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(GZ-5-2021)
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► Oberfränkische und oberpfälzische Integrationspreise 2020:

 

Leuchtende Vorbilder

 

Initiativen aus Bamberg und Bayreuth sind von Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz für ihr gesellschaftliches Engagement mit dem Oberfränkischen Integrationspreis 2020 ausgezeichnet worden. Der Integrationspreis der Regierung der Oberpfalz ging an die Stadt Wörth a. d. Donau sowie an Initiativen aus Regenstauf, Trabitz, der Stadt Amberg bzw. dem Landkreis Amberg-Sulzbach, und der Stadt Weiden.

Mit ihrem Projekt „Deutsch lernen mit allen Sinnen“ leistet die Erlöser-Mittelschule Bamberg seit vielen Jahren hervorragende Arbeit beim Spracherwerb sowie der schulischen und kulturellen Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

Dabei ist vor allem der ganzheitliche Ansatz hervorzuheben, den die Schule verfolgt. Kunst, Kultur, aber auch das Kennenlernen bestimmter Kulturtechniken tragen in hohem Maße dazu bei, dass die Schüler das Leben in der neuen Heimat Deutschland gut meistern, schulisch vorankommen und Beziehungen zu Gleichaltrigen aufbauen können.

Die Erlöserschule wird von Schülern aus 34 Nationen besucht. Es gibt zwei Deutsch-Klassen, in denen Schüler mit Migrationshintergrund besonders gefördert werden. Sie umfassen die Jahrgangsstufen 5 und 6 sowie 7 bis 9 und werden seit 2018 im Ganztag geführt.

Deutsch lernen mit allen Sinnen

Die besondere Qualität des Projekts „Deutsch lernen mit allen Sinnen“ liegt darin, dass es über die Kerninhalte des Unterrichtsfachs „Kulturelle Bildung und Werteerziehung“ hinaus mit zahlreichen Einzelprojekten zum Beispiel aus den Bereichen Musik, Theater, Film und Heimatgeschichte verknüpft ist.

Das von einer Deutsch-Klasse entwickelte Theaterprojekt „Black-Light-Show“ wurde in diesem Jahr mit dem renommierten CC-Buchner-Preis ausgezeichnet.

Ein weiterer Preisträger, die Integrationslotsenstelle der Stadt Bayreuth, koordiniert das Engagement von insgesamt 62 aktiven Ehrenamtlichen, die einzelne oder auch mehrere Familien mit Migrationshintergrund betreuen und sie in den verschiedensten Lebenslagen unterstützen.

Im März 2020 mussten, bedingt durch den Lockdown, die Schulen geschlossen und die Beschulung auf „Homeschooling“ umgestellt werden. Gerade Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund wurden dadurch vor erhebliche Schwierigkeiten gestellt. Hier half die Integrationslotsenstelle mit ihrem Projekt „Hausaufgabenunterstützung und Betreuung von Kindern“.

Engagement für die Kinder in Gemeinschaftsunterkünften

Der Hauptamtliche Integrationslotse der Stadt Bayreuth, Ibukun Koussemou, engagierte sich in dieser Zeit besonders für die Kinder in den Gemeinschaftsunterkünften in Bayreuth. Geeignete Unterrichtsräume für die Kinder fanden sich schließlich durch die Anmietung eines Mehrzweckraumes vom Verein „Come and See“.

Die hierfür erforderlichen Aufwendungen wurden aus Eigenmitteln und aus Spenden der Adalbert-Raps-Stiftung in Kulmbach bestritten. Für die Beschulung konnten 13 Ehrenamtliche gewonnen werden, Studierende der Universität Bayreuth und Schüler verschiedener Schulen. Gebildet wurden zwei Klassen mit insgesamt 15 zu beschulenden Kindern.

Verlässliche Institutionen

Die Regierung der Oberpfalz verlieh den ersten Preis an die Stadt Wörth a. d. Donau im Landkreis Regensburg mit dem Arbeitskreis „Wörth ist bunt“ und dem Familienstützpunkt Donau.Wald. Im Jahr 2016 wurde der Arbeitskreis „Wörth ist bunt“ gegründet, der Migranten aller Nationalitäten willkommen heißt und Familien und Einzelpersonen als Basis für ein friedliches und sozialverträgliches Miteinander unterstützt.

„Wörth ist bunt“ ist ein Zusammenschluss von ehrenamtlich engagierten Bürgern, Stadträten, Kindergarten, Schulen, der Jugendpflegerin, dem Familienstützpunkt sowie der Behindertenbeauftragten der Stadt Wörth. Der Arbeitskreis steht für ein offenes, tolerantes und diskriminierungsfreies Wörth.

Zu den Aktionen des Arbeitskreises gehören regelmäßige Veranstaltungen, Nachhilfeprojekte in den Ferien für Migrantenkinder, Aktionen gegen Rassismus, Theaterstücke, Vorträge, Filmnachmittage, Aktionstage in der Mittelschule, ein Erzählcafé im Bürgersaal, gemeinsames Malen, ein Elterncafé sowie Kinoabende.

Helferkreise und Netzwerke

Den zweiten Preis erhielt der „Helferkreis GU Regenstauf“ aus dem Landkreis Regensburg. Die sieben Ehrenamtlichen engagieren sich seit Bestehen der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Regenstauf im Jahr 2017 für um die 70 bis 80 Asylbewerber. Der Helferkreis ist eine verlässliche Institution für die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Regenstauf und wird von der Unterkunftsverwaltung der Regierung als wertvoller Ansprechpartner geschätzt.

Ein dritter Preis ging an Gisela und Ernst Schmutterer aus Trabitz im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab. Das Ehepaar hat bewiesen, dass jeder von uns seinen individuellen Beitrag zur gelingenden Integration von geflüchteten Menschen leisten kann.

Arbeitskreise

Einen weiteren dritten Preis erhielt das Bündnis Migration & Integration der Stadt Amberg und des Landkreises Amberg-Sulzbach, das mehrere Arbeitskreise aufgebaut hat mit dem Ziel, die Integration in verschiedenen Bereichen zu forcieren. Ebenfalls mit einem dritten Preis wurde das „Netzwerk Asyl Weiden“ bedacht, das alle ehrenamtlichen Tätigkeiten in Weiden rund um die Flüchtlingsarbeit unter einen Hut gebracht hat.

Die Preisgelder

Die Erstplatzierten wurden mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgezeichnet, die Zweitplatzierten durften sich über 1.500 Euro freuen. Die drei Drittplatzierten wurden mit einem Preisgeld von je 500 Euro gewürdigt. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 5.500 Euro stellte das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration zur Verfügung.

DK

 

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