Aus den Kommunenzurück

(GZ-18-2021)
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► Regional – ökologisch – sozial nachhaltig:

 

Pullach bekommt Regionalen Strommarkt

 

Mit dem Start des Regionalen Strommarkts in Pullach geht die erste Gemeinde in Oberbayern gemeinsam mit dem Bayernwerk einen neuen Schritt in Richtung nachhaltiger Energiezukunft. Mit dem „IEP Ökostrom“ können Bürgerinnen und Bürger vor Ort nun erstmals regional erzeugten, zertifizierten Ökostrom nutzen und gleichzeitig einen Beitrag für die karitative Arbeit vor Ort leisten. Wie genau dies funktioniert, erklärten die Partner von Gemeinde, Bayernwerk und Isartaler Tisch.

V.l.: Bayernwerk Regio Energie Geschäftsführer Thomas Oppelt, Isartaler Tisch-Vorsitzender Johannes Schuster, Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, IEP-Geschäftsführer Helmut Mangold, 1. Strommarkt-Kundin Evelyn Heinsdorf, IEP-Aufsichtsrat Johannes Burges. Bild: Michael Bartels/Bayernwerk
V.l.: Bayernwerk Regio Energie Geschäftsführer Thomas Oppelt, Isartaler Tisch-Vorsitzender Johannes Schuster, Pullachs Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, IEP-Geschäftsführer Helmut Mangold, 1. Strommarkt-Kundin Evelyn Heinsdorf, IEP-Aufsichtsrat Johannes Burges. Bild: Michael Bartels/Bayernwerk

„Mit dem Regionalen Strommarkt Pullach schlagen wir für unsere Bürgerinnen und Bürger nun ein neues Kapitel im Energiemarkt vor Ort auf“, erklärte Susanna Tausendfreund, Bürgermeisterin von Pullach im Isartal, bei der Vorstellung des regionalen Strommarktes. Stromversorgung und Stromabnahme finden nun quasi vor Ort statt. „Ich denke, das ist im Kleinen ein richtungsweisender Schritt in die zukünftige Stromversorgung: Lokal, regional, dezentral“, sagte Susanna Tausendfreund. Für die Gemeinde werde nun zusammen mit dem Bayernwerk erstmals ein in der Region erzeugter Strom angeboten.

Die Partnerunternehmen Innovative Energie Pullach (IEP) sowie die Bayernwerk Regio Energie GmbH werden für die Kunden des Strommarkts hierzu den „IEP Ökostrom“ anbieten. „Der zertifizierte Ökostrom aus dem Isartal ist zu 100 Prozent regenerativ erzeugt, zum Beispiel aus dem Wasserkraftwerk Baierbrunn“, sagte IEP-Geschäftsführer Helmut Mangold. So kauft die IEP die Strommengen exklusiv aus regionalen Wasserkraftwerken der Isar und Loisach. Strom aus Windkraft und neuen PV-Anlagen aus der direkten Nachbarschaft wird später den Strommix komplettieren.

Der Strom wird aber nicht nur einen regionalen und ökologischen, sondern auch einen sozialen Aspekt tragen: Denn bei jedem neuen Stromkunden spendet die IEP beim Abschluss eines Stromtarifs 50 Euro an den Isartaler Tisch. Zudem können Kunden die 1-Cent-Option ankreuzen – dann fließt 1 Cent pro kWh automatisch an den Isartaler Tisch, das sind pro Stromkunde im Schnitt 30 Euro pro Jahr. Johannes Schuster, Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins, freut dieses karitative Engagement sehr: „Dieser Wechselbonus ist tatsächlich ein innovatives Angebot. Damit werden unmittelbar Menschen unterstützt, denen im täglichen Leben sehr oft Chancengleichheit, Respekt und Beachtung versagt wird.“

Vorreiter für die wirkliche Energiezukunft

Nach den Worten von Thomas Oppelt, Geschäftsführer der Bayernwerk Regio Energie, wird Pullach im Landkreis München zum Vorreiter für die wirkliche Energiezukunft.

Er sagte: „Es gibt ein Bedürfnis der Menschen nach regionaler Nähe, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Menschen wollen Energie aus der Heimat. Dort erzeugt, dort verbraucht.“ Diese Nähe sei der Kern lokaler Märkte, in die auch Bürger ihre Erzeugungsanlagen einbringen oder in denen sie regenerativen Strom aus regionaler Herkunft beziehen können. Das Bayernwerk biete die Technologie, die zur Umsetzung dieser lokalen Märkte erforderlich ist. Mit der Vernetzung dezentraler Erzeugung zu lokalen Märkten nehme das Energiesystem eine echte Neuausrichtung.

„Wir freuen uns sehr, die Gemeinde Pullach bei dieser Entwicklung begleiten zu dürfen. Wir haben noch viel vor und möchten weitere Digitalisierungs- und Visualisierungslösungen einbauen und den Strommarkt in Richtung eines physischen Strommarkt zu entwickeln“, erklärte Thomas Oppelt.

Bereits zum Start stellt die Gemeinde über ihre regenerative Erzeugungsanlagen den vor Ort erzeugten Strom der Region zur Verfügung. Eine Beteiligung weiterer Energieerzeuger aus der Nähe, idealerweise mit einer Leistung größer als 100 kWp, ist weiterhin möglich.

 

 

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