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(GZ-1/2-2022)
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► Natürliches Dämmen:

 

Moosburg legt Förderprogramm auf

Ein Projekt mit Vorbildcharakter stellt das zum 1. Januar 2022 aufgelegte Moosburger Förderprogramm „Natürlich Dämmen“ dar, in dem die energetische Sanierung von Altbauten im Mittelpunkt steht. Nach Angaben der Stadtspitze gibt es nur sechs Städte in Deutschland, darunter ausschließlich größere Städte wie München, Hamburg oder Hannover, die ein derartiges Förderprogramm anbieten. Moosburg an der Isar mit seinen knapp 20.000 Einwohnern bildet hier eine Ausnahme. „Wir wollen, dass die Thematik ins Gespräch kommt und man beim Sanieren nicht nur an typische Dämmstoffe wie Glaswolle, Mineralwolle oder Styropor denkt“, erläutert 3. Bürgermeister Michael Stanglmaier.

Michael Stanglmaier. Bild: Stadt Moosburg
Michael Stanglmaier. Bild: Stadt Moosburg

Für die oberbayerische Stadt stellen Energieeinsparung und Klimaschutz eine zentrale umweltpolitische Aufgabe dar. Ziel des Förderprogramms „Natürlich Dämmen“ ist es, Gebäudeeigentümer durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss zu motivieren, energetische Sanierungsmaßnahmen mit nachwachsenden Rohstoffen umzusetzen. Pflanzlich basierte Dämmstoffe weisen nicht nur einen geringen Energieaufwand in der Herstellung, Entsorgung oder gar Wiederverwertung auf, sondern helfen zusätzlich, CO2 zu speichern.

Laut dem Moosburger Klimaschutzkonzept haben die privaten Haushalte mit 66 Prozent einen Anteil von mehr als der Hälfte am Gesamtwärmeverbrauch. Im Durchschnitt kann man bei einem noch recht hohen Anteil an unsanierten Gebäuden von einer Aufteilung von 87 Prozent für Heizung und 13 Prozent für die Wassererwärmung ausgehen.

Betrachtet man sich die Potenziale zur Energieeinsparung, so liegen diese in der Modernisierung des Gebäudebestands, da in Moosburg über 70 Prozent der Gebäude vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1978 erbaut worden sind. Somit haben sie einen relativ hohen Wärmebedarf, so dass hier durch eine Dämmung hohe energetische Einsparungen erreicht werden können. Insbesondere bei Altbauten kann so der Energieverbrauch spürbar gesenkt werden.

Förderfähig sind Dämmstoffe aus natürlichen Materialien, nachwachsenden Rohstoffen wie Holzfaser, Hanf, Flachs, Kork oder anderen natürlichen Baustoffen, die das Zertifikat „Blauer Engel“ oder „natureplus“ haben. Die Dämmstoffe müssen einen Mindestanteil von 80 Prozent an nachwachsenden Rohstoffen aufweisen. Gefördert werden Außenwanddämmungen, Dämmungen des Daches, der obersten Geschossdecke und der Kellerdecke. Der Fördersatz beträgt fünf Euro pro Quadratmeter gedämmter Fläche, die maximale Fördersumme liegt bei 1.500 Euro pro Antragsteller und Gebäude.

Voraussetzung ist, dass die Adresse des zu sanierenden Gebäudes sich in Moosburg befindet. Der Antrag muss sechs Monate nach Durchführung der Maßnahme gestellt sein.

DK

 

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