Aus den Kommunenzurück

(GZ-11-2022)
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► Bezirk Unterfranken:

 

Mit ein paar Klicks zum Angebot

Ab Juni rascher Überblick über Einrichtungen in der Region

Welche Richtlinie ist gerade in Kraft? Was ist nötig, um eine soziale Leistung zu beantragen? Und wo finden sich in der Region Anlaufstellen bei sozialen Problemen? All diese Informationen werden in Kürze übersichtlich auf der Homepage des Bezirks Unterfranken zu finden sein. Spätestens Ende Juni soll der überarbeitete Internetauftritt freigeschaltet werden, so Sozialreferentin Eva-Maria Löffler. Dann können Anträge einfach heruntergeladen und Angebote in ausgewählten Regionen gesucht werden.

Zugutekommen wird die neu gestaltete Homepage zum Beispiel Menschen, deren Angehörige pflegebedürftig geworden sind. In dieser Situation tun sich tausend Fragen auf. Mit ein paar Klicks soll in Zukunft zum Beispiel ersichtlich werden, welche Seniorenheime und welche Sozialstationen sich in der Nähe des Wohnorts befinden. Auch wird über den Standort des nächsten Pflegestützpunkts informiert. „Wir werden außerdem überall Ansprechpartner mit den entsprechenden Kontakten auflisten“, so Viola von Brunn, Geschäftsleitende Beamtin der Sozialverwaltung.

Auch Menschen mit Behinderung können nach Einrichtungen und Angeboten suchen. So werden alle sozialpsychiatrischen Dienste in Unterfranken mit den entsprechenden Kontaktpersonen aufgelistet sein. Außerdem kann regionsweise nach Angeboten der Offenen Behindertenarbeit (OBA) oder des Ambulant betreuten Wohnens gesucht werden. Aufgeführt werden weiter die Adressen von Werkstätten für behinderte Menschen, von Tagesstätten, Zuverdienst- und Inklusionsprojekten.

Die neue Homepage führt schließlich Freizeitmaßnahmen für Menschen mit einem Handicap auf und informiert zu Themen wie „Hilfsmittel“ und „Schulbegleitung“. Informationen gibt es aber zum Beispiel auch über den behindertengerechten Umbau des Autos. „Unsere Seite informiert über passende Angebote für den individuellen Bedarf“, so von Brunn.

Die Seiten sollen immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Das ist wichtig, da sich in der „Sozialszene“ ständig eine Menge ändert. Nicht nur, weil Ansprechpartner wechseln. Daneben sorgen Gesetzesvorgaben dafür, dass es immer wieder neue Angebote gibt oder etablierte Angebote umgestaltet werden. Aktuell zum Beispiel wirkt sich das Pflege- und Wohnqualitätsgesetz aus. Dem Gesetz zufolge sollen Heimbewohner in Zukunft standardmäßig in Einzelzimmern leben können.

Menschen in Pflege- und Behindertenheimen profitieren in puncto Lebensqualität enorm von dem Gesetz. Für Heimträger bedeutet es eine immense Herausforderung. Umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen stehen an. So verfügte das Landratsamt Main-Spessart unlängst, dass die Arbeiterwohlfahrt ihre Einrichtung „Haus Sonnenblick“ für 44 Menschen mit psychischem Handicap an den Standorten Gemünden und Rieneck bis Ende 2023 neu bauen muss, da die bisherigen Gebäude den Anforderungen des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes nicht genügen.

Moderne Wohnheimplätze

Dieser Neubau ist nun mit 38 Plätzen auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Rieneck geplant. Vor wenigen Tagen wurde die Maßnahme den Mitgliedern des bezirklichen Sozialausschusses vorgestellt. Die AWO möchte mit dem neuen „Haus Sonnenblick“ nicht nur moderne Wohnheimplätze für seelisch kranke Menschen schaffen. Gleichzeitig soll der Bauernhof auf dem Anwesen in einen zertifizierten „Arche-Hof“ mit integriertem Streichelzoo umgewandelt werden.

Der Hof soll die Bewohner sinnstiftend beschäftigen und gleichzeitig zum Artenschutz sowie zum Erhalt gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Haus- und Nutztierrassen beitragen. Im „Arche-Hof“ sollen unter anderem die rückläufige Rinderrasse „Frankenvieh“, die gefährdete Kaninchenrasse „Japaner“ sowie die stark gefährdete Hühnerrasse „Andalusier“ gehalten werden. Der Sozialausschuss befürwortete das Projekt einstimmig. Der Stadtrat von Rieneck hatte den Neubau Anfang Mai aus gestalterischen Gründen abgelehnt.

Pat Christ

 

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