Aus den Kommunenzurück

(GZ-12-2022)
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► Inklusionspreise des Bezirks Oberpfalz:

 

Mutig neue Wege gehen

Die Schwandorf Tigers, das Theater FRONTAL und LLC Marathon Regensburg e.V. sind vom oberpfälzischen Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler mit dem Inklusionspreis 2021 ausgezeichnet worden. Coronabedingt konnten die Preisverleihungen erst jetzt stattfinden.

Die Macher des Projekts „Integrative Laufgruppe des LLC Marathon e.V. Regensburg“ mit Bezirkstagspräsident Franz Löffler (3.v.li.) und Regensburgs Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein. Bild: Lemberger, Bezirk Oberpfalz
Die Macher des Projekts „Integrative Laufgruppe des LLC Marathon e.V. Regensburg“ mit Bezirkstagspräsident Franz Löffler (3.v.li.) und Regensburgs Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein. Bild: Lemberger, Bezirk Oberpfalz

„Hier, bei der Tigers Family, wird Inklusion gelebt“, zeigte sich Franz Löffler überzeugt. Dass dem so ist, bestätigen nicht nur die Zahlen auf dem Papier – 2017 starteten die Schwandorf Tigers mit nur vier aktiven Spielern, jetzt gibt es 35 Aktive – sondern auch Jakob Scharf, der stellvertretend für Landrat Thomas Ebeling erschien. „Sie sind ein Vorbild für den Sport des Miteinanders im Landkreis Schwandorf und in der ganzen Oberpfalz“, erklärte Scharf.

Oberbürgermeister Andreas Feller betonte, dass vor allem das Miteinander und der Spaß am Sport bei der inklusiven Basketballgruppe des TSV 1880 Schwandorf im Mittelpunkt stehe – und nicht der Leistungsgedanke. „Das gefällt mir so gut, dass ich den Tigers am liebsten durch ganz Deutschland zu Spielen nachreisen will.“

Begeisterung in Zeiten der Corona-Einschränkungen

Aufgeben kommt nicht in Frage – auch nicht während der Corona-Pandemie, die vor allem für Menschen mit Behinderung etliche Einschränkungen mit sich brachte. So schaffte es das seit 2019 bestehende inklusive Theater FRONTAL aus Regensburg in besonderem Maße, spontan zu reagieren und einen neuen Weg zu finden, um soziale Teilhabe für Menschen mit Behinderung zu schaffen.

Aus dem theaterpädagogischen Projekt wurde in nur zwei Wochen vor der geplanten Premiere ein inklusives Filmteam, das schnell für Furore sorgte. Mit viel ehrenamtlichem Engagement entstand der Film „Luisa und Lukas“. Aus dem Theaterstück wurde kurzfristig ein Drehbuch. Statt auf der Bühne standen die Schauspieler nun vor der Kamera. Junge und ältere Menschen mit oder ohne Handicap kamen zusammen, um das Stück als Film umzusetzen und auf die virtuelle Leinwand zu bringen.

Die Filmpremiere fand online vor zahlreichen Zuschauern statt. „Luisa und Lukas“ wurde zum Erfolg – zunächst online, und als es wieder möglich war, im Kino. Das inklusive, theaterpädagogische Projekt begeisterte die Menschen in einer Zeit, in der die Corona-Einschränkungen eine kulturelle Teilhabe kaum möglich gemacht haben. Bezirkstagspräsident Löffler hob deshalb bei der Preisverleihung im AAC im Amberg hervor: „Mit schöpferischer Kreativität ist die Gruppe mutig neue Wege gegangen.“

Mit dem Sonderpreis wurde schließlich das Projekt „Benvenutto LLC – Unser Weg nach Rom“ ausgezeichnet. „Der LLC hat die Herausforderung, Menschen mit und ohne Behinderung auch während der Pandemie sportlich zusammenzubringen, perfekt gemeistert“, stellte Löffler fest. Ein Teil, der dazu beigetragen hat, sei „Benvenutto LLC“. Die Läufer legten von Dezember 2020 bis Januar 2021 insgesamt 1.150 Kilometer und 4.000 Höhenmeter zurück, also die (virtuelle) Strecke von Regensburg nach Rom.

Inklusion soll keine Worthülse sein

Die Mitglieder konnten die Kilometer vor Ort sammeln, indem sie liefen, wanderten oder walkten. Dabei wurden die Läufer mit Behinderung von einem Familienmitglied oder einem Vereinsfreund begleitet. „Wir wollen mit unserer Auszeichnung andere Menschen aktivieren, dort hinzulangen, wo es nötig ist. Und Menschen integrieren“, sagte Löffler. Inklusion solle nicht nur eine Worthülse sein, sondern mit Leben gefüllt werden. In dasselbe Horn stieß auch Regensburgs Bürgermeisterin, Dr. Astrid Freudenstein: „Wir zeichnen einen Mutmacher, einen Leuchtturm aus.“ Denn Inklusion sei ein Prozess, der mit jedem weiteren Vorbild irgendwann abgeschlossen sein wird – und dann sei Inklusion etwas vollkommen Normales, so Freudenstein.

DK

 

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