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(GZ-14-2021)
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► Ismaning:

 

Zehn Jahre Geothermie

 

Vor zehn Jahren, kurz nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, beschloss der Gemeinderat, angeführt vom damaligen Bürgermeister Michael Sedlmair, einstimmig das Geothermie-Projekt Ismaning. Mit einer Investitionssumme von 60 Millionen Euro bis zum Endausbau handelte es sich dabei um das bis dato größte Infrastrukturprojekt der Gemeinde. Ein bedeutendes Kapitel nahm seinen Anfang.

„Auf´draht is“: Geschäftsführer Andreas Hobmeier (l.) und der damalige Bürgermeister Michael Sedlmair gaben im November 2012 die erste Wärmeversorgung frei. Bild: Wärmeversorgung Ismaning
„Auf´draht is“: Geschäftsführer Andreas Hobmeier (l.) und der damalige Bürgermeister Michael Sedlmair gaben im November 2012 die erste Wärmeversorgung frei. Bild: Wärmeversorgung Ismaning

Enthusiasmus und Schaffenskraft bestimmten von Beginn an das ambitionierte Energieprojekt. Noch im selben Jahr wurde die Wärmeversorgung Ismaning GmbH & Co.KG (WVI) als eine einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Gemeinde gegründet. Äußerst erfolgreich endeten ein Jahr später die Bohrarbeiten:

Rund 78 Grad heißes Thermalwasser mit einer Fördermenge von ca. 85 Litern pro Sekunde standen nach Abschluss der Tätigkeiten für die Versorgung der Gemeinde Ismaning zur Verfügung. Der gesamte Ort sollte, soweit irgendwie möglich, mit der regenerativen Wärme aus dem Erdinneren versorgt werden.

Zehn Jahre nach den ersten Beschlüssen, können Gemeinde Ismaning und WVI nunmehr auf eine respektable Entwicklung ihres Geothermieprojekts zurückblicken. Neun Bauabschnitte sind bereits vollendet, das Fernwärmenetz umfasst rund 58 Kilometer Länge und durchzieht die Gemeinde mittlerweile in alle Richtungen.

Rund 1.200 Objekte mit Voll- oder Optionsanschlüssen stehen auf der Kundenliste der WVI, darunter zahlreiche Privathaushalte ebenso wie namhafte Gewerbebetriebe und kommunale Einrichtungen. Fast 48 Millionen Kilowattstunden Wärme wurden in der vergangenen Heizperiode an die Verbraucher geliefert. Um die ohnehin notwendigen Tiefbauarbeiten für die Fernwärmeleitungen optimal zu nutzen, wurde vom Start weg ein hochmodernes Glasfasernetz mit aufgebaut, an das jeder Fernwärmekunde kostenlos einen Anschluss erhielt bzw. erhält.

Entsprechend zufrieden zeigt sich WVI-Geschäftsführer Andreas Hobmeier mit der Entwicklung des Projekts. Das finanzielle Engagement und die Arbeit, die in die Geothermie- und Glasfaserversorgung gesteckt wurden, haben sich aus seiner Sicht „absolut gelohnt“. Ismaning stehe in der regenerativen Energieversorgung und bei der Digitalisierung mit an der Spitze im Landkreis, weil heute hochaktuelle Themen bereits sehr früh aufgegriffen worden seien. Darüber hinaus sei der Zuspruch der Kunden ungebrochen:

„Unser Vertrieb konnte in den vergangenen Bauabschnitten bereits im ersten Anlauf Anschlussquoten von 50 bis 60 Prozent erzielen, dazu kommt jährlich eine ansehnliche Nachverdichtung in Gebieten, die bereits länger erschlossen sind.“

Allen Bürgern sowie allen Verantwortlichen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben, gebühre deshalb ein herzlicher Dank.

DK

 

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