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(GZ-7-2021)
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► 53. Veitshöchheimer Landespflegetage virtuell:

 

Klimaanpassung und Pflanzenverwendung

 

Unter dem Motto „Von der Bühne auf den Bildschirm – Landespflegetage einmal anders!“ fanden die 53. Landespflegetage in Veitshöchheim als Online-Tagung statt. Fachleute standen live vor Kamera und Mikrofon und beantworteten die Fragen der gut 650 Gäste aus dem Chat. Themenschwerpunkt am ersten Tag waren hochaktuelle Anpassungen in Planung und Baubetrieb aufgrund des Klimawandels. Tags darauf drehte sich alles um die Pflanzenverwendung in Stadt und Land. Die Organisation der Tagung hatte das Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) übernommen.

Nach Hitze- und Trockenjahren, bedingt durch den Klimawandel, richtet sich der Fokus auf die Ressource Wasser. Die Versorgung der Bevölkerung hat höchste Priorität vor Industrie, Landwirtschaft und Gartenbau. Über erste Ergebnisse der Befragung bayerischer Städte und Gemeinden zur Bewässerung öffentlicher Grünflächen berichtete Nikolai Kendzia, LWG Veitshöchheim.

Straßenbäume wachsen an lebensfeindlichen Standorten. Thermische Stammschäden, Hitzerekorde sowie Krankheiten und Schädlinge werden zur Herausforderung. Nur wenige Baumarten tolerieren diesen Stresscocktail. Dr. Susanne Böll, LWG Veitshöchheim, stellte klar, wie hoch die Hitzebelastung in Krone, Stamm und Baumscheibe tatsächlich ist und inwieweit es den hitzebeständigeren kontinentalen Arten gelingt, Temperatureinflüsse stärker zu regulieren als heimische Baumarten.

Die Strahlungsintensität und auch die Betroffenheit mit weißem Hautkrebs nimmt zu. Erhöhte Sonnen-, UV- und Hitzebelastung erfordern unterschiedliche Maßnahmen, sowohl im Betrieb als auch auf der Baustelle. Gerhard Zäh (VGL Bayern), Carola Amling (SVLFG) und Mathias Nix (Grünflächenamt Stadt Frankfurt am Main) diskutierten, wie durch gute Zusammenarbeit der Schutz der Mitarbeiter gelingen kann.

Veitshöchheimer Leitbild

Alle wollen das Gleiche, doch welcher Weg führt zum Ziel? Grünflächen sollen ökologisch wie auch wirtschaftlich bei Anlage und Unterhalt sowie dauerhaft nutzbar, ggf. ertragreich und optisch ansprechend sein. Das Veitshöchheimer Leitbild zur Pflanzenverwendung in Siedlungen und auf landwirtschaftlich bzw. gärtnerisch genutzten Flächen setzt auf Integration statt Konfrontation. Die Anforderungen des Naturschutzes an die Pflanzenauswahl hinterfragte Theresa Edelmann, LWG Veitshöchheim.

Viele der bislang gern verwendeten Pflanzen wie Hortensien oder Rhododendren leiden unter extremer wochenlanger Hitze und Trockenheit. Angelika Eppel-Hotz und Andreas Adelsberger, beide LWG Veitshöchheim, tauschten sich aus über die Überlebenskünstler unter den Gehölzen und Stauden, die die Sonne lieben und die Hitze tolerieren. Arten von Trockenstandorten verschiedener Regionen liefern ein umfangreiches Sortiment für öffentliches und privates Grün.

Neue Herausforderungen

Funktionieren schön anzusehende Staudenpflanzungen auf großen Flächen? Pflegepersonal- und Wetterwechsel sorgen regelmäßig für neue Herausforderungen, selbst wenn der Unterhaltsetat gesichert ist. Dr. Stefan Schmidt, Landschaftsarchitekt in Wien und Dr. Philipp Schönfeld, LWG Veitshöchheim, nahmen die virtuellen Gäste schließlich mit auf Erkundungstour zur Planung, Pflanzung und Pflege von 110.000 Stauden und sieben Jahren Pflegeerfahrungen seit den Pflanzarbeiten 2013.

DK

 

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