Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2021)
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► Panmax Tour 2021:

 

Straßensanierung mit Nanotechnologie

GZ vor Ort bei Informationstag in Gilching

 

Mit steigenden Temperaturen werden auch die Tiefbauer wieder aktiv. Die Panmax GmbH mit Sitz im oberbayerischen Lengdorf eröffnete im April die Saison mit vier Straßensanierungen in Tuntenhausen, Buxheim, Gilching und Rohrdorf. Dabei kam eine besonders umweltschonende Sanierung, nämlich die Stabilisierung von Straßenkörper und Tragschichten mit Nanopartikeln und handelsüblichem Zement, zum Einsatz. Im Rahmen eines Ortstermins in der Gemeinde Gilching (Landkreis Starnberg) konnte sich die Bayerische GemeindeZeitung davon überzeugen, wie dieses intelligente Verfahren durchgeführt wird.

Vorher – nachher: In nur einem Tag wurde die Verkehrsfläche wieder hergestellt. Nach weiteren 24 Stunden Aushärtungszeit wurde der Weg für den Verkehr ohne Einschränkungen freigegeben.
Vorher – nachher: In nur einem Tag wurde die Verkehrsfläche wieder hergestellt. Nach weiteren 24 Stunden Aushärtungszeit wurde der Weg für den Verkehr ohne Einschränkungen freigegeben.

Konkret lautete die Herausforderung, den beliebten Krautgartenweg in kürzester Zeit auf Vordermann zu bringen. Der nicht ausreichend tragfähige Unterbau der Straße befand sich laut Panmax-Geschäftsführer Andreas M. Paulus in einem desolaten Zustand, weshalb bereits einen Tag vor den Hauptarbeiten ein Vorfräsen erforderlich wurde. Wochen zuvor waren bereits Bodenproben entnommen worden, um damit das exakte Mixverhältnis von Bodenmaterial, Zement und Nanopolymer festzulegen.

Wiederherstellung der Fläche in nur einem Tag

Nach dem Vorfräsgang, der bei zu großen Niveauunterschieden der Wegoberfläche gewählt wird, wurde mittels eines Graders die Feinplanie hergestellt. Ein Streuwagen brachte nun die vorher genau festgelegte Menge Zement auf. In einem weiteren Arbeitsschritt wurde die Fräse mit einem Tankwagen verbunden. Sie saugte die Wasser-Polymer-Mischung aus dem Vorratsbehälter und spritzte diese direkt über eine Einspritzvorrichtung in die Fräskammer. Mit der dadurch entstandenen homogenen Masse wurde eine Gräderplanie mit der festgelegten Neigung zur Ableitung des Oberflächenwassers hergestellt.

Im Anschluss wurde die Fläche mittels einer Walze verdichtet. Danach folgte der Auftrag des Verdunstungsschutzes, der eine gleichmäßige Hydratation der gesamten Tragschichtdicke gewährt. Durch Beigabe des Nanopolymers ist ein Entspannungswalzen oder Kerben nicht notwendig. So kann direkt auf die Tragschicht asphaltiert werden. Der bituminöse Verdunstungsschutz dient gleichzeitig als Haftgrund für den Asphalt. Asphalt und Nanopolymer-Zementstabilisierung nehmen als Trägerpaket die Verkehrslasten auf. Die Techniker von Panmax schafften die Wiederherstellung der Fläche in nur einem Tag, und nach weiteren 24 Stunden Aushärtungszeit wurde der Weg wieder freigegeben.

Kostbare Ressource Boden

Boden ist wertvoll. Herkömmliche Bodenaustauschverfahren, so Paulus, seien zwar gängig, aber teuer und vor allem nicht ressourcenschonend. Bei der Sanierung mittels Tragschichtverfestigung mit Nanopolymer könne neben den weitaus geringeren Kosten im Vergleich zur herkömmlichen Methode die Bauzeit erheblich verringert werden. Die Anwohner hätten somit kaum Einschränkungen zu befürchten.

Längere Lebensdauer - bessere Qualität

Auch werde eine deutlich längere Lebensdauer der so erneuerten Straßen erreicht, da der neue Belag eine gesteigerte Tragfähigkeit, eine verbesserte Elastizität sowie eine hohe Frost- bzw. Taubeständigkeit aufweise. „Selbst kontaminierte Böden können verarbeitet werden“, fügte der Geschäftsführer hinzu. Das Produkt, ökologisch unbedenklich, weil frei von Mikroplastik, könne auch in Umweltschutzzonen eingesetzt werden.

Einsatz in Kommunen

Da sich das Know-how von Panmax vor allem für den kommunalen Bereich empfiehlt, setzen bereits zahlreiche Gemeinden auf diese nachhaltige Art der Restaurierung von Belägen auf Autostraßen, Fahrradwegen, Parkplätzen, Wirtschaftswegen und Lagerflächen. Durchaus denkbar wäre es Paulus zufolge aber auch, Auto- oder gar Landebahnen entsprechend zu sanieren.

Mit der Bernegger GmbH, die in Gilching die Bodenstabilisierung vornahm, verfügt die Panmax GmbH nach Angaben ihres Geschäftsführers über einen „äußerst zuverlässigen und gewissenhaften Partner“. Bereits seit 1990 hat das oberösterreichische Unternehmen Erfahrung im Bereich des alternativen Straßenbaus und gilt als Wegbereiter auf dem Gebiet intelligenter Sanierungsverfahrens.

DK

 

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