Aus den Kommunenzurück

(GZ-7-2022)
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► Sicherung der Zukunftsfähigkeit Oberfrankens:

 

Best Practice-Beispiele für Akteure aus der Region

Den demografischen Wandel mitgestalten und dabei vor allem die Daseinsvorsorge sichern und qualitativ ausbauen, lautet das Credo des Demografie-Kompetenzzentrums Oberfranken, ein Projekt der Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv e.V. Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, hat es sich das Kompetenzzentrum zur Aufgabe gemacht, Kommunen, Unternehmen und lokale Initiativen bei der Sicherung der Zukunftsfähigkeit Oberfrankens zu unterstützen. Deshalb werden regelmäßig interessante Best Practice-Beispiele für Akteure aus der Region vorgestellt.

Beispiel „Bayreuth. Bühne für Wirtschaft“: Ziel der 2020 gestarteten Kampagne (Träger: Stadt Bayreuth, Wirtschaftsförderung) ist es, die Region als Karrierestandort sichtbar zu machen. Immerhin zählt Bayreuth zu den 78 dynamischen Groß- und Mittelstädten Deutschlands. Schwerpunkte des ausschließlich kommunal finanzierten Projekts sind die Vermarktung der Region in ausgewählten Quellgebieten, ein „Onboarding-Prozess“ über den „Welcome Service Bayreuth“, und die Bindung von Arbeitskräften in der Region (Neubürger-Veranstaltungen, Services für Schüler, Studenten etc.).

Ein bisher deutschlandweit einmaliges Kulturangebot an wechselnden Standorten in der Fränkischen Schweiz ist „Klappstuhl- KulTour“. Dieses 2021 gestartete Projekt (Träger: Klappstuhl- KulTour e.V.; Finanzierung: private Gelder, Regionalbudget 2021, Spenden; Budget: ca. 5.000 Euro plus laufende Kosten) eröffnet neue Räume für die Kunst und somit ungeahnte Bühnen, zum Beispiel in Gewerberäumen, Ladenlokalen, leerstehenden Gebäuden, Höfen und Gärten. Das Programm soll den Einstieg in kulturelles Interesse leicht machen und Menschen durch unterschiedliche Veranstaltungen in vielen Genres unterhalten. Die Darsteller und Künstler nutzen die Möglichkeiten vor Ort. Zudem bringt jeder Gast seine eigene Sitzgelegenheit mit. Auch besteht die Möglichkeit, vor Ort Klappstühle und kleine Klapptische auszuleihen. Der Eintritt erfolgt in der Regel auf Spendenbasis. Die Besonderheit sind der direkte Genuss und unmittelbare Eindruck. Reduziert auf ein Minimum liegt der Fokus auf dem Künstler. Authentisch, nahbar und direkt.

Entdeckertour Marktleugast

Die Heimat spielerisch kennenzulernen, Neues zu entdecken und Heimatverbundenheit zu wecken, ist das Ziel des Projekts „Entdeckertour Marktleugast“ (Träger: Verein für offene Jugendarbeit Marktleugast; Startfinanzierung: 80 Prozent aus Regionalbudget der ILE FMB, 20 Prozent aus Eigenmitteln des Vereins, laufende Kosten aus Eigenmitteln des Vereins; Startbudget: ca. 2.500 Euro). So sollen spannende, lustige und skurrile Geschichten sowie Hintergründe zu Festen, Religiösem, Gewerbe und Industrie oder der Natur rings um die Heimatgemeinde für Familien, Kindern und Jugendlichen und Senioren zugänglich gemacht werden. Mit der Entdeckertour wird Marktleugast vor Ort auf eigene Faust erkundet.

Interessierte loggen sich mit dem Smartphone über den QR-Code in die kostenlose Web-App ein, damit sie digital Rätsel lösen und Punkte sammeln können, um an weitere spannende Standorte in Marktleugast geführt zu werden. Die Verknüpfung mit einem Instagram-Account ist die erste Erweiterung des dynamischen Projektes. Durch Kooperation mit Institutionen, Vereinen und Einrichtungen soll das Angebot an Entdeckertouren weiter ausgebaut werden. So hat jede Gruppe die Möglichkeit, eine thematisch und auf die jeweilige Zielgruppe individuell zugeschnittene Tour einzubringen. So könnte z.B. für den Heimat- und Sachunterricht ein entsprechender Rundgang konzipiert und in eine Schulstunde integriert werden.

Beispiel „Kaffeebohnen in der Pfandflasche“: Die kleine Kaffeerösterei Garten Café aus Hollfeld veredelt direkt gehandelte Kaffeebohnen und engagiert sich aktiv für die Direktvermarktung in der Fränkischen Schweiz. Um Verpackungsmüll zu vermeiden aber dennoch die frisch gerösteten Kaffeebohnen aroma- und luftdicht zu verpacken, hat sie eine einfache und gleichzeitig geniale Idee entwickelt: Die Kaffeebohnen werden in braune 1-Liter Milch-Pfandflaschen abgefüllt, die in jedem Supermarkt zurückgegeben werden können (Finanzierung: Regionalbudget ILE Neubürg 80 Prozent Budget 10.000 Euro). Ziel ist es, vielen Verbrauchern die Nutzung von Mehrweg auch bei Lebensmitteln zu ermöglichen, die sonst üblicherweise in Wegwerf-Verpackungen im Handel sind.

Zum 2021 gestarteten Projekt gehört auch der Wissenstransfer und Austausch mit anderen Direktvermarktern, um diese ebenfalls zum Umdenken in Richtung Müllvermeidung und Pfandsysteme zu bewegen und zu ermutigen. Schließlich sind das Netzwerken und der Austausch mit Gleichgesinnten ein großes Anliegen der Kaffee-Rösterei. Das Konzept wird bereits von der Initiative „let‘s go Mehrweg“ des Landkreises Bayreuth als Vorzeigeprojekt beworben. Die Waren sind demnächst in sämtlichen Supermärkten und Dorfläden der Region erhältlich. Auch dank Social Media Auftritten und verschiedenster Einzelaktionen erfreut sich das Projekt bereits jetzt eines wachsenden Bekanntheitsgrads.

DK

 

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