(GZ-6-2022) |
► Landkreis Neu-Ulm: |
Jahresbericht 2021
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Dass im vergangenen Jahr auf Landkreisebene mehr passiert ist als nur Corona, zeigt der jüngst erschienene Jahresbericht 2021 des Landkreises und Landratsamtes Neu-Ulm. Auf knapp 90 Seiten werde deutlich, „dass wir trotz mancher Einschränkung bei zukunftsweisenden Themen und Projekten gut vorangekommen sind“, betont Landrat Thorsten Freudenberger.
So erlebt die von der Abwärme des Müllheizkraftwerks des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs gespeiste Fernwärmeversorgung in Weißenhorn in Zeiten steigender Strom-, Heizöl- und Gaspreise einen wahren Boom und übertrifft alle Erwartungen. 321 Gebäude von Privatleuten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen waren Ende 2021 an das bis dato 25,2 Kilometer lange Fernwärmenetz, das die FWW GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen des Landkreises mit der Stadt Weißenhorn, betreibt, angeschlossen. Im Jahr 2022 sind weitere 113 Anschlüsse geplant. Dafür ist vorgesehen, die Fernwärmetrasse um weitere knapp fünf Kilometer zu verlängern. Die Investition lohnt sich für beide Partner nicht nur wirtschaftlich – die Nutzung der Abwärme ist früher rentabel als erwartet –, sondern auch ökologisch. Seit dem Anschluss der ersten Gebäude im Herbst 2017 wurde der Ausstoß von etwa 12.950 Tonnen CO2 vermieden. Das entspricht einem Verbrauch von 4,6 Millionen Liter Heizöl. Im gesamten Jahr 2022 sollen weitere 6.100 Tonnen CO2 oder 2,2 Millionen Liter Heizöl eingespart werden. Eine überwältigende Resonanz löste auch die „Homeoffice“-Offensive des Landratsamts Neu-Ulm aus. Fast ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzt das inzwischen in der Dienstvereinbarung „Mobile Arbeit“ geregelte Angebot, einen Teil der Arbeit von zu Hause aus oder von unterwegs zu erledigen. Immer deutlichere Konturen nimmt der Ausbau der Regio-S-Bahn Donau-Iller an. Auf der Süd-, Donau- und Brenzbahn werden die Verbindungen verbessert, es entsteht ein attraktiveres Zugangebot. Der Umbau des Bahnhofs Senden zur modernen Mobilitätsdrehscheibe ist in vollem Gange. Ebenso wurden Wege für ein verbessertes Busangebot im mittleren Illertal geebnet. Von Bayerns Kultusminister Michael Piazolo bekam der Landkreis zudem das Qualitätssiegel „Digitale Bildungsregion“ überreicht. Landrat Freudenberger zufolge „ist dies für uns ein klarer Auftrag, auch weiterhin stark in Bildung zu investieren. So werden wir die Sanierung des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen kraftvoll finanziell unterstützen. Für den Neubau des Lessing-Gymnasiums steht ein Architekturwettbewerb an, auf den wir uns freuen.“ Digitalisierung kommt voran Überhaupt bringt der Landkreis Neu-Ulm die Digitalisierung in großen Schritten voran. So ging eine neue, nutzerfreundliche Homepage online. Mit dem „Digital Hub“, dem Digitalisierungszentrum Ulm – Alb-Donau-Kreis – Biberach, und „5G: Stadt. Land. Leben retten“ hat sich der Landkreis an zwei vielversprechenden Pilotprojekten beteiligt. Auch amtsintern laufen die Digitalisierungsarbeiten auf Hochtouren. Den Feuerwehren ermöglichte der Landkreis einen ausstattungsmäßigen Quantensprung: Nebe einem neuen Gerätewagen Gefahrgut (GWG), stationiert bei der FF Weißenhorn, steht in Illertissen nun das neue hochmoderne Feuerwehrhaus. Ein Prunkstück ist die Atemschutzübungsstrecke – eine High-Tech-Anlage, die der Landkreis Neu-Ulm betreibt. Dort können alle 76 Feuerwehren und fünf Werksfeuerwehren von Elchingen bis Kellmünz unter modernsten Simulationsbedingungen für den Ernstfall trainieren. Auch die Taktisch Technische Betriebsstelle (TTB) für den Digitalfunk der Feuerwehren in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg erfüllt höchste Ansprüche an Technik und Personal. Zuständig ist sie für insgesamt 203 Standorte mit 5.845 Funkgeräten. Weiteres Highlight des vergangenen Jahres: Der Kreismustergarten in Weißenhorn hat zwei neue Attraktionen. Auf dem rund 9.000 Quadratmeter großen Gartengelände befinden sich seit Sommer 2021 ein Umweltpavillon und ein Kunstpfad mit Kunstwerken einheimischer Künstlerinnen und Künstler. Der Pavillon stellt das „Grüne Klassenzimmer“ für Kita-Kinder, Schulklassen, Jugendgruppen, VHS-Kurse und zur Ausbildung der Gartenpfleger der 36 Obst- und Gartenbauvereine im Landkreis dar. Außerdem wurde im Weißenhorner Stadtteil Attenhofen der mittlerweile sechste Klimawald mit ca. 5.000 Bäumen und Sträuchern gepflanzt. |
DK
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