Aus den Kommunenzurück

(GZ-12-2022)
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► Ge­mein­de Aying:

 

Trink­was­ser­ver­sor­gung in er­fah­re­nen Händen

26 Jahre Be­triebs­füh­rer­schaft der Energie Süd­bay­ern (ESB)

Als Aufgabe der Da­seins­vor­sor­ge ist es für baye­ri­sche Städte und Ge­mein­den Pflicht, si­cher­zu­stel­len, dass Bür­ge­rin­nen und Bürger je­der­zeit mit ein­wand­frei­em Trink­was­ser ver­sorgt werden; 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Dabei gilt das Prinzip der Kos­ten­de­ckung, kom­mu­na­le Was­ser­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men er­wirt­schaf­ten bei immer weiter stei­gen­den An­sprü­chen an Ver­füg­bar­keit und Qua­li­tät keine Gewinne. Zu­sätz­lich zu den Pro­ble­men, die der Fach­kräf­te­man­gel mit sich bringt und der Sa­nie­rungs­stau, vor dem viele Kom­mu­nen stehen, ist das eine her­aus­for­dern­de Aufgabe für die klein­tei­li­ge, de­zen­tra­le Was­ser­ver­sor­gung in Bayern. Dabei gibt es Un­ter­stüt­zung. Bereits seit 1996 hat die Ge­mein­de Aying die tech­ni­sche Be­triebs­füh­rung der eigenen Trink­was­ser­ver­sor­gung an die Energie Süd­bay­ern (ESB) – bzw. deren Tochter En­er­gie­net­ze Bayern (ENB) – aus­ge­glie­dert. Über die Zu­frie­den­heit mit der Zu­sam­men­ar­beit be­rich­te­ten der Erste Bür­ger­meis­ter Peter Wagner, Bau­amts­tech­ni­ker Maik Sön­nich­sen, Ge­mein­de Aying, Tanja Erb (ESB) und Franz Wutz (ENB), der Baye­ri­schen Ge­mein­de­Zei­tung.

V.l.: GZ-Gespräch vor Ort mit Tanja Erb (ESB), Bauamtstechniker Maik Sönnichsen, Ayings Erstem Bürgermeister Peter Wagner und Franz Wutz (ENB). Bild: CH
V.l.: GZ-Ge­spräch vor Ort mit Tanja Erb (ESB), Bau­amts­tech­ni­ker Maik Sön­nich­sen, Ayings Erstem Bür­ger­meis­ter Peter Wagner und Franz Wutz (ENB). Bild: CH

„Wenn es um die Ver­sor­gung mit Trink­was­ser geht, sind wir wahr­lich ge­seg­net“, be­schreibt Bür­ger­meis­ter Peter Wagner die kom­for­ta­ble Si­tua­ti­on der Ge­mein­de mit etwas über 5.500 Ein­woh­nern. Ein Tief­brun­nen im Orts­teil Dürrn­haar fördert 9 l/s. Dieses Wasser wird zu einem ca. 6 km ent­fernt ge­le­ge­nen Hoch­druck­be­häl­ter gepumpt, der 1994 mit einem Ge­samt­spei­cher­in­halt von 1480 m3 neu er­rich­tet wurde. Er umfasst genug Wasser um die Be­völ­ke­rung zwei Tage ohne nach­fül­len ver­sor­gen zu können. Die Hö­hen­la­ge des Be­häl­ters erlaubt einen gleich­mä­ßi­gen Ver­sor­gungs­druck von 5 bis 6 bar ohne weitere Pumpen. Von hier aus werden die Orts­tei­le Aying, Peiß und Dürrn­haar mit Trink­was­ser ver­sorgt. Aus his­to­ri­schen Gründen gibt es für die Alt­ge­mein­de Hel­fen­dorf einen eigenen Zweck­ver­band, bei dem aber auch ESB die tech­ni­sche Be­triebs­füh­rung er­le­digt. Über einen eigenen Tief­brun­nen verfügt die orts­an­säs­si­ge Braue­rei. Zu­sätz­lich zur eigenen Ver­sor­gung ge­währ­leis­ten die Not­ver­bun­de des Was­ser­ver­sor­gungs­ver­band Hel­fen­dorf und der Stadt­wer­ke München (SWM) die sichere Was­ser­ver­sor­gung der Ayinger Bürger.

Her­aus­for­de­rung Fach­kräf­te­man­gel

Maik Sön­nich­sen, in der Bau­amts­ver­wal­tung unter anderem für die Trink­was­ser­ver­sor­gung zu­stän­dig, be­rich­tet, dass zu­nächst zwei Per­so­nen im Bauhof alle er­for­der­li­chen Auf­ga­ben zur Was­ser­ver­sor­gung er­le­dig­ten und sich im Krank­heits­fall oder bei Urlaub ver­tra­ten. Ein An­sprech­part­ner musste ständig ver­füg­bar sein. Dann aber ging der sehr er­fah­re­ne Was­ser­meis­ter in den Ru­he­stand und seine Stelle hätte nach Re­gel­werk nach­be­setzt werden müssen. Da Fach­kräf­te auch schon vor über 25 Jahren rar waren, ent­schied man sich, die tech­ni­sche Be­triebs­füh­rung an die ESB als Dienst­leis­ter zu ver­ge­ben. „Die Rech­nung für das Wasser be­kom­men die Bür­ge­rin­nen und Bürger aber nach wie vor von der Ge­mein­de. Wir haben uns le­dig­lich er­fah­re­ne Profis ins Haus geholt, die den tech­ni­schen Ablauf si­cher­stel­len, und zwar exakt so, wie es ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben ist“, sagt der Bür­ger­meis­ter und fügt an: „Wir haben diesen Schritt nicht bereut. Die in­zwi­schen lang­jäh­ri­ge Zu­sam­men­ar­beit mit der ESB funk­tio­niert sehr gut.“

Zu­sam­men­ar­beit mit ESB

Beinahe von Anfang an, und zwar seit 1997, mit an Bord ist Re­gio­nal­lei­ter Franz Wutz. Er ist tech­ni­sche Füh­rungs­kraft für das DVGW-Re­gel­werk W 1.000 und somit Ayings lang­jäh­ri­ger, fester An­sprech­part­ner. ESB ist mit 14 Mit­ar­bei­tern, davon vier Was­ser­meis­tern, bei zwölf ober- und nie­der­baye­ri­schen Kom­mu­nen mit der tech­ni­schen Be­triebs­füh­rung der Trink­was­ser­ver­sor­gung be­auf­tragt. Die erste Kommune war 1994 Em­me­ring bei Fürs­ten­feld­bruck.

„Kürz­lich konnte die Ilm­tal­grup­pe Pfaf­fen­ho­fen als weitere Be­triebs­füh­rung ge­won­nen werden,“ be­rich­tet Tanja Erb, Kom­mu­nal­ma­na­ge­rin bei der ESB und erklärt, dass die Ver­sor­gung mit Wasser, der Ver­sor­gung mit Gas – das ist die Kern­kom­pe­tenz der ESB – recht ähnlich sei: beides rohr­lei­tungs­ge­bun­den. „Die Fach­kräf­te im Un­ter­neh­men werden re­gel­mä­ßig ge­schult und sind bestens aus­ge­bil­det für Dienst­leis­tun­gen in der Was­ser­ver­sor­gung.“, so Tanja Erb weiter. „Das zeigen auch die kürz­lich durch­ge­führ­ten, sehr um­fang­rei­chen Prü­fun­gen zum TSM (Tech­ni­sches Si­cher­heits­ma­nage­ment), die wie­der­holt be­stan­den wurden. Das TSM-Ex­per­ten­team kam zu dem Er­geb­nis, dass die Be­din­gun­gen der Leit­fä­den der DVGW Ar­beits­blät­ter G 1000 und W 1000 erfüllt sind. Damit wird die tech­ni­sche Si­cher­heit, die Aufbau- und Ab­lauf­or­ga­ni­sa­ti­on eben­falls für die Was­ser­be­triebs­füh­rung Aying be­stä­tigt. Das freut uns sehr und macht uns auch ein wenig stolz.“

Wasser ist ein sen­si­bles Thema, denn es ist das Le­bens­mit­tel schlecht­hin. Rund um die Ver­sor­gung muss mit höchs­ten Qua­li­täts­stan­dards ge­ar­bei­tet werden. Gleich­zei­tig ist die je­der­zei­ti­ge Ver­füg­bar­keit von sau­be­rem Trink­was­ser ein Luxus, der un­fass­bar günstig zu haben ist.

In Aying beträgt die Ver­brauchs­ge­bühr gerade mal 85 Cent zzgl. MwSt. pro Ku­bik­me­ter ent­nom­me­nen Wassers. Mit dem Fach­kräf­te­man­gel hat man, dank der Zu­sam­men­ar­beit mit ESB, keine Pro­ble­me und auch einem dro­hen­den Sa­nie­rungs­stau wurde früh­zei­tig be­geg­net. 80 Prozent der 30 km Lei­tun­gen mit ca. 750 Haus­an­schlüs­sen wurden in den letzten 25 Jahren er­neu­ert. Als Zu­kunfts­the­ma steht der Wechsel auf Smart­me­ter zur Dis­kus­si­on. ESB ist bereits in anderen Kom­mu­nen mit dem Einbau be­auf­tragt und von diesen Er­fah­run­gen wie­der­um kann Aying pro­fi­tie­ren.

CH

 

 

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