere sieben Motive werden noch im Jahr 2017 folgen.

Ferner verabschiedeten die Ratsmitglieder den neuen Klimapakt der Metropolregion Nürnberg, der bis 2050 eine Reduzierung der CO2-Emissionen in der gesamten Metropolregion um 80 bis 95 Prozent vorsieht. Er orientiert sich damit an neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen wie das Pariser Klimaprotokoll vom Herbst 2015. Außerdem strebt die Metropolregion Nürnberg an, Modellregion für die Energiewende in Deutschland zu sein.

Der beschlossene Innovationspakt der Metropolregion Nürnberg ist das zentrale Instrument zur Verwirklichung der im „Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung“ (WaBe) festgeschriebenen Ziele. Er stärkt die im Leitbild WaBe identifizierten technologischen Kernkompetenzen der Metropolregion und führt diese in den vier Aktionsfeldern „Intelligente Mobilität“, „Nachhaltige Energiesysteme“, „Digitale Gesundheitswirtschaft“ und „Vernetzte Produktion“ zusammen.

Getragen wird der Innovationspakt vom Forum Wirtschaft und Infrastruktur, unterstützt durch die Foren Wissenschaft und Marketing. Partner sind die sieben Kompetenz-Initiativen in der Metropolregion. Organisiert wird der Innovationspakt von der Wirtschaftsförderung Nürnberg und unterstützt von der IHK Nürnberg für Mittelfranken

DK

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