Aus den Kommunenzurück

(GZ-19-2020)
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► Alternative zu großen Telekommunikationsunternehmen:

 

Geförderter Breitbandausbau in Holzheim am Forst

 

Der Breitbandausbau der Gemeinde Holzheim am Forst (Landkreis Regensburg) wird im Rahmen des Breitbandförderfahrens durch die R-KOM in Kooperation mit der Laber-Naab Infrastruktur aus Parsberg hergestellt. Im Rahmen des offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahrens wurde R-KOM, Regensburger Telekommunikationsgesellschaft bmH & Co. KG, als wirtschaftlichster Anbieter ausgewählt. Die R-KOM praktiziert in Holzheim am Forst eine kommunale Zusammenarbeit mit der Laber-Naab Infrastrukturgesellschaft GmbH.

Die Laber-Naab Infrastrukturgesellschaft ist ein lokaler Netzbetreiber für passive digitale Infrastruktur. Sie plant, baut und betreibt Hochgeschwindigkeitsnetze für Privat- und Geschäftskunden sowie Organisationen jeder Art. Die R-KOM installiert die aktive Technik und stellt die Telekommunikationsdienste für die Bürger bereit.

Raum für Handlungsbedarf

Diese Konstellation war auch für den 1. Bürgermeister von Holzheim am Forst, Andreas Beer, entscheidend.

„Die Gemeinde Holzheim am Forst ist eine von fünf Gemeinden im Landkreis Regensburg, wo Raum für besonderen Handlungsbedarf ist. Das stellt sich so dar, dass wir bei Regelförderprogrammen um zehn Prozent höher gefördert werden. Das heißt, die Gemeinde Holzheim hat 80 Prozent Förderung in Aussicht gestellt bekommen. Und bei einem so zukunftsträchtigen Thema wie der Glasfasererschließung im Zuge der Digitalisierung und des Erhalts der Immobilienwerte gerade im Umland, beim Stadt-Land-Gefälle, ist es sinnvoll, dass man auf dem Land genauso effektiv wohnen kann.“

Internet mit 1.000 Mbit/s

Und „Land“ bedeutet eben auch Dörfer und Ortsteile, die etwas abseits liegen und oft von den großen Anbietern links liegen gelassen werden. Das ist jedoch bei der Laber-Naab Infrastrukturgesellschaft GmbH und der R-KOM anders. Nach dem Auswahlverfahren der Bayerischen Breitbandrichtlinie werden 35 unterversorgte Gebäude in den Gemeindeteilen Brunoder, Geisenthal, Haslach, Hubhof, Irrnhüll, Ödenholz, Traidenloh, Unterbrunn und Wildthal angebunden.

Die Glasfaser wird im Rahmen des Projekts bis an die Grundstücksgrenze gefördert (FTTP – fiber to the premises). Hierzu werden die Glasfaserleitungen vom zentralen Netzknoten über den öffentlichen Grund bis auf die privaten Grundstücke der 35 unterversorgten Gebäude verlegt. Bewohner, die im Rahmen der Vermarktungsphase mit R-KOM einen Vertrag über Telekommunikationsdienste unterzeichnen, erhalten die Lichtwellenleiter bis ins Gebäude. Mit dem aktuellen Produktangebot der R-KOM steht den Bewohnern dann Internet mit einer Geschwindigkeit von 1.000 Mbit/s zur Verfügung.

Lückenloser Ausbau

Gerade jetzt in der Corona-Pandemie hat sich für den Holzheimer Rathauschef am Beispiel Homeoffice gezeigt, dass sich der ländliche Raum nicht abhängen lassen darf. Zwar verbuche man ein wirtschaftlich schwächeres Steueraufkommen gegenüber den Stadtrandgemeinden und Ballungszentren, jedoch habe man ziemlich schnell und nach kurzer Diskussion einstimmig beschlossen, das komplette Gemeindegebiet lückenlos auszubauen und zu erschließen – inklusive aller Weiler und Gehöfte.

Im Frühjahr war Spatenstich, die Baumaßnahme läuft nach Plan. Ziel der R-KOM und der Laber-Naab Infrastruktur GmbH ist, in den nächsten Jahren noch weitere Gemeindeteile an das Glasfasernetz anzuschließen und somit die Bürger auf den höchsten Stand der Telekommunikationstechnik zu heben. Nur ein Glasfaseranschluss stellt sicher, dass auch in Zukunft der Bedarf an Bandbreite gesichert erfüllt werden kann.

Positives Zwischenfazit

Auch Bürgermeister Beer zieht ein positives Zwischenresümee:

„Die Entscheidung zugunsten der LNI hatte absolut wirtschaftliche Gründe.“ Die erste kommunale Infrastrukturgesellschaft, parallel zu Anbietern wie Telekom, Vodafone usw., sei damals ein bayerisches Pilotprojekt gewesen. Laut Beer konnte durch die Gründung der LNI auf dem Land überhaupt erst ein Wettbewerb hergestellt werden. Damit entstand ein Konkurrenzdruck beim Umgang mit Steuermitteln, die letztendlich in bürgerlicher Hand bleiben.

Das bedeutet: Wenn irgendwann durch die Leitungsgebühren ein Gewinn erwirtschaftet wird, fließt dieser zurück in den Zweckverband und dient der Allgemeinheit. „Und das ist ja das Optimum, wenn staatliche Gelder in die öffentliche Hand zurückfließen“, betont der Rathauschef.

Markus Bauer

 

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