Rückblick: Zuletzt wurde sehr erfolgreich eine enge Kooperation im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie etabliert. Dr. med. Matthias Blanke, Chef-arzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Leopoldina-Krankenhaus, hat zusätzlich die Position des Chefarztes in Gerolzhofen übernommen. Das Krankenhaus in Gerolzhofen hat auf diese Weise die stationäre Versorgung auf dem Gebiet der Unfallchirurgie und Orthopädie gesichert und das Leistungsspektrum wesentlich erweitert. Die Akzeptanz der Patienten ist dadurch kontinuierlich gestiegen.
Versorgungssicherheit gewährleisten
In einem nächsten Schritt beabsichtigen die beiden Partner am Standort in Gerolzhofen ein „Zentrum für Altersmedizin“ einzurichten. Es soll ein Versorgungsbereich im Umfang von 20 Planbetten geschaffen werden, in dem im Zusammenwirken mit den weiteren vorhandenen Fachrichtungen Leistungen der Akutgeriatrie, schwerpunktmäßig für Patienten aus dem Leopoldina-Krankenhaus und der Geomed Kreisklinik, erbracht werden. Geplant ist der Aufbau einer eigenständigen Hauptabteilung für Akutgeriatrie unter der Verantwortung eines leitenden Arztes mit der Weiterbildung für „klinische Geriatrie“, ergänzt durch ein multiprofessionelles Team aus Therapeuten, Psychologen, Sozialarbeitern und Pflegepersonal mit fachspezifischer Zusatzausbildung.
Angebote für neue Indikationen
Beide Krankenhäuser verfolgen mit der erweiterten Zusammenarbeit mehrere Ziele. Die Kooperation dient einerseits dazu, den Krankenhausstandort Gerolzhofen mit leistungsfähigen Strukturen langfristig zu sichern und dabei moderne, bedarfsgerechte Behandlungsangebote für neue und wachsende medizinische Indikationen bereitzustellen. Gleichzeitig profitiert das Leopoldina-Krankenhaus durch eine Entlastung der teilweise angespannten Belegungssituation und erreicht freie Kapazitäten zum Aufbau von speziellen Zentren und ergänzenden medizinischen Angeboten. Durch die an der Geomed-Klinik neu geschaffene Abteilung für Akutgeriatrie würde auch den Patienten des Leopoldina-Krankenhauses, deren Erstversorgung abgeschlossen wurde, eine nahtlose und spezialisierte Weiterbehandlung im Bereich der Altersmedizin wohnortnah angeboten, die bisher im Landkreis Schweinfurt nicht zur Verfügung steht.
Synergiepotenziale
Ergebnis einer Analyse: erhebliche Synergiepotenziale sind vorhanden In einer von Stadt und Landkreis Schweinfurt beauftragten Analyse zu den Kooperationsmöglichkeiten der beiden Häuser durch die Unternehmensberatung Oberender&Partner kam man zu dem Ergebnis, dass bei einer engen Zusammenarbeit der beiden Kliniken der bisher defizitäre Krankenhausstandort Gerolzhofen wirtschaftlich betrieben werden könne, sofern es gelingt, die erheblichen Synergiepotentiale mit dem Leopoldina-Krankenhaus zu nutzen. Voraussetzung dafür sei eine enge Abstimmung des medizinischen Leistungsangebotes und die Ansiedlung neuer Leistungsbereiche am Standort Gerolzhofen.
Akutgeriatrie
Die Schaffung eines neuen akutgeriatrischen Versorgungsangebotes im Landkreis Schweinfurt ist vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der die gesellschaftliche Entwicklung in den nächsten Jahren stark beeinflussen wird, ein wichtiger Baustein in der medizinischen Versorgung einer wachsenden Zahl älterer und alter Menschen in der Region Schweinfurt. Schon 2020 wird fast jeder fünfte Krankenhauspatient über 80 Jahre alt sein und die Zahl der Demenzkranken in Bayern in den nächsten 15 Jahren um 40 Prozent zunehmen. Damit steigt der Bedarf an passgenauen medizinischen Angeboten für diese Patientengruppen. Im nächsten Schritt wollen die Kooperationspartner eine gemeinsame Ausschreibung für den Leiter der Geriatrie in Gerolzhofen auf den Weg bringen.
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