Aus den Kommunenzurück

(GZ-17-2020)
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► Projekt:

 

„Autochthones Saatgut für die Region“ auf sehr gutem Weg

 

Bei einem gemeinsamen Ortstermin mit dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald e. V. und dem Maschinen- und Betriebshilfsring Cham e. V. in Pinzing stellte Landrat Franz Löffler das Projekt „Anbau von autochthonem Saatgut für die Region“ vor, dessen Ziel die Gewinnung von gebietsheimischen (autochthonen) Saatgut ist. „Heimische Pflanzen haben sich seit Jahrtausenden an die Bedingungen vor Ort wie etwa Klima, Boden, Tageslänge, und Höhenlagen angepasst.

Foto: Ritt
Foto: Ritt

Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt daher zum Schutz der Biodiversität seit 1. März 2020 vor, dass in der freien Natur gebietsheimisches Saatgut bei der Ansaat verwendet werden muss. Für unsere Region gibt es aber keinen einzigen Anbieter. Deswegen haben wir uns gemeinsam mit unseren Partnern an dieses Thema gewagt und können nun ein Jahr nach Projektstart erste Ergebnisse vorweisen, die uns motivieren, hier gezielt weiter zu arbeiten.“, so Löffler.

Um den Bedarf an gebietsheimischem Saatgut zu decken, startete der Landkreis bereits 2019 das Projekt zum Anbau von Wildpflanzen aus der Region für die Region. Der Naturpark übernahm das Projektmanagement und als ersten Schritt die Sammlung von Saatgut von vier häufigen Wiesenpflanzen: Gemeine Schafgarbe, Spitzwegerich, Echtes Johanniskraut und Weißes Labkraut. Die Samen wurden über den Winter von einer Gärtnerei zu Pflanzen angezogen. Der Maschinenring Cham brachte die Pflanzen dann im Frühjahr 2020 auf den Acker und kümmert sich seither mit viel Handarbeit und Fingerspitzengefühl.

„Auch wir vom Maschinenring betraten mit diesem Projekt absolutes Neuland. Bei dem Vorhaben handelt es sich nicht um das Anlegen einer Blühfläche oder Blumenwiese, sondern um einen artenreinen Anbau – am ehesten vergleichbar mit Gemüseanbau. Demnächst steht die Ernte des Saatguts an. Auch diesbezüglich müssen wir uns eine spezielle Erntemethode überlegen.“, fasst der Geschäftsführer Johann Stibich zusammen. Das so gewonnene Saatgut soll dann im nächsten Jahr großflächiger angebaut werden und auch weitere Arten sollen hinzukommen.

„Bereits im ersten Jahr des Anbaus konnten so viele wichtige Erfahrungen gewonnen werden – von der Sammlung des Ausgangssaatguts und den verschiedenen Ansprüchen der Arten, über den Umgang mit Pflanz- und Hackmaschine bis hin zur Unkrautbekämpfung. Vor allem aber ist ein Netzwerk aus Partnern entstanden, die ihre jeweiligen Expertisen erfolgreich bündeln.“, so Landrat Löffler abschließend.

 

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