Aus den Kommunenzurück

(GZ-10-2021)
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► Sonnenkampagne im Landkreis Dillingen:

 

Vorreiter in Sachen Klimaschutz

 

Der Landkreis Dillingen zählt zu den Vorreitern in Sachen Klimaschutz. Dieses Zwischenfazit zieht Landrat Leo Schrell zur Sonnenkampagne des Landkreises und verweist dabei auf die vielfältigen Initiativen und Maßnahmen.

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamtes. Bild: Landratsamt Dillingen a.d.Donau
Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamtes. Bild: Landratsamt Dillingen a.d.Donau

So geht der Landkreis bei vielen Projekten mit gutem Beispiel voran. Schrell nennt in diesem Zusammenhang die Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Landratsamtes sowie einen Batteriespeicher, die im Zuge der Erweiterung und Sanierung des Landratsamtes installiert wurden.

Ergänzend dazu wurden beim Landratsamt für den Fuhrpark der Behörde, der sukzessive auf E-Mobilität umgestellt werde, Ladestationen errichtet, die teilweise auch von der Belegschaft genutzt werden können. „Wir wollen damit der E-Mobilität einen Impuls verschaffen“, betont Schrell.

Zudem ist geplant, auf den Parkboxen weitere Module einer Photovoltaikanlage zu installieren. Die bereits bestehende Photovoltaikanlage ging am 31.07.2020 ans Netz und erzeugte im Jahr 2020 23.310,60 kWh Strom. Davon wurden 85 % eigenverbraucht.

Als erfolgreiche Initiative des Landratsamtes bezeichnet der Landrat in diesem Zusammenhang die Sonnenkampagne. So stellt die Anschaffung einer Photovoltaikanlage nach Überzeugung des Landrats eine wirtschaftliche Investition in eine nachhaltige Zukunft dar. Dazu tragen insbesondere die ausgereifte Technik und die mittlerweile günstigen Anschaffungskosten bei.

Durch Eigenverbrauch wirtschaftliche Solaranlagen

„Vor allem, wenn Teile des erzeugten Stroms in Kombination mit einem Speicher selbst verbraucht werden, ist eine Photovoltaikanlage höchst lukrativ. Die Sonnenkampagne, die der Landkreis Dillingen a.d.Donau gemeinsam mit weiteren Partnern umgesetzt hat, ist dabei ein wichtiger Baustein der regionalen Energiewende“, betont der Landrat.

Die Kampagne, die im Zuge des European Energy Awards (eea) entstanden sei, habe sich dabei nach Ansicht des Landrats als „goldrichtig“ erwiesen. „Ziel der Kampagne ist es“, so Schrell, „die Bürgerinnen und Bürger für die Energiewende und den Klimaschutz weiter zu sensibilisieren, das vorhandene Potenzial zu nutzen und damit auch die Wertschöpfung in der Region weiter zu erhöhen.“

Die in den vergangenen beiden Jahren angebotenen Vortragsveranstaltungen, die im Rahmen der Sonnenkampagne mit den Kommunen und den lokalen Energieversorgern angeboten wurden, waren dabei laut Schrell ein absoluter Renner. Weit über 1.200 Besucherinnen und Besucher informierten sich in insgesamt neun Vorträgen über die Nutzung von Sonnenstrom und den damit verbundenen Möglichkeiten der Eigenstromnutzung.

Bonus beim Neubau eines Effizienzhauses 40 Plus 

Sebastian Hartmann vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu, das den Landkreis Dillingen bei der Umsetzung des European Energy Awards begleitet, informierte aktuell zu den Neuerungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2021). So wurde laut Hartmann die Grenze zur EEG-Umlagebefreiung von 10 auf 30 kWp angehoben. Anlagen in diesen Größenordnungen werden somit, laut dem Experten, in Verbindung mit Eigenverbrauch nochmals deutlich wirtschaftlicher und können damit im Sinne der Energiewende großzügiger ausgelegt werden. „Einen besonderen Bonus für Photovoltaikanlagen gibt es auch beim Neubau eines Effizienzhauses 40 Plus“, so Hartmann.

„Bei diesem Effizienzhaus-Standard ist zwingend eine PV-Anlage mit Batteriespeicher und ein Erneuerbares-Energien Heizsystem erforderlich. Derzeit bietet das Programm 25 Prozent Tilgungszuschuss auf einen Höchstbetrag von 120.000 € pro Wohneinheit, ab 1. Juli 2021 wird der Höchstbetrag sogar auf 150.000 € angehoben“, freut sich Hartmann über die neuen Fördermöglichkeiten.

Potenzial auf Hausdächern

Christian Weber von der Wirtschaftsförderstelle des Landratsamtes Dillingen, der die Sonnenkampagne federführend verantwortet, betonte „dass durch die Sonnenkampagne insbesondere die Privatbürger auf das Potenzial auf ihren Hausdächern aufmerksam gemacht werden sollen. Durch die Kampagne wird deutlich aufgezeigt, dass die Sonnenstromnutzung auf dem eigenen Hausdach nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich rentabel ist.“

Die Preise für die PV-Module sind in den letzten Jahren stark gesunken, was insbesondere die Anlagen in Kombination mit der Eigenstromnutzung zu einer lukrativen Investition in eine nachhaltige Zukunft macht.

„Um dies praxisnah aufzuzeigen, hat das Landratsamt zur Umsetzung der Sonnenkampagne ein neues, interaktives Solarpotenzialkataster erstellt, mit dem alle Bürgerinnen und Bürger virtuell eine eigene Photovoltaikanlage auf der eigenen Immobilie planen und simulieren können“, informiert Weber über das innovative Angebot des Katasters. Damit werde veranschaulicht, welche Potenziale das eigene Hausdach zur Nutzung der Sonnenenergie bietet und wie viel Strom selbst erzeugt werden kann.

Jeder Hausbesitzer kann laut Weber über das Online-Kataster, das auf Laserscandaten der Bayer. Vermessungsverwaltung beruht, eine eigene Photovoltaikanlage konfigurieren und simulieren und erfährt dabei mit dem Wirtschaftlichkeitsrechner, welche Renditen mit der Investition möglich sind.

Landrat Leo Schrell freut sich insbesondere über die aktive und rege Nutzung des Katasters seitens der Bevölkerung. So haben in den vergangenen beiden Jahren über 7.500 Bürgerinnen und Bürger das Kataster genutzt und sich mittels der angebotenen Tools zu einer eigenen Photovoltaikanlage informiert.

„Damit wird auch der konkrete Ausbau der Photovoltaik im Landkreis Dillingen sichtbar. Allein vom Jahr 2018 auf 2019 konnte ein Zuwachs von rund 280 Anlagen im Landkreis Dillingen über die Energieversorger verzeichnet werden. Die Zahlen für 2020 liegen bedauerlicherweise erst Mitte des Jahres vor, werden jedoch auch den Trend der vergangenen Jahre widerspiegeln“, so der Landrat.

Der Umweltausschuss des Landkreises Dillingen hat erst im Herbst des vergangenen Jahres die Weiterführung des Europen Energy Award (eea) beschlossen. Damit einhergehend soll auch die Sonnenkampagne des Landkreises fortgeführt und weitere Bausteine in der nächsten Sitzung des Energie- und Klimabeirats beraten werden.

Informationen zu Sonnenkampagne sowie zum Solarpotenzialkataster sind im Internet unter www.landkreis-dillingen.de; Rubrik „Wirtschaft & Energie“ – European Energy Award – Sonnenkampagne eingestellt.

 

 

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