Aus den Kommunenzurück

(GZ-8-2018) 
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► Mitgliederversammlung Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn:

 

Erfolg im Dreiländereck

„Weichen für die Zukunft stellen“ lautete die Losung der jüngsten Mitgliederversammlung der Euregio Bayerischer Wald-Böhmerwald-Unterer Inn in Viechtach. Die Organisation feiert heuer 25-jähriges Bestehen, was laut Vorsitzendem Landrat Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau) mit einem Festakt im Herbst gebührend gefeiert wird.

Gruber ließ eingangs die Gründung des kommunalen Verbands im Jahre 1993 in Cham Revue passieren und stellte die Euregio als kompetenten Ansprechpartner für die Förderung und Durchführung grenzüberschreitender Projekte verschiedenster Art vor. Rund 2.000 Kleinprojekte seien seit Bestehen des Verbands umgesetzt worden.

Wie der Vorsitzende erläuterte, zähle die Euregio heute europaweit zu den am erfolgreichsten arbeitenden Grenzregionen, was vor allem dem außerordentlichen Engagement ihrer kommunalen und zivilgesellschaftlichen Mitglieder zu verdanken sei. Auch die Zusammenarbeit mit den Förderstellen in allen drei Landesteilen habe maßgeblichen Anteil „am Erfolg unserer Region im Dreiländereck“. Jetzt müsse der Blick darauf gerichtet sein, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Organisation auch nach 2020 möglichst professionell und erfolgreich für die Region arbeiten kann.

In seinem Festvortrag bezeichnete Landtagsabgeordneter und Minister a.D. Helmut Brunner die Geschichte der Euregio als Erfolgsgeschichte. Durch gemeinsame Projekte und Kooperationen sei eine Annäherung der Menschen möglich geworden. Mit einem Zusammenschluss wie der Euregio, für die das Motto „Drei Länder, zwei Sprachen, eine Region“ gelte, könnten die Herausforderungen auf wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet besser bewältigt werden als im Alleingang. Laut Brunner muss der ländliche Raum im Grenzgebiet überregional zusammenarbeiten, um sich gegen die Metropolen behaupten zu können. Kirchturmdenken sei passé.

Förderprogramme ausschöpfen

Brunner verwies darauf, dass die Euregio in Brüssel ernst genommen wird. In der aktuellen, noch bis 2020 laufenden Förderperiode, seien bereits zahlreiche Projekte umgesetzt worden. Dazu zählten Leader-Maßnahmen, für die zusätzliches Geld zur Verfügung gestellt wurde, die Interreg-Programme Bayern-Österreich und Bayern-Tschechien sowie die Interkommunale Zusammenarbeit. Gerade die Interreg-Programme trügen in herausragender Weise dazu bei, die Lebensbedingungen in den Grenzregionen zu verbessern und eine grenzüberschreitende Partnerschaft aufzubauen. Grundsätzlich, so Brunner, sollten alle nationalen und internationalen Förderprogramme ausgelotet und ausgeschöpft werden. Dann werde die Region auch eine gute Zukunft haben.

Beschlussmäßig entgegengenommen wurde im Anschluss der druckfrische Euregio-Geschäftsbericht 2017. Zu den Höhepunkten des vergangenen Jahres zählt die Eröffnung des Europahauses in Freyung. Dort haben fünf Institutionen, die sich um die länderübergreifende Zusammenarbeit kümmern, ihren Sitz: die Euregio, die Europaregion Donau-Moldau, das Europe Direct Informationszentrum, das Zentrum für Sprachkompetenz sowie zwei EU-Fördermittelberater. Gebaut wurde das Europahaus von einem privaten Investor, der die Büros an die genannten Institutionen vermietet.

Mit Planungen zur Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beschäftigten sich die Mitglieder gegen Ende der Versammlung. Nach dem Willen von Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer soll erreicht werden, dass kommunale Anliegen verstärkt in Projekte und Programme Eingang finden. Heinrich Schmidt, Erster Vorsitzender des Naturparks Bayerischer Wald, plädierte dafür, Förderprogramme für Kommunen aufzulegen, um der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken und die Kommunen bei der Umrüstung der öffentlichen Beleuchtung auf umweltverträgliche und energiesparende Leuchtmittel zu unterstützen. Weitere Diskussionspunkte waren der Fachkräftemangel, die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung und die länderübergreifende Zusammenarbeit von Hochschulen und Universitäten. 

DK

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