Aus den Kommunenzurück

(GZ-7-2021)
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► Wackersdorfer Westfeld:

 

Pflanzungen von rund 6.000 Laubbäumen und Sträuchern

Nadelwald-Monokulturen werden zu klimarobustem Mischwald.

Uniper investiert in drei Jahren 300.000 Euro in das Waldumbauprojekt.

 

Uniper hat mit dem für 2021 geplanten Teil 2 den auf drei Jahre angelegten Umbau der Nadelwald-Monokulturen südwestlich des Rekultivierungsgeländes Wackersdorf-Westfeld fortgesetzt. Wie im vergangenen Jahr begonnen, soll auf weiteren 10.000 Quadratmetern ein ökologisch wertvoller, dem Klimawandel trotzender Mischwald entstehen. Rechtzeitig zum Frühlingserwachen konnten die diesjährigen Pflanzungen von rund 6.000 Bäumen und Sträuchern erfolgreich abgeschlossen werden.

Die notwendigen Entnahmen der Kiefern erfolgten in der zweiten, frostigen, vegetationsarmen Januarwoche. Insgesamt wurden gut 110 Festmeter Holz ausgelichtet, gehäckselt und nur teilweise abtransportiert, denn das vor Ort belassene Häckselgut dient der Verbesserung der Nährstoffe im Boden.

Aus dem dünnerem Astmaterial sind Totholzinseln aufgeschichtet worden. Mit einem Teil des bei der Auslichtung angefallenen Astmaterials werden die in den rekultivierten Bereichen des Westfelds bereits vorhanden Totholzhaufen ergänzt, da diese im Laufe der Jahre verrotten. Auch wird ein Teil des Schnittguts noch für weitere Totholzhaufen im Rahmen der anstehenden Rekultivierung des Westfelddamms Verwendung finden. Geeignete Baumstämme gehen an die holzverarbeitende Industrie.

Ebenso wie Totholzhaufen und Wurzelstockinseln wurden auch bei der diesjährigen Umbauaktion sogenannte Torsobäume als geschützte Lebensräume für diverse Insekten, Amphibien, Kleinsttiere und bestimmte Vogelarten eingerichtet. Zur Schaffung der „Neubauwohnungen“ wurden 22 Bäume auf vier bis sechs Meter gekappt.

Anders als im vergangenen Jahr wurden dieses Jahr nur Kiefern aus der Monokultur entnommen, um Platz für die Laubbaumpflanzungen zu schaffen. Die Pflanzungen mit Bäumen erster Ordnung (rd. 5.200 Rotbuchen, Stieleichen, Winterlinden und Hainbuchen) mit Wuchshöhen über 20 Meter fanden ab der zweiten Märzwoche statt. Sie wurden in den bestehenden Kiefernbestand als Unterpflanzungen integriert.

Zusätzlich entstanden entlang des Waldrandes Gruppen aus insgesamt 100 Weißdornsträuchern, gewöhnlichem Schneeball, Heckenrosen und Pfaffenhütchen; daran schließen drei Reihen mit insgesamt 100 nicht sehr hoch wachsenden Bäumen (sogenannter zweiter Ordnung mit Wuchshöhen zwischen 10 und 20 Meter) der Sorten Vogelkirsche, Purpurweide, Wildapfel und Wildbirne.

Mischwaldlebensraum für Insekten, Vögel und Pflanzen

Gegen Wildverbiss werden die Neupflanzungen, bis zu einer Aufwuchshöhe von rund 1,30 Meter, mit einem rund 600 Meter langen Wildschutzzaun geschützt, der in der ersten Märzwoche gezogen wurde. Ab der zweiten Märzwoche die eigentlichen Pflanzarbeiten. Die Setzlinge wurden bodenschonend von einer Forst- und Landschaftspflegefirma aus der Region gepflanzt.

Um das Wurzelwerk der jungen Bäume tiefer in die Erde einbringen zu können, kam bei den Pflanzungen auch ein Erdbohrgerät zum Einsatz. Die Arbeiten erfolgen wieder in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten der Forstwirtschaft. Ziel ist die Schaffung eines artenreichen, ökologisch wertvollen Mischwaldlebensraums für Insekten, vor allem Bienen und Schmetterlinge sowie Vögel und Pflanzen.

Über 300.000 Euro investiert Uniper in das auf drei Jahre angelegte Waldumbauprogramm zwischen dem Rekultivierungsgelände Westfeld und der A 93. Das Projekt unterstützt das Waldumbauprogramm der Bayerischen Staatsregierung zur Schaffung gesunder, standorttypischer und klimawandelresistenter Laub- und Mischwaldflächen und ist detailliert mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abgesprochen.

Uniper hatte zugesichert, im Rahmen der Rekultivierung des Westfeldes und der damit verbundenen ökologischen Verbesserungsmaßnahmen die Nadelwaldmonokulturen auf der Flur des Steinberger Ortsteils Oder umzubauen und ökologisch aufzuwerten.

Ein erster Waldumbautest erfolgte mit sichtbarem Erfolg vor etwa acht Jahren nordwestlich eines zweiten Feuchtbiotops, das auch als Regenrückhaltebecken fungiert. Auch wurde 2012 bereits die Wiedervernässung und Erweiterung von rund 10.000 Quadratmeter Moorwaldflächen rund um eine angrenzende Naturschutz-Ausgleichfläche, das so genannte BBI-Becken, und entlang dessen Wasserzulaufs erfolgreich abgeschlossen. Ein dritter Waldbereich bildet im Jahr 2022 den Abschluss der ökologischen Umbaumaßnahmen.

 

 

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